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Nach rechtem Angriff in Bad FreienwaldeDurchsuchung bei 21-Jährigem

Vermummte greifen ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde mit Gewalt an. Jetzt geht die Polizei gegen einen 21 Jahre alten Verdächtigen vor.

Der Marktplatz von Bad Freienwalde, hier fand der rechte Angriff auf das Fest der Initiative „Bad Freienwalde ist bunt“ statt Foto: Christoph Soeder/dpa

Bad Freienwalde dpa | Nach dem gewaltsamen Angriff auf ein Fest für Vielfalt und gegen rechts in Bad Freienwalde in Brandenburg ist die Polizei am Morgen mit Durchsuchungen gegen einen 21 Jahre alten Verdächtigen vorgegangen. Er sei durch Aussagen eines Augenzeugen in den Fokus der Ermittlungen gerückt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). Seine Wohnräume und die seiner Eltern seien am Morgen durchsucht worden.

Die Ermittler stellten Bekleidung und Mobilfunkgeräte sicher, wie die Sprecherin sagte. Der Verdächtige sei erkennungsdienstlich behandelt worden. Zu den Vorwürfen habe er sich nicht geäußert.

Nach dpa-Informationen ist der Verdächtige der rechtsextremistischen Szene zuzuordnen. Die Staatsanwaltschaft wollte dazu bislang keine Angaben machen. Auch zu den Orten der Durchsuchungen äußerte sich die Behörde nicht.

In Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) im östlichen Brandenburg war es am vergangenen Sonntag zu einem Angriff einer Gruppe teils Vermummter auf eine Veranstaltung für Vielfalt und Toleranz gekommen. Es wurden laut Polizei mindestens zwei Menschen leicht verletzt. Initiativen sprachen von einem rechtsextremistischen Angriff. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.

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4 Kommentare

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  • Dann bekommt der Junge jetzt hoffentlich ersteimal bis zur Nennung seiner Komplitzen und endgültigen Klärung der Beteiligung, durch durch die Staatsanwaltschaft eine Auflage sich der Öffentlichkeit fernzuhalten um weitere Gewaltaten vorzubeugen und die Gesellschaft zu schützen.

  • Ich hatte mich eben verlesen.



    Nachdem der Bürgermeister von Freienwalde Ralf Lehmann (CDU, den Angriff als "Störung" bezeichnete und im rbb sagte:

    „Da sind welche gewesen und wollten stören - und ein anderer wollte ihn festhalten, um rauszufinden, wer ist es.“

    dachte ich, die Polizei hätte vielleicht seine Wohnung durchsucht, um festzustellen, ob dort noch alle Tassen im Schrank stünden.

    Aber eine schnelle Ermittlung ist auch nicht zu verachten.



    Und man kann nicht alles haben...

  • Schön, dass so früh ein Ermittlungserfolg erzielt wurde. Noch schöner wäre es gewesen, wenn es erst gar nicht dazu gekommen wäre.

  • Ich bin immer etwas erstaunt, tut die Berichterstattung der bürgerlichen Presse so, als sei praktisch gar nichts zu den Terroristen, den den Strukturen, Organisationen der Terroristen und den terroristischen Angriffen die sie ausführen so irgendwie, eigentlich gar nichts so richtig bekannt.

    Stimmt ja nicht.

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