Nach dem Anschlag in London: Eine Festnahme, weitere Ermittlungen
Großbritanniens Premierministerin Theresa May setzt die Terrorwarnstufe aufs höchste Level. Unterdessen greift die Polizei einen 18-jährigen Verdächtigen in Dover auf.
Zur Samstag Unterstützung der Polizei sind am Samstag überall in Großbritannien Soldaten auf Streife gegangen. Das ist eine Konsequenz aus der Erhöhung der Terrorwarnstufe auf „kritisch“. Zu dem Anschlag, bei dem 29 Menschen verletzt wurden, bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat. Eine Anti-Terror-Taskforce warnte, dass ein weiterer Anschlag folgen könnte. Premierministerin Theresa May hob daraufhin die Terrorwarnstufe auf die höchste Stufe an.Damit kann das Militär zum Schutz öffentlicher Gebäude und Plätze herangezogen werden.
Die Terrormiliz Islamischer Staat erklärte, die Explosion sei von einer mit ihr verbündeten Einheit verübt worden. May sagte, der am Freitag in einem Waggon der District Line explodierte Sprengsatz sei darauf ausgelegt gewesen, erheblichen Schaden zu verursachen. Er befand sich in einem Plastikeimer, getarnt mit einer Einkaufstasche.
Die Bombe ging den Ermittlern zufolge nicht mit voller Wucht hoch. Keiner der Verletzten war in einem ernsten Zustand. US-Präsident Donald Trump hatte den oder die Attentäter als „Versager-Terroristen“ bezeichnet und der britischen Polizei vorgeworfen, nicht entschlossen genug gegen Verdächtige vorzugehen.
Trump drückte May in einem Telefonat sein Mitgefühl aus, wiederholte aber seine zuvor per Twitter formulierte Kritik, die Polizei habe die „kranken und verrückten“ Menschen in Sichtweite gehabt und hätte proaktiv handeln müssen. May erwiderte, sie halte Spekulationen über die Täter für nicht hilfreich.
Die Antiterroreinheit der Polizei übernahm die Ermittlungen. Hunderte Detektive sicherten Spuren, befragten Zeugen und überprüften die Aufnahmen von Sicherheitskameras.
London war in jüngster Zeit mehrfach Ziel von Terrorangriffen. So gab es tödliche Attacken mit Fahrzeugen auf der London Bridge und nahe einer Moschee. Die U-Bahn wurde im Juli 2005 von Selbstmordattentätern angegriffen, die auch einen Bus ins Visier nahmen und insgesamt 52 Menschen mit in den Tod rissen. Im vergangenen Jahr deponierte ein Student einen Rucksack mit Sprengstoff und Kugeln in einem U-Bahnzug. Die Bombe explodierte aber nicht.
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