Nachrichten zur Coronakrise: Brandenburg plant 2G-Regeln
Unklar ist noch, ob die verschärften Coronaregeln in dem Bundesland nur für Clubs oder auch für Restaurants gelten sollen. In der DFB-Nationalelf gibt es einen Coronafall.
Brandenburg will 2G-Regeln einführen
Brandenburg will die Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte verschärfen und teilweise die 2G-Regel einführen. Das Kabinett in Potsdam verständigte sich am Dienstag darauf, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu Diskotheken, Clubs und Festivals haben sollen. Am Donnerstag soll die formelle Entscheidung dafür fallen – auch ob dann noch Gaststätten und Hotels zur 2G-Regel hinzukommen. Die Frage der Wiedereinführung der Corona-Maskenpflicht in Grundschulen war zunächst offen. Dazu gab es unterschiedliche Ansichten.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verwies darauf, dass das Kabinett schnell handeln müsse. „Was uns große Sorgen macht (…) ist die hohe Dynamik der Infektion“, sagte er. Zur Maskenpflicht in Grundschulen bemerkte Woidke: „Wir entscheiden am Donnerstag.“
Das Kabinett verabredete am Dienstag deshalb noch nicht, ob Erst- bis Sechstklässler wieder die Mund-Nasen-Bedeckung tragen sollen. Auch Berlin führt die Pflicht wieder ein. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gegen eine Wiedereinführung gewandt. Aus der CDU waren Bedenken gekommen, weil die 2G-Regel anders als in Sachsen nicht an eine bestimmte Warnschwelle gekoppelt werden soll.
Die Zahl neuer Corona-Infektionen steigt in Brandenburg derzeit stark: Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner in einer Woche – kletterte auf 245, der bundesweite Durchschnitt liegt bei knapp 214. Die Warnwerte der Warnampel sind aber noch nicht erreicht: Die Zahl neuer Krankenhauspatienten mit Covid-19 lag am Dienstag bei 3, der Warnwert wird bei 7 überschritten. Der Anteil der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in Krankenhäusern erreichte 5,1 Prozent, die Warnstufe gilt bei über 10 Prozent. (dpa)
Hospitalisierungsrate springt auf 4,3
Die Zahl der Corona-Patient:innen in den Krankenhäuser nimmt weiter deutlich zu. Laut Robert-Koch-Institut ist die Hospitalisierungsrate am Dienstag auf 4,31 gestiegen, nach 3,93 am Vortag. Das ist der höchste Anstieg seit Mitte Juli, zuvor war dieser Wert nicht täglich gemeldet worden.
Die Hospitalisierungsrate gibt an, wieviele Corona-Patient:innen pro 100.000 Einwohner:innen binnen sieben Tagen in deutsche Kliniken neu aufgenommen wurden. Sie gilt seit dem Spätsommer als einer der Warnindikatoren zur Einschätzung der Pandemie. Einen bundesweiten Schwellenwert gibt es nicht, da die Ausstatung der Regionen mit Klinikbetten unterschiedlich ist.
Mit Abstand am höchsten liegt die Hospitalisierungsrate seit Wochen in Thüringen. Dort stieg sie laut RKI am Dienstag auf 15,23. Problematisch ist die Lage auch in Bayern. Dort kletterte die Hospitalisierungsrate auf 6,34. In einigen Landkreisen etwa rund um München gibt es bereits seit keine freien Betten auf Intensivstationen mehr.
