Nach israelischen Luftangriffen: Fünf getötete Journalisten
Im Gazastreifen wurden am Donnerstag fünf palästinensische Reporter bei einem Luftangriff in Nuseirat getötet. Die Sorge um Medienschaffende wächst.
ap/dpa/taz | Journalist*innen geraten weltweit ins Visier. Auch im Gazastreifen sollen diese Woche fünf palästinensische Journalisten bei einem israelischen Angriff getötet worden sein. Die Attacke habe ihren Übertragungswagen vor dem Al-Auda-Krankenhaus in dem Geflüchtetenviertel Nuseirat getroffen, teilten das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sowie der arabische Fernsehsender Al Jazeera am Donnerstagmorgen mit.
Demnach waren die fünf Journalisten für den palästinensischen Sender Al-Quds Today tätig, der auch über den Angriff berichtete. Das israelische Militär erklärte, es habe eine Gruppe von Kämpfern der militanten Gruppe Islamischer Dschihad ins Visier genommen, die mit der Hamas verbündet sei. Vor dem „präzisen“ Luftangriff seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte die Armee mit. Angaben zu möglichen Opfern machte sie nicht. Weder die Angaben von Al Jazeera noch die der Armee ließen sich unabhängig prüfen.
Israel lässt keine ausländischen Reporter in den Gazastreifen, Ausnahmen bilden vereinzelte vom Militär organisierte Pressetouren in das Gebiet.
Laut dem Jahresbericht der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) wurden 2024 54 Journalist*innen im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet und 550 sitzen in Haft. Besonders gefährlich sei es für Medienschaffende aktuell im Gazastreifen, so RSF.
Laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten sind seit Beginn des Gazakrieges, der durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde, sogar mehr als 130 palästinensische Journalisten getötet worden.
Israel bestreitet die gezielte Tötung von Journalist*innen, bestätigt aber, dass einige bei Luftangriffen getötet worden sind. Reporter ohne Grenzen will, dass die Tötung von Medienvertreter*innen weltweit vor dem Internationalen Strafgerichtshof als mögliche Kriegsverbrechen gehandelt werden.
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