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Nach dem WM-FinaleFußball aus einem Guss

Frankreich ist Weltmeister, Pussy Riot ist wieder da und Putin lässt andere gern im Regen stehen. Das war der Finaltag in Moskau.

Alle werden nass, nur einer nicht: Wladimir Putin Foto: ap

Moskau taz | Was bleibt? Das ist die große Frage nach jeder Fußball-Weltmeisterschaft. Das Finale ist gespielt, Frankreich ist Weltmeister. Den Spielern, die das geschafft haben, ist ewiger Fußballruhm gewiss. Der bleibt ihnen auf jeden Fall. Und sonst?

Wird die Art, wie Frankreich gewonnen hat, den Fußball der nächsten Jahre prägen? Wird immer verloren sein, wer so aufspielt wie die Kroaten bei ihrer 2:4-Niederlage im Endspiel? Das sind die großen Fragen, die das Spiel betreffen. Aber ist die WM überhaupt durch das Spiel entschieden worden? Die videogestützte Schiedsrichterei, auch sie wird uns als Thema erhalten bleiben.

Und weil es den Aktivistinnen von Pussy Riot nach Olympia 2014 mit ihrem Platzsturm wieder gelungen ist, ein Sportereignis zu entern, Politik zu machen, mitten im Spiel die Freilassung politischer Gefangener zu fordern, sich für Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht einzusetzen, wird sich jeder, der sich auch in 100 Jahren dieses Finale ansieht, fragen, was das nur für ein Land war, in dem dieses Turnier stattgefunden hat. Die WM 2018 hatte ein Finale, wie es würdiger nicht sein hätte können.

Natürlich wurde schon mit Schlusspfiff diskutiert, wie die Franzosen es schaffen konnten, eine Mannschaft aus Spielern so unterschiedlicher Herkunft zu zimmern. Auch so ein Thema dieser Weltmeisterschaft, das im Endspiel noch einmal zu Gemüte ging. Es war eine ganze Weltmeisterschaft kondensiert auf ein Spiel.

Frankreichs Spiele bis zum Finale

Gruppe C: 🇫🇷 FRA 2:1 AUS 🇦🇺

Gruppe C: 🇫🇷 FRA 1:0 PER 🇵🇪

Gruppe C: 🇫🇷 FRA 0:0 DEN 🇩🇰

Achtelfinale: 🇫🇷 FRA 4:3 ARG 🇦🇷

Viertelfinale: 🇫🇷 FRA 2:0 URU 🇺🇾

Halbfinale: 🇫🇷 FRA 1:0 BEL 🇧🇪

Der Fußball mit all seinen Nebenerscheinungen in 90 Minuten – plus Party. Doch, es wird einiges bleiben von diesem Moskauer Abend, der bei schwüler Hitze begann und im Platzregen endete. Auch das Wetter war extrem im Finale dieser extremen WM.

Was ist gerecht?

„Das ist Fußball.“ Der Satz wird gerne bemüht, wenn jemand eine Erklärung für etwas liefern soll, für das es eigentlich keine Erklärung gibt. Nach dem für ihn so bitteren Finale war es Kroatiens Trainer Zlatko Dalic, der ihn bemüht hat. Es ging um die vielleicht merkwürdigste Halbzeit dieser WM. Eine Mannschaft spielt Fußball, die andere geht mit einer Führung in die Pause. So etwas gibt es regelmäßig. Das ist Fußball, da hat Dalic schon recht.

Aber dies war die erste WM, in der es eine geänderte Schiedsrichterentscheidung war, die zum Pausenstand von 2:1 geführt hat. Der Videobeweis hat eine Hauptrolle im WM-Endspiel übernommen.

