piwik no script img

Nach Raketeneinschlägen in Saudi-ArabienDreitägige Waffenruhe angekündigt

Am Freitag wurden Raketen auf Saudi-Arabien abgefeuert. Nun stellen die verantwortlichen Huthi-Rebellen nach eigenen Angaben die Angriffe erstmal ein.

Rauch steigt am 25. März nach Beschuss über der Anlage des Ölkonzerns Aramco auf Foto: Hassan Ammar/dpa

Sanaa dpa | Die Huthi-Rebellen im Jemen stellen nach eigenen Angaben die Angriffe auf Saudi-Arabien ein und bieten einen einseitigen dreitägigen Waffenstillstand an. Der Vorsitzende des regierenden Hohen Politischen Rats der Rebellen, Mahdi al-Mashat, sagte am Samstag, die Gruppe setze alle Land-, See- und Luftangriffe auf Saudi-Arabien aus. Dieser einseitige Waffenstillstand könne dauerhaft werden, wenn die von Riad angeführte Koalition ihre Truppen aus dem Jemen abziehe und die Unterstützung für lokale Milizen einstelle. Die Gruppe sei auch zu einem Abkommen über den Austausch von Gefangenen bereit.

Am Vortag hatten die Rebellen Raketen auf das Königreich abgefeuert, die zu einem Brand in einer Ölanlage nahe einer Formel-1-Rennstrecke in Dschidda führten. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition reagierte nach eigene Angaben vom Samstag mit Gegenangriffen auf Huthi-Hochburgen in Sanaa und der Hafenstadt Hodeidah.

Saudi-Arabien kämpft seit 2015 mit Verbündeten im Jemen an Seite der Regierung gegen die vom Iran unterstützen Huthis und will dort den Einfluss Teherans zurückdrängen. Die Huthis, die das Land 2014 überrannt hatten, beherrschen heute weite Teile des Nordens samt der Hauptstadt Sanaa.

Erst vor einigen Tagen hatten die Golfstaaten die Konfliktparteien des Kriegs im Jemen, darunter auch die Huthi-Rebellen, zu Gesprächen nach Riad eingeladen. Die einwöchigen Beratungen, zu denen der Golf-Kooperationsrat (GCC) rund 500 Teilnehmer eingeladen hat, sollen am 29. März in Riad beginnen. Die Huthis lehnten die Einladung ab. Bisherige diplomatische Bemühungen zu einer Beilegung des Konflikts blieben erfolglos.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 /