Neue LGBTIQ*-Wirtschaftsvereingung: Vielfalt zahlt sich aus
Eine neue Organisation will LGBTIQ*-Perspektiven in der Wirtschaft stärken. Denn: Unternehmen profitieren von offenen Strukturen.
Die Organisation möchte LGBTIQ* (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, inter*, queer) geführte Unternehmen besser mit anderen Firmen vernetzen. Außerdem möchte sie Bildungsmöglichkeiten schaffen und zum Beispiel Seminare für Unternehmen anbieten, wie diskriminierungsfreie Strukturen aufgebaut werden können.
Divers ist profitabel. Die LGBTIQ*-Wirtschaftsvereinigung GGLBC beruft sich dabei auf Studien, die zeigen, dass Unternehmen von einer diversen Mitarbeiterschaft ökonomisch profitieren. Die LGBTIQ*-Organisation Open for Business, hinter der große Konzerne wie Google, Microsoft oder Deutsche Bank stehen, hat dazu wissenschaftliche Studien, Geschäftsberichte und Statistiken ausgewertet.
Die Vorteile von offenen und inklusiven Strukturen beschränken sich dabei nicht nur auf Unternehmen. So würden Diskriminierungen das generelle wirtschaftliche Wachstum in einer Gesellschaft schädigen, so zum Beispiel, wenn Frauen nicht arbeiten gehen dürfen. Inklusive Unternehmen dagegen profitieren von einer höheren Innovationskraft und haben Vorteile in der Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden. Beschäftigte in diskriminierungsfreien Umfeldern würden sich außerdem motivierter fühlen und sich eher mit dem Arbeitgeber identifizieren.
Firmeninterne Netzwerke bündeln
Koschorreck sieht die GGLBC als Mittler. Sie wollen die vielen Organisationen, die sich für die LGBTIQ*-Belange einsetzen, und firmeninterne Netzwerke, die es besonders bei großen Konzernen gibt, miteinander bündeln. Besonders große Unternehmen seien oft Vorreiter, was die Akzeptanz von LGBTIQ* Menschen angeht, sagt Koschorreck. In manchen Ländern seien sie damit weiter als die Zivilgesellschaft.
Eine besondere Herausforderung wird sein, die Perspektiven von queeren, intergeschlechtlichen und Transmenschen sichtbarer zu machen. Nachdem Schwule und Lesben mittlerweile relativ akzeptiert seien, sei das der nächste Schritt für viele Unternehmen, so Koschorreck.
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