Kroatiens Spiele bis zum Finale

Gruppe D: 🇭🇷 CRO 2:0 NGA 🇳🇬

Gruppe D: 🇭🇷 CRO 3:0 ARG 🇦🇷

Gruppe D: 🇭🇷 CRO 2:1 ISL 🇮🇸

Achtelfinale: 🇭🇷 CRO 3:2 DEN 🇩🇰

Viertelfinale: 🇭🇷 CRO 4:3 RUS 🇷🇺

Halbfinale: 🇭🇷 CRO 2:1 ENG

Über das Handspiel von Ivan Perisic im Strafraum hätte die Fußballwelt auch gestritten, wenn es keinen Videobeweis gäbe. Es wäre auch darüber diskutiert worden, ob die Entscheidung von Schiedsrichter Nestor Pitana richtig gewesen wäre, wenn er bei seinem ursprünglichen Plan geblieben wäre und auf Abstoß entschieden hätte. Am Ende hat es über vier Minuten gedauert, bis Pitana nach dem Studium von etlichen Zeitlupen auf Elfmeter für Frankreich entschieden hat. Eine vertretbare Entscheidung, gewiss. Aber vertretbar wäre es auch gewesen, den Elfer nicht zu geben.

„Einen solchen Elfmeter gibt man nicht in einem WM-Finale“, meinte Dalic. Das ist nicht der Satz der bleiben wird. Die Frage, ob es wirklich nötig ist, ein Spiel vier Minuten lang zu unterbrechen, um zu einer Entscheidung zu gelangen, die anders auch hätte ausfallen können, die wird bleiben. Am Sonntag war es dann so, dass Frankreich mit einer 2:1-Führung in die Pause gegangen ist, und weil es ein Kroate war, der das erste Tor für Frankreich besorgt hatte, standen zwei Treffer auf ihrer Habenseite, obwohl sie nur einmal – beim Handelfmeter – aufs Tor geschossen hatten. Aber so ist er eben, der Fußball. Und der Videobeweis ist eben auch so. Man weiß nicht, ob gerecht ist, was hinten rauskommt.

Einfach trainierbare Defensive

Weil die Kroaten, wie sie es in den drei K.o.-Spielen zuvor und nach dem 0:1 im Finale schon wieder getan hatten, nicht noch einmal die Kraft aufbringen konnten, zurückzuschlagen, wurden die Franzosen am Ende Weltmeister. Sie haben es wie in vielen Spielen bei dieser WM gemacht. Sie haben den Gegner kommen lassen, haben sich zurückgezogen, um auf die Momente zu warten, um zu kontern, wenn es sich ergibt.

Weil die Kroaten den Ball haben durften, konnte noch einmal bewundert werden, welch großartiger Spieler Luka Modric ist. Er ist der kompletteste Fußballer, den die Welt derzeit hat. Seine Pässe sind so gut wie sein Gegenpressing, seine Übersicht so gigantisch wie sein Laufvermögen, seine Ballsicherheit so sehenswert wie seine Tacklings. Die Trophäe für den besten Spieler des Turniers, die er bei der Siegerehrung bekam, wird ihn nicht über die Finalniederlage hinwegtrösten. Er hat das Spiel gemacht und doch verloren.

Auch das ein Thema, das bleiben wird. Das Spielmachen scheint sich nicht mehr zu lohnen. Frankreichs Weltmeistertrainer Didier Deschamps hat das vor der WM erkannt und sein Team im Reaktionsfußball unterwiesen. Dem Weltmeistertrainer wird zugehört, wenn er erklärt, warum der Ballbesitzfußball nicht mehr funktioniert. Der hat festgestellt, dass viele Mannschaften mit gut organisierter Verteidigung zum Turnier angereist sind. Die Defensive ließe sich ja auch relativ einfach trainieren, so Deschamps. Das war immer schon so.

Was sich geändert habe, sei die Athletik. Früher konnten Mannschaften, die den Ball zirkulieren ließen, darauf setzen, dass ihre Gegner es irgendwann einfach nicht mehr schaffen würden, dem Ball, der ihnen vor der Nase hin- und hergepasst wird, hinterherzulaufen. Das ist vorbei. Fußball ist noch athletischer geworden. Der Trainer, der diese Erkenntnis am effektivsten in eine eigene Spielphilosophie übersetzt hat, ist jetzt Weltmeister. Man darf das verdient nennen.

Putin lässt warten

Deschamps hat aber auch das Glück, dass er Spieler in seinem Team hat, die wie geschaffen scheinen für seine Art der Herangehensweise ans Spiel. Kylian Mbappé, das neue Phänomen im Weltfußball wird noch so manchen Verteidiger überlaufen. Wie er Schnelligkeit mit Ballgefühl und Schussicherheit zu paaren weiß, ist einmalig. Mit 19 ist er jetzt Weltmeister geworden.

„Ich stehe erst am Anfang“, sagte er nach dem Spiel. Er wird dem Fußball noch lange erhalten bleiben. Mit 27 ist auch Antoine Griezmann noch nicht einer der Ältesten. Effektiver kann man kaum spielen. Natürlich hat er den Elfmeter zum 2:1 verwandelt („Das mache ich immer so. Das klappt zur Zeit ganz gut!“) und wieder mal zwei Tore vorbereitet. Aber weil der beste Franzose an diesem Tag der unfassbar konzentrierte Sechser Paul Pogba war, der das vorentscheidende 3:1 selbst besorgt hat, kann man Deschamps nur zustimmen, wenn er sagt: “Wir haben als Team gewonnen.“ Das ist geblieben seit 2014. Auch die Deutschen hatten damals als Gegenmodell zum Starfußball den Titel gewonnen.

Am Tag des Triumphs ist es müßig darüber zu diskutieren, ob der Fußball schön ist, den Frankreich bei diesem Turnier aufs Feld gebracht hat. Was feststeht: Besser war keiner in diesem Jahr. Und besser jubeln hätte auch keiner können als die Franzosen. Die tanzten in den Pressekonferenzraum, als Deschamps gerade anfangen wollte, klug daherzureden. „Das sind junge Leute, die wollen feiern“, sagte er, nachdem ihn seine Spieler aus ihren Trinkflaschen nassgespritzt hatten.

Sie hätten sicher gerne auch mehr auf dem Platz gefeiert. Doch nach den ersten Ehrenrunden, kamen die Zeremonienmeister der Fifa und postierten die Franzosen neben der Bühne für die Siegerehrung. Dann hieß es warten, warten, warten. So wie jeder warten muss, der einen Termin mit Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat, hatten auch sie sich den ungeschriebenen Spielregeln des Präsidenten unterzuordnen. Als der sich endlich bequemte, zur Siegerehrung den Platz zu betreten, war das Spiel schon länger als eine Dreiviertelstunde vorbei.

So macht das einer, der immer zeigen will, wer der Herr im Haus ist. Dass er bei der Zeremonie im Platzregen, dann auch noch der einzige war, der unter einem Schirm stand, während die Staatschefs aus Frankreich und Kroatien bald pitschnass waren, passte zu diesem unwürdigen Auftritt. Ganz zum Schluss hat die WM noch einmal ihre hässliche Fratze gezeigt. Auch dieses Bild wird bleiben.

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45 Kommentare

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  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Ich schlage vor, dass die Dieudonné M'Bala M'Bala einladen.



    Thema: Warum gibt es unter Afro-Amerikanern und Afro-Franzosen so viel Antisemitismus und warum gibet es unter Juden so viel Rassismus gegen Schwarze? Könnte lustig werden.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Ob Kroatien ohne den für die Franzosen geschenkten Freistoß und Elfer gewonnen hätten, bleibt Spekulation. Aber sie hatten denkbar schlechte Voraussetzungen durch die Fehlentscheidungen des vermeintlich Unparteiischen (Inkomptenz oder Vorsatz sei mal dahingestell?).

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @4845 (Profil gelöscht):

      Die Schniithöhe des Rasens nicht vergessen...kann spielentscheidend sein.



      Ich will damit sagen, dass eine Weltklassemannschaft unbequeme Schiedsrichterentscheidungen wegstecken muss.Und aus einem 1:2 kann man in 45 Minuten locker ein 3:2 machen, wenn man das Format dazu hat und das hatten die Kroaten halt nicht, stattdessen haben sie zwei hervorragend herausgespielte Gegentore kassiert. Und von den beiden Toren, die die Kroaten geschossen haben, haben sie eins von Lloris geschenkt bekommen, das ist zu wenig, um Weltmeister zu werden.



