Nachrichten in der Coronapandemie: „Gipfel der Welle erreicht“

Laut RKI-Chef ist der Höhepunkt der aktuellen Welle mittlerweile überschritten. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter. Die Schweiz streicht alle Maßnahmen.

Zwei positive Coronatests, daneben eine weiße FFP2-Maske

80 Prozent der Neuinfektionen gehen mittlerweile auf die BA.2-Untervariante zurück Foto: Federico Gambarini/dpa

RKI: Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle wahrscheinlich überschritten

Der Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle in Deutschland ist nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) wahrscheinlich überschritten. „Der Gipfel der Welle ist wahrscheinlich erreicht“, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten RKI-Wochenbericht zur Corona-Lage. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank demnach im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozent. Der „Infektionsdruck bleibt aber mit mehr als 1,5 Millionen innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten COVID-19-Fällen weiterhin sehr hoch“, hieß es weiter.

Bei jüngeren Altersgruppen zwischen 15 und 34 Jahren ging dem Wochenbericht zufolge die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen um bis zu zehn Prozent zurück. In den Altersgruppen der 60- bis 84-Jährigen sei die Sieben-Tage-Inzidenz hingegen erneut angestiegen. Für medizinische Behandlungseinrichtungen wie Krankenhäuser verzeichnete das RKI einen Rückgang an aktiven Corona-Ausbrüchen, bei Alten- und Pflegeheimen hingegen eine erneute leichte Zunahme.

Der Anteil der leichter übertragbaren Untervariante BA.2 der Coronavirus-Variante Omikron bei den Infektionen in Deutschland stieg laut RKI in der Woche 14. bis 20. März auf über 80 Prozent. Im vorherigen Wochenbericht war ihr Anteil noch mit 72 Prozent angegeben worden.

Weiter teilte das RKI mit, in der aktuellen Omikron-Infektionswelle sei die Anzahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle im Verhältnis zu den Neuinfektionen niedriger als bei früheren Wellen. Absolut betrachtet seien die aktuellen Zahlen mit täglich etwa 200 Corona-Todesfällen aber „weiterhin erheblich“. (dpa)

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Schweiz lässt alle landesweiten Corona-Maßnahmen fallen

In der Schweiz gelten ab sofort keinerlei landesweite Corona-Schutzmaßnahmen mehr. Am Freitag fielen die letzten Vorschriften im Kampf gegen die Pandemie. Wer positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, muss beispielsweise nicht mehr mindestens fünf Tage in Isolation. Die Behörden appellierten aber an die Bevölkerung, bei Symptomen zu Hause zu bleiben.

Auch Schutzmasken sind nun nicht mehr landesweit vorgeschrieben, seit Freitag sind sie auch im öffentlichen Nahverkehr nicht mehr Pflicht. Allerdings bleibt es den einzelnen Kantonen freigestellt, eigene Maßnahmen zu verhängen. Davon machen derzeit einige von ihnen Gebrauch. Die Kantone Bern, Genf und Wallis schreiben beispielsweise weiterhin in Krankenhäusern sowie Alters- und Pflegeheimen das Tragen von Masken vor.

In der Schweiz wurden bisher knapp 3,5 Millionen im Labor bestätigte Corona-Fälle registriert. Mehr als 13.000 Menschen starben an einer Covid-19-Erkrankung. (dpa)

Lehrerverband kritisiert Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat den Wegfall der Maskenpflicht an Schulen als „viel zu früh“ kritisiert. Angesichts der hohen Corona-Inzidenzen sei ein Verzicht auf Masken in geschlossenen Räumen, in denen oft 30 Schüler dicht an dicht nebeneinander säßen, völlig verkehrt, sagte Meidinger dem Bayerischen Rundfunk am Freitagmorgen.

„Wir sehen ja jetzt schon, dass die Aufhebung der Maskenpflicht an Grundschulen in Bayern zu einem deutlichen Anstieg der Inzidenzen in der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen geführt hat“, erklärte der Lehrerverbands-Präsident. Aufrufe zum freiwilligen Maskentragen an Schulen seien nicht überzeugend: „Ich glaube, dass sich da die Politik einen schlanken Fuß macht, aus der Verantwortung stiehlt. Sie überlässt das jetzt sozusagen freiwillig den Einzelnen.“ (epd)

RKI meldet 252.530 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 252.530 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das 43.968 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 296.498 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 21,35 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1586,4 von 1625,1 am Vortag. 304 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 129.695. (rtr)

Bundesärztekammer für Verkürzung der Quarantäne

Die Bundesärztekammer spricht sich für eine Verkürzung der Quarantäne für Corona-Infizierte aus. „Trotz der aktuell hohen Infektionszahlen ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um die Isolations- und Quarantäneregeln zu lockern“, sagt Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagene Verkürzung auf fünf Tage sei ein pragmatischer Schritt, um einen Stillstand des öffentlichen Lebens zu verhindern und die Personalsituation in Gesundheits- und Pflegeberufen zu entspannen. Ein solcher Schritt setze allerdings voraus, dass die Betroffenen verantwortungsvoll handelten, ihre Kontakte reduzierten und sich den Vorgaben gemäß testen ließen, so Reinhardt. (rtr)

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