Faktisch dürfte die bundesweite Hospitalisierungsrate bereits viel höher liegen und einen Wert von etwa 8 erreicht haben. Denn der Wert muss durch spätere Nachmeldungen stets um rund 80 Prozent nach oben korrigiert werden. So meldete das RKI heute vor 4 Wochen einen Tageswert von 1,7, der mittlerweile durch Nachmeldungen um 85 Prozent auf 3,15 stieg. (ga)
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Coronafall in der Nationalelf
Nach einem positiven Corona-Test haben sich insgesamt fünf Fußball-Nationalspieler in Quarantäne begeben müssen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag in Wolfsburg nach einer entsprechenden Anweisung des Gesundheitsamtes mit. Die Vorbereitung auf das WM-Qualifikationsspiel am Donnerstag gegen Liechtenstein werde fortgesetzt. (dpa)
Fast 22.000 Positiv-Tests
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 21.832 neue Positiv-Tests. Das sind 11.019 mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 10.813 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 213,7 von 201,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner:innen sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
169 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der insgesamt gemeldeten Todesfälle auf 96.727. (rtr)
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Kritik an Corona-Plänen der Ampel
Die CSU im Bundestag lehnt die Alternativpläne von SPD, Grünen und FDP zur Beendigung der epidemischen Lage angesichts der steigenden Infektionszahlen als zu riskant ab. „Ein Ende der epidemischen Lage ohne umfassendes alternatives Schutzkonzept birgt das Risiko einer ungebremsten Fahrt ins Corona-Chaos“, sagt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der Augsburger Allgemeinen. Die Vorschläge im geplanten Gesetzentwurf zum Ersatz der epidemischen Lage gingen nicht weit genug.
Die Pläne der Ampel sehen eine Rückkehr zu kostenlosen Corona-Schnelltests, 3G am Arbeitsplatz und finanziellen Hilfen für Kliniken vor. Gleichzeitig soll die bisherige Rechtsbasis, die epidemischen Lage nationaler Tragweite, für drastische Corona-Einschränkungen trotz sich zuspitzender Corona-Lage auslaufen. In dem Entwurf für das geplante Anschlussgesetz sind Abstandsgebote, Maskenpflicht, Hygienevorgaben für Schulen oder Hochschulen als Möglichkeiten für die Länder weiter vorgesehen.
Der Deutsche Städtetag bezeichnet den Corona-Gesetzentwurf der Ampel-Parteien als unzureichend. „Bund und Länder müssen konsequenter gegensteuern, damit die Infektionszahlen nicht weiter davon galoppieren“, sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Mit dem vorgelegten Entwurf sei eine Chance vertan worden, die 2G-Regel im Freizeitbereich bundesweit einzuführen, so Dedy. Nun müssten die Länder dafür Sorge tragen. „Ohne Piks sollte der Besuch im Fitnesscenter, im Club oder Kino tabu sein.“ Das schaffe mehr Sicherheit für Geimpfte und Genesene, aber auch für Ungeimpfte. Und es motiviere Weitere, sich impfen zu lassen. (rtr)
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Auch Verbände sind unzufrieden
Auch dem Ärzteverband Marburger Bund gehen die Pläne der Ampel-Parteien zur Coronavirus-Eindämmung nicht weit genug. „Es sind kleine Schritte gegangen worden. Wir hätten uns etwas mehr Mut gewünscht“, sagt die Vorsitzende Susanne Johna im Deutschlandfunk. Es sei zwar richtig, die kostenfreien Bürgertests wieder einzuführen. Aber es sei auch wichtig, Personal und Besucher in Krankenhäusern und Altenheimen regelmäßig zu testen. Da brauche es klare Regelungen. Auch wäre es richtig gewesen, überall im öffentlichen Raum 2G einzuführen.
Der Sozialverband VdK kritisiert: „Nur die tägliche Testpflicht für alle in der Pflege kann die anschwellende Corona-Infektionswelle in Heimen jetzt noch brechen“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Darum müsste sie sofort für alle Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten sowie für alle Besucher und Mitarbeiter von Pflegeheimen eingeführt werden.
Es sei fahrlässig, dass die Ampelparteien offenbar ebenso wie zuvor Bund und Länder auf eine einheitliche Regelung verzichten wollen. Medienberichten zufolge hatten SPD, Grüne und FDP eine solche Testpflicht zunächst erwogen, dann aber verworfen. (rtr)
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Stiko arbeitet an Impfempfehlung für Kinder ab 5 Jahren
Die Ständige Impfkommission (Stiko) arbeitet bereits an einer Empfehlung für Corona-Impfungen von fünf- bis zwölfjährige Kinder. „An der Stiko-Empfehlung wird gearbeitet“, sagt der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, der Rheinischen Post. Der Impfstoff für die über Fünfjährigen werde jedoch nicht vor Mitte Dezember zugelassen. (rtr)
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