      Für mich ist das ganz einfach: Die französische Abwehr hat gegen den kroatischen Sturm gewonnen und damit auch die Strategie von Didier Deschamps. Man kann es mögen oder nicht, aber ein Weltklasseangriff kann in der Regel gegen eine Weltklasseabwehr, die gut kontern kann, nicht viel ausrichten. Ausser 1970 Pelés Team gegen die italienischen Maurer.

  • Alle Spiele nach dem Ausscheiden der Deutschen Elf wurden immer besser und besser. Und dann kam das Endspiel. Kroatien wurde durch zwei nicht nachvollziehbare Fehlentscheidungen des Schiedsrichters regelrecht betrogen! Ich habe nach dem Elfer abgeschaltet und erst wieder in der 90. Minute an. Das war so ein unwürdiges Spiel. Ich frage mich nur, warum überall von dem klaren Sieg der Franzosen geschrieben wird, und dass sie die Besten gewesen seien. Man könnte hingegen sogar auf die Idee kommen, die Partei wäre verschoben worden. Aber nur auf die Idee! Schade um dieses Endspiel, die Franzosen mögen zwar WMeister sein, durch Fußball haben sie es nicht verdient. Und den Blindfisch von Schiedsrichter sollte man nicht mehr für Internationale Spiel nominieren!

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Wilfried Bergmann:

      Ja der Blindfisch, also Herr Pitana, falls Sie seinen Namen vergessen haben sollten, hat sehr genau auf den Monitor geschaut. Schade, dass Sie die Weltklasseleistung von Mbappé und Co in der zweiten Halbzeit nicht gesehen haben. Die Kroaten haben im französischen Strafraum kläglich versagt, wenn Lloris ihnen nicht den zweiten Treffer geschenkt hätte, wäre es bei einem Gegentor geblieben.



      Aber Meckern gehört zum deutsch-französischen Maulwerk und da sind beide absolute Weltspitze.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Das ist interessant.



        Ich habe das leider vor lauter Freude nach dem deutschen Vorrundenaus nicht mehr so beobachtet, wo die Sympathien der Deutschen lagen, aber das bei der Wahl Frankreich Kroatien Kroatien seit 1941 mehr Sympathien hat bei deutschen Fußballanhängern ist eigentlich logisch.



        Mir war nur aufgefallen, dass nach dem deutschen Ausscheiden einige kurzfristig schweizer Flaggen hatten, aber sonderbarerweise keine belgischen auftauchten.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        ;) - J'aime ton style!;)

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          je te rends la politesse :)

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Napoléons Grande Armée hat Moskau nach dessen Eroberung im Feuetsturm erlebt und musste wieder unverrichteter Dinge abziehen, "les champions du monde" mussten - bei Jupiter! - ein heftiges Gewitter über sich ergehen lassen und der sonnenkönigverwöhnte Versailler , Emmanuel I, nicht Viktor aber Sieger, stand wie ein begossener Pudel neben dem beschirmten russischen Potentaten, der dem französischen Wahlmonarchen Versailles nicht verziehen hatte. Putin hasst es aus physiologischen Gründen klein gemacht zu werden. So kommt man vom Regen in die Traufe, von Napoléon zu Jupiter. Denn getreu nach Putins Geschichtsauffassung verlässt kein Eroberer ungestraft die heilige russische Erde.

  • Hier der Link auf das Video der Siegerehrung.



    www.sportschau.de/...gerehrung-100.html



    So kann sich jeder ein Bild davon machen, warum der eine trocken blieb und andere weniger.

  • Nichts gegen die französische Mannschaft, aber für mich ist die kroatische Mannschaft unterm Strich dann doch die spielerisch bessere gewesen. Mein Eindruck war, der „Unparteiische“ wollte von Anfang an das Spiel der Kroaten kaputtmachen.



    Auch die kroatische Präsidentin fand meine Sympathien.

    btw.: Wo bleibt eigentlich Gerhard Schröder, wenn man ihn mal braucht?

