piwik no script img

Nach Verstaatlichung von EnergiekonzernUniper zahlt Staatsgelder zurück

2022 hat der Bund Uniper gerettet, jetzt zahlt der Energiekonzern die Staatshilfe langsam zurück. Das Geld dafür kommt unter anderem aus Russland.

Uniper sagt, der Konzern beteilige sich planmäßig am Kohleausstieg Foto: Martin Meissner/ap

Berlin reuters/dpa | Der Energiekonzern Uniper hat begonnen, die vom Bund für seine Rettung geleistete Staatshilfe zurückzuzahlen. Das Unternehmen habe dem Staat 530 Millionen Euro aus realisierten Schadenersatzzahlungen vom russischen Konzern Gazprom überwiesen, teilte Uniper am Dienstag bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlungen mit. Der Konzern habe eine weitere Rückstellung für Zahlungen an den Bund gebildet, die mittlerweile knapp 2,5 Milliarden Euro wert sei. „Beide Zahlungen sind als Rückzahlungen an den deutschen Steuerzahler zu betrachten“, erläuterte Uniper.

Der Bund hatte den größten deutschen Gaskonzern nach dem russischen Gaslieferstopp 2022 mit Eigenkapital in Höhe von 13,5 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt. Nach der Verstaatlichung hält der Staat 99,12 Prozent an dem Unternehmen, muss den Anteil EU-Auflagen zufolge aber bis 2028 auf mindestens 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren.

Mit Stromerzeugung und Gashandel hat der Energiekonzern Uniper in den ersten neun Monaten unterm Strich knapp 1,3 Milliarden Euro verdient. Das bereinigte Nettoergebnis habe damit erwartungsgemäß deutlich unter dem Vorjahreswert von 3,7 Milliarden Euro gelegen, teilte Uniper in Düsseldorf mit. Grund für den hohen Gewinn 2023 waren unter anderem hohe Handelsgewinne und niedrige Preise bei der Gasbeschaffung. 2024 will Uniper unterm Strich 1,1 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro verdienen.

Das Unternehmen habe sich in einem zunehmend normalisierten Marktumfeld operativ stabil entwickelt, sagte Finanzvorständin Jutta Dönges. Den Ausblick für 2024 habe man daher bestätigen können. „Das ist insgesamt eine erfreuliche Entwicklung – auch wenn dieses Ergebnisniveau in den kommenden Jahren so nicht wiederholbar sein wird.“

Sie betonte, dass Uniper bei der Entwicklung hin zu einem „grüneren“ Unternehmen Fortschritte mache. „Knapp 50 Prozent der von uns im Jahr 2024 bislang produzierten Strommenge ist CO2-frei, und den Kohleausstieg setzen wir konsequent um.“

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • (Indirekter) Schadenersatz eines russischen Staatsunternehmens für die deutschen Steuerzahler. Gerne mehr von solchen guten Nachrichten ;.-)