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Nach der BundestagswahlPartei schließt jede Koalition aus

Die-Partei-Chef Martin Sonneborn lehnt Zusammenarbeit mit anderen ab. FDP und Linkspartei hatten bereits mit Ausschließeritis überrascht.

Sein eigenes Megaphon: Martin Sonneborn, Chef der Kleinstpartei Die Partei Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin taz | Die Kleinstpartei Die Partei hat klargestellt, dass sie nach der Bundestagswahl im September nicht bereit ist, in eine Regierungskoalition einzutreten. Auf die Frage der taz, mit wem er alles Koalitionen ausschließen würde, antwortete Die Partei-Chef Martin Sonneborn auf Twitter: „Lassen Sie mich kurz nachdenken: CDU/CSU, SPD, „Grüne, AfDP, Linke … hab' ich was vergessen?“

Sonneborn reagierte damit auf Ansagen von FDP und Linkspartei, die mit überraschenden Koalitionsausschlüssen für Amusement gesorgt hatten. Der Spitzenkandidat der Linken, Dietmar Bartsch, hatte im taz-Interview betont, dass es für seine Partei keine Zusammenarbeit mit CDU und CSU geben werde: „Wir sind klar: Mit dieser Union werden wir niemals koalieren.“

Schon Ende April hatte FDP-Chef Christian Lindner überraschend klar erklärt, „dass seine Partei ‚Koalitionen mit der Linkspartei‘ ausschließt.“ Dabei wäre laut einigen Umfragen – rein rechnerisch – sogar ein Bündnis aus Grünen, FPD und Linkspartei (GrüFLi) möglich.

Der Satiriker Sonneborn ging in diesem Nullaussagen-Wettbewerb nun noch eine Stufe weiter. Seine Partei werde nicht nur keine Koalition schließen, sondern auch nicht regieren. „Wir werden uns übrigens auch nicht wie die Grünen ungebeten zur 3. Regierungspartei erklären“, betonte der Europaparlamentarier. „Wir sind die einzige Partei, die mit absoluter Sicherheit auch nach der Wahl Opposition ist.“

Die Partei müsste bei der Wahl am 26. September die 5-Prozent-Hürde knacken. Bei der Europawahl 2019 kam sie auf 2,4 Prozent der Wählerstimmen.

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1 Kommentar

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