    • @Rainer B.:

      Informier dich mal über die Faschistin an der kroatischen Regierung, die den Hass gegen Serben, Bosnier und Moslems schürt, die Kriegsverbrechen des Jugoslawienkriegs klein redet und Ustasasympathisanten fördert.



      Wenn du dann noch immer findest, sie wäre sympathisch, hast du eine Selbsterkenntnis der ernüchternden Natur.

      • @Hampelstielz:

        Also - das war nun überhaupt keine politische Einschätzung der kroatischen Präsidentin, sondern bezog sich allein auf den Auftritt dieser Frau bei dieser WM und sonst gar nichts.

        Nach meinen Informationen war Sie „Botschaftsrätin in Kanada“, „Ministerin für europäische Integration“, „Botschafterin in den Vereinigten Staaten“ und danach „stellvertretende Generalsekretärin der NATO für den Bereich Public Diplomacy“.

        de.wikipedia.org/w...bar-Kitarovi%C4%87

        Woher haben Sie denn Ihre Informationen? Sind Sie sicher, dass wir über dieselbe Person reden?

        • @Rainer B.:

          www.mdr.de/heute-i...-kroatien-100.html

          Im oberen Drittel des Textes steht etwas über sie und es gibt noch einiges im Netz. Hab schon öfters über sie gelesen und auch schon Berichte zu dem Thema gesehen. Die Wm hat in der Suchmaschine nur alles Relevante weit nach hinten geschoben.

          Es ist eh so eine Sache mit der Betrachtung Kroatiens, wobei man hier in Westeuropa anscheinend blind dafür ist, wie weit rechts große Teile der Gesellschaft in diesem Land stehen.



          Ein treffliches Beispiel dafür, dass es keinen gesunden Nationalstolz geben kann, denn wenn dieser auch ausgelebt und zu einem, für den Stolzen wichtigen Teil seinerselbst geworden ist, hat er immer stark faschistische Züge, geht immer auf die Kosten anderer, den nicht Zugehörigen.

          • @Hampelstielz:

            Aus dem Text ergibt sich für mich nicht zwingend, dass Sie als Faschistin agiert, sondern vielmehr, dass Sie auf eine Versöhnung aus ist - vielleicht gerade eben, weil es diesen Rechtsruck in Kroatien gibt (und hier doch nicht weniger. Der Hitlergruß war und ist doch die vielfach ungeahndete Begleitmusik der Pegida-Aufmärsche).



            Wenn etwa Gerhard Schröder bekennt, die Songs von Frank Sinatra zu mögen, macht ihn d a s allein doch noch nicht zum Mafiosi, obwohl die zahlreichen Verbindungen zwischen Sinatra und der „Cosa Nostra“ unübersehbar sind.

            • @Rainer B.:

              glashrvatske.hrt.h...u-bewaltigen-sind/

              www.boell.de/de/20...-dunklen-neunziger

              Sie trifft auch Äußerungen, dass z.B



              Kroaten aus Bosnien vertrieben werden oder diese nicht genug Mitspracherecht in Bosnien hätten. Redet von der Unschuld kroatischer Generäle, denen Kriegsverbrechen nachgewiesen konnten. Denjenigen, der sich in Den Haag durch Gift umgebracht hat, feiert sie als unschuldigen, tragischen Helden.

              Thompson ist übrigens nicht ohne, Textübersetzungen der Lieder kannst du ebenfalls im Netz finden. Schon alleine der zustimmende Konsum deren Liedgutes zeigt, wes Geistes Kind man ist.



              Dass sie gleichzeitig von Frieden und Aussöhnung redet, ist ein politisches und durchsichtiges Manöver.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Hampelstielz:

                Vergessen, worum es hier ging?

                Das Thema war Fussball, genauer gesagt: das Finale der Fussball-WM 2018. Mein persönliches Fazit: die effektivere Mannschaft hat gegen die schöner spielende Mannschaft gewonnen. Auch dank der Mithilfe des so genannten Unparteiischen. Der Elfmeter war nicht einmal der Skandal, sondern der unberechtigte Freistoss, der zum 1:0 führte. Nicht gesehen?

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Ich hätte natürlich auch die Mitglieder der Mannschaft dafür kritisieren können, dass sie in der Umkleide Nazimucke hört und ein entspanntes Verhältnis zum Ausspruch "Za dom spremni", dem Äquivalent zum deutschen Sieg Heil, hat. Meine Korrektur eines Lobs einer rechten Staatspräsidentin ist so fehl am Platz nicht.



                  Lass dich davon nicht stören, sind nur ein paar Worte, die man auch überlesen kann. Den ein oder anderen hat es vielleicht interessiert, was diese Präsidentin, die Mannschaft und eine große Anzahl der Fans so an Ansichten vertritt.

                  Ich kommentiere ja nicht bei 11 Freunde oder dem Kicker, passt also. Schlimm genug, dass die Wochen über so viel über Fußball geschrieben wurde und das Nationalgetümele salonfähig war.

    • @Rainer B.:

      Wofür genau hätte man da Gerhard Schröder gebraucht?

      • @Stadtkind:

        wg - Haartest - Gefärbt oder Getönt*¿*

        Obwohl Obwohl*!* Stimmt schonn!



        Mr. Suboptimal Acker-Gerd - aka



        GazProm-Gerd! Nö! Auch wieder klar!



        Seinen Buddy - hätte Zar Putin - klar!



        Nicht im Regen stehen lassen!



        Auch wieder wahr!;))

        unterm——



        „Kanzlers Haarfarbe tabu



        Agentur ddp darf nicht über Schröders Haar spekulieren“



        www.taz.de/!1109529/



        HAMBURG taz ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte gestern vor der Pressekammer des Hamburger Landgerichts Erfolg: Die Kammer untersagte ddp, die Behauptung zu wiederholen oder zu verbreiten, der Bundeskanzler töne seine Haare. ddp-Anwalt Klaus Sedelmeier kündigte sofort Berufung an.Ob er tönt oder nicht – das spielte für den Vorsitzenden Richter Andreas Buske ohnehin keine Rolle, und auch Sedelmeier wurde gegenüber der ihn umgebenden Presse nicht müde, zu betonen, dass ihm und seiner Mandantin „das völlig egal ist“. Ihm gehe es „um die gesamte Pressefreiheit“, notfalls werde man bis vors Bundesverfassungsgericht ziehen, denn: „Wenn wir jedes Zitat auf seinen Wahrheitsgehalt nachrecherchieren müssen, kann jede Nachrichtenagentur sofort dichtmachen.“



        ddp hatte ein Interview mit der Imageberaterin Sabine Schwind zu Egelstein veröffentlicht, in der sie davon sprach, dass Schröder sein Haar töne. Nach Protest des Kanzleramts hatte die Agentur die Meldung sofort zurückgezogen mit dem Hinweis, der Bundeskanzler lege Wert auf die Feststellung, dass er seiner Haarfarbe nicht künstlich nachhelfe. Die Richtigstellung reichte dem Gericht nicht aus: „Wir vermissen in diesem Fall die sorgfältige Recherche.“ Der Haarpflegemittelproduzent Alcina nutzte die Gunst der Stunde. In Bild und Süddeutscher Zeitung schaltete er eine großformatige Anzeige mit dem Haarschnitt Schröders: „Hauptsache, volles Haar, Gerhard!“ Peter Ahrens

        kurz - Der Härtetest steht bis heute aus!



        Schade eigentlich & dabei hätte auch gleich seine 1,80 - öh gemessen werden können!;)) Newahr.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          .



          Dem Spekulatius endlich ein Ende:



          www.youtube.com/watch?v=BL7PhsLXdjU

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Fehlt nur noch der Preis und das Testergebniss im Moskauer Dauerregen.

            • @Rainer B.:

              Klar - auch beim Haartest*!*

              Ohne Video-Beweis löwt nix mehr! Gell.

              • @Lowandorder:

                Jau - nur der Videobeweis kann heute noch die Illusion der Objektivität aufrechterhalten. Ausser bei Donald Trump natürlich, aber der trägt ja auch nen Fifi '(;-))

  • Für Putin hat sich der Kreis geschlossen; vom Eröffnungsspiel bis zu diesem nach üblichem Muster inszenierten Auftritt (oder soll man es Audienz nennen?).

    Mich würde noch interessieren, wer denn die Frau von der FIFA ist, die erst Philipp Lahm und den Pokal zur "Bühne" begleitete und sich später, hinter Infantino und Putin stehend, eine Medaille in die Tasche steckte als wohl absehbar war, das bereits alle Spieler usw. schon eine bekommen hatten bzw. Putin Didier Deschamps und Infantino Hugo Lloris ihre letzten verliehen. (ard-Sportschau-Video der Siegerehrung ab Min. 8.45)

  • Na bitte - Geht doch!

    Is immer wieder prima!



    Wenn die Tomaten auf den Augen!



    Den doch noch im Ratatouille landen!;))



    Na - Si’cher dat. Dat mähte denn doch fix.



    Normal. Ok. Geschmort! Lecker.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Ein geschenkter Freistoß und ein disskussionswüriger Elfer haben Frankreich allein durch Glück Weltmeister werden lassen. Schade, die besseren Kroaten haben unglücklich verloren.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @4845 (Profil gelöscht):

      Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie beiderseitig des Rheins die jeweils anderseitige Mannschaft verrissen wird. Komplimente habe ich in Frankreich selten über die deutsche Mannschaft gehört, aber das Deutschland, unglaubliches Glück und die Gunst der Schiedsrichter hat, statt fussballerisches Können, Stichwort Blutgrätsche, hört man hier immer wieder. Also sind Deutschland und Frankreich darin vereint die grössten Meckerländer Europas zu sein und dem anderen den Erfolg nicht zu gönnen.



      Vive l'amitié franco-allemande, hi hi hi...

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        "Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie beiderseitig des Rheins die jeweils anderseitige Mannschaft verrissen wird"

        Ich lebe nicht in Deutschland und ich bin Pole. Insofern empfinde ich keinerlei fußballerische oder sonstige Rivalität mit Frankreich.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @4845 (Profil gelöscht):

          Ich habe das ja bewusst allgemein gehalten, aber da Sie in den Chor mit einstimmen, können Sie nicht so einfach behaupten nicht mitzusingen, weil Sie auf der anderen Seite der Oder leben, oder?

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Ich habe mich sehr für die Franzosen gefreut.

        Und das Kroatien besser war, halte ich für ein Gerücht. Aktiver sicher, aber außer dem Tor von Perisic, war keine weitere Chance der Kroaten zwingend und das zweite Tor von Kroatien war auch nicht herausgespielt.

        Allez, les Bleus.

        • 4G
          4845 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          "Und das Kroatien besser war, halte ich für ein Gerücht."

          In Sachen Ideenreichtum, Kampfmoral und spielerischer Stärke waren sie defnitiv besser.

          "Aktiver sicher, aber außer dem Tor von Perisic, war keine weitere Chance der Kroaten zwingend[..]"

          Zwingend ist nie etwas. Aber obwohl Frankreich gemauert hat, haben sich die Kroaten immer wieder durch die Defensive durchkämpfen könne und sehr gute Chancen erarbeitet.

          "...und das zweite Tor von Kroatien war auch nicht herausgespielt."

          Aber hervorragend herausgekämpft und eine Chance genutzt.

          Frankreich hat kein einziges Tor herausgespielt. Zwei Tore vom Schiri geschenkt bekommen und zwei Tore durch Konter genuzt weil Kroatien die Defensive zu gunsten der Offenisve vernachlässigen musst.

          • @4845 (Profil gelöscht):

            Nach den Kriterien waren die Belgier auch besser.

            Zu Tor 1, hätte ich keinen Freistoß gegeben, zu 2 Elfer ja, denn so Sachen sind während der WM öfters gepfiffen worden, z. B. gegen Yussuf Poulsen im Spiel gegen Australien mit 11 Meter.

            Und am Ende ist es eben immer, hätte, könnte, Deutschland Weltmeister 1966 so als Beispiel.

    • @4845 (Profil gelöscht):

      Nicht zu vergessen die abgepfiffene schnelle Ausführung des Freistoßes der Kroaten gegen Ende...

