Nächtliche Solidaritäts-Aktion in Detroit: Lkw-Fahrer verhindern Suizid
Manchmal kann ein Suizid verhindert werden – so wie Dienstagnacht in den USA, als Truck-Fahrer einschritten und stundenlang ihre Arbeit niederlegten.
Ein Mann wollte letzte Nacht in Detroit von einer Autobahnbrücke springen, um sich das Leben zu nehmen. Dass es nicht dazu kam, hat er sensiblen Polizisten zu verdanken, die stundenlang auf ihn einredeten. Und dreizehn LkW-Fahrern, die unter der Brücke eine Art Blechteppich bildeten, der den Mann im Fall eines Sprungs hätte auffangen sollen.
Das berichtete die Washington Post. Bis zum Morgengrauen hätten die Lkw ausgeharrt – drei bis vier Stunden lang –, heißt es in dem Bericht. Initiiert hat die Aktion die Polizei – ein wohl nicht unübliches Vorgehen. Allerdings zeigten sich die Beamten überrascht darüber, dass sich diesmal gleich so viele Freiwillige gefunden hätten.
Die Aktion endete damit, dass der Mann irgendwann die Brücke verließ. Und sich in ein Krankenhaus begab. Die Polizei hob daraufhin die Vollsperrung auf, und die Brummifahrer fuhren davon, dem Sonnenaufgang entgegen. Schöner als im Wissen, einem Menschen das Leben gerettet zu haben, kann ein Tag doch nicht beginnen.
Empfohlener externer Inhalt
Hinweis: Wenn Sie Suizidgedanken haben, sprechen Sie darüber mit jemandem. Sie können sich rund um die Uhr an die Telefonseelsorge wenden (08 00/111 0 111 oder 08 00/111 0 222) oder www.telefonseelsorge.de besuchen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Die Wahrheit
Der erste Schnee
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen