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Nachfolge des 9-Euro-TicketsOhne Geld keine Anschlusslösung

Die Ministerpräsidentenkonferenz soll den Weg für das 49-Euro-Ticket freimachen, fordern Verkehrsverbände. Dazu sind mehr Finanzmittel nötig.

Noch ist alles offen: Ob das 49 Euro Ticket kommt und dann mehr oder sogar weniger Busse fahren werden Foto: Serienlicht/imago

Berlin taz | Vor der Entscheidung über eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket bei der Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nenkonferenz (MPK) am Mittwoch fordert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mehr Geld für den ÖPNV.

„Wir brauchen von den Länderchefs und der Bundesregierung jetzt endlich eine tragbare Lösung für die Gesamtfinanzierung unserer Branche“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff am Dienstag in Berlin. Schon jetzt gäbe es aus Kostengründen Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr. Es wäre absurd, wenn ein bundesweites ÖPNV-Ticket eingeführt würde und gleichzeitig der Umfang an Leistungen im Nahverkehr erheblich zurückgefahren werden müsse, sagte er.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und seine Res­sort­kol­le­g:in­nen aus den Ländern haben sich auf die Einführung eines bundesweit gültigen ÖPNV-Tickets für 49 Euro im Monat geeinigt. Es soll an das 9-Euro-Ticket anschließen, mit dem Kun­d:in­nen im Juni, Juli und August den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen konnten. Wie das Nachfolgeticket finanziert wird, ist weiterhin offen. Darüber soll die Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nenkonferenz (MPK) entscheiden.

Der Bund hatte das 9-Euro-Ticket mit 2,5 Milliarden Euro komplett finanziert. Das lehnt Wissing bei der Anschlusslösung ab. Er will aber die Finanzierung mit 1,5 Mil­liar­den Euro im Jahr bezuschussen, wenn die Länder mindestens den gleichen Betrag zahlen. Dazu sind die Länder nur bereit, wenn der Bund die Mittel für den ÖPNV deutlich anhebt. Sie warnen davor, dass Verkehrsbetriebe unter anderem wegen hoher Energiekosten ihr Angebot einschränken. Medienberichten zufolge droht der große Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit einem Boykott des 49-Euro-Tickets, wenn die staatlichen Zuschüsse nicht steigen.

Auch der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert die Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nen auf, den Weg für das 49-Euro-Ticket frei zu machen und mehr Geld für den Ausbau des ÖPNV bereitzustellen. Darüber hinaus spricht sich der VCD für die Einführung von Sozialtickets aus, die maximal 29 Euro kosten. „Auch wer wenig Geld hat, muss sich ein Ticket leisten können“, sagte VCD-Verkehrsexperte Michael Müller-Görnert.

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4 Kommentare

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  • Es wird Zeit, dass die Kommunen und Bundesländer die Zeichen der Zeit erkennen und ihren Verantwortungsbereich auch finanzieren.

  • ...Und noch'n Bericht!



    Trotz der offenbar "interessanten" Thematik gibt es weiterhin ziehmliche Unklarheit.



    Klar ist nur, dass das Verkehrsministerum 1,5 Mrd./Jahr zahlen will, wenn die Länder die gleiche Summe zahlen.



    Von Bayern kam zwischenzeitlich mal die Ansage nichts zahlen zu wollen.



    Nun fordern die Länder zusätzlich mehr Geld für den ÖPNV Ausbau. Da waren mal 1,6 Mrd. im Gespräch.



    Die Hälfte der 3 Mrd . für das 49 Euro Ticket wollen die Länder aber auch nicht zahlen?



    Wie Lautet also das "Angebot" der Länder?



    Der Bund zahlt statt 3Mrd jetzt 3,1 Mrd.?



    Und die Länder trotzdem nichts, oder geben sich die MinisterpräsidentInnen mit der Zahlung mit der kompletten Finanzierung des Bundes plus 100 Millionen " zufrieden"?



    Schön wäre natürlich auch, der Bund zahlte 4,1 Mrd...



    Wäre ich Teil der Ampelregierung hätte ich bei dem Gemecker aus den Ländern keine Lust, zusätzliche Geschenke zu verteilen.



    Vielleicht sind die MinisterpräsidentInnen ja doch in der Lage, das Eine oder Andere selbst zu managen.

  • 49 Euro sind jedenfalls so viel, daß sich den Fahrschein niemand "auf Verdacht" kauft, wie beim 9-Euro-Ticket. Man kauft sich das also erst, wenn man wirklich sehr sicher ist, daß man im jeweiligen Monat viel fahren wird. Für Pendler gut, aber für Gelegenheitsnutzende, die sonst mit dem Fahrrad fahren, uninteressant.

    Auch ein Nachteil: Bislang kauft man sich eine Monatskarte zu 86 Euro und kann sich die mit einer anderen Person teilen — wenn man sie nicht gerade gleichzeitig braucht. So zahlt man zu zweit vielleicht nur 43 Euro pro Nase. Abends/nachts kann man sogar noch einen Erwachsenen und bis zu drei Kindern mitnehmen. Braucht man die Karte nur den halben Monat, z.B. wegen einer Reise, kann man sie an jemanden abgeben, der/die sie in der zweiten Monatshälfte nutzt.

    In diesen Fällen sind 49 Euro eine deutliche Preissteigerung!

    Aber bestimmt klappt es sowieso nicht. Man will ja keine Papiertickets, sondern Plastikkarten — und um die herzustellen braucht man Energie, insb. Gas!

  • Nochmal zum Vergleich: wieviele Milliarden hat "die wirtschaft" von Altmeier bekommen??? Wieviel hat Uniper bekommen, zur "Rettung" um jetzt Chlor in die See einlöeiten zu können? Leute.......