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @Stadtkind:

        Würde mich nicht wundern, wenn der sogenannte Unparteiische gekäuft gewesen wäre... (Bewusst Konkjunktiv)...ansonsten bleibt einfach nur unendliche Inkomptenz als erklärung warum nur einseitig pro-Frankreich gepfiffen wurde...

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @4845 (Profil gelöscht):

          Talleyrand hatte schon gesagt, jeder Mensch ist käuflich, es kommt nur auf den Preis an. Nestor Pitana ist Argentinier, Argentinien verbindet viel mit Frankreich, der Tango und die Luftfahrt, um genau zu sagen Carlos Gardel, der in Toulouse geboren ist und Antoine de Saint-Exupéry, der von Toulouse aus die erste transatlantische Luftpostlinie nach Buenes Aires mit betrieben hat (vol de nuit)Da liegt es natürlich nahe zu denken, dass über pekunäre Erwägungen hinaus, Herr Pitana ein gewisses Faible für die französische Mannschaft hatte, oder war es doch nur ein Racheakt für die 3:0 Niederlage der Albiceleste gegen die Kroaten?



          Und wenn er den Elfmeter nicht gepfiffen hätte, hätten Ihre französischen Gesinnungsgenossen mit Ihren Argumenten auf den Schiedsrichter eingedroschen, denn die kroatische Hand konnte ja jeder sehen.

          • 4G
            4845 (Profil gelöscht)
            @82236 (Profil gelöscht):

            "denn die kroatische Hand konnte ja jeder sehen."

            Der Ball ging zur Hand, nicht umgekehrt. Insofern ist der Elfer mindestens diskussionwürdig, wenn nicht sogar ungerechtfertigt.

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @4845 (Profil gelöscht):

              Und zufällig, wie wunderlich, wedelte die Hand zwischen Ball und Netz, aber so ein Jammer der Ball der Böse hatte es höllisch gut abgeschätzt.

            • @4845 (Profil gelöscht):

              Hat er seine Körperfläche damit vergrößert? Antwort: Hat er. Im Strafraum gibt es da einen Elfmeter. Ich weiß nicht, wie das mit der Freistoßregel im Strafraum gehandhabt werden kann. Wäre in Anbetracht einer fehlenden Absicht fairer gewesen.

        • @4845 (Profil gelöscht):

          Ich habe das Spiel nicht gesehen, würde aber aus Erfahrung bei früheren Weltmeisterschaften, bei denen ich wichtige Spiele gesehen habe, sagen, dass es Aufgabe der Schiedsrichter ist, Entscheidungen zu treffen, über die man diskutieren kann. Würde ein 100%ig neutrale Computer dies machen, wäre Fußball langweilig für die Zuschauer, wenn man nicht immer wieder sagen könnte: "Hätte der da anders entschieden,..."

          • 4G
            4845 (Profil gelöscht)
            @Age Krüger:

            Ob Kroatien gewonnen "hätte" bleibt für immer Spekulation.

            Aber Tatsache ist, dass Krotien um ein faires Spiel mit einer gerechten Chance betrogen wurde.

  • Das Bild von Putin unter dem Schirm und die Pitschnassen Kroatische Staatschefin wird vielen in Erinnerung bleiben. Ein ganz typisches Bild eben von einem skrupellosen Kriegstreiber und einer ganz symphatischen Dame.

    • @Klartexter:

      Sehr sympathisch, ungefähr so sympathisch wie die Weidel, nur noch weiter rechts stehend.

  • Die Menschenrechte, ein immer wichtigeres Thema. Auch, oder gerade beim Sport.



    Die Nation, die im Mittelmeer ungerührt Kinder ertrinken lässt, Seenotretter zu bestrafen versucht, oder rechten Gewalttätern die Straße frei räumt, ist ja Gott sei Dank früh ausgeschieden aus der WM. Eine gerechte Strafe.



    Aber mit Putin ist man ja auf der richtigen Seite beim abwatschen, machen ja Alle.



    Und was alle machen, kann ja nur richtig sein, zumindestens aber einfach.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Malta und Italien waren gar nicht qualifiziert...