Nach Huthi-Angriff auf Tanker: Rotem Meer droht Ölpest
Ein brennender Öltanker liegt herrenlos vor Anker. Die EU-Marinemission und USA warnen vor einer Havarie, die mit der der „Exxon Valdez“ vergleichbar wäre.
Der Tanker des griechischen Unternehmens Delta Tankers Ltd. mit 150.000 Tonnen Rohöl an Bord war am Mittwoch vor dem Hafen von Hodeida von drei Geschossen getroffen worden. Die Huthi-Miliz berichtete, sie habe Drohnen und Raketen auf das Schiff abgefeuert.
Am Samstag hatte ein Sprecher des US-Außenministeriums gewarnt, dass „eine Million Barrel“ (umgerechnet rund 56.000 Tonnen) Öl ins Rote Meer fließen könnten. Das wäre viermal so viel, wie bei der Havarie der „Exxon Valdez“ 1989 vor Alaska ins Meer gelangt war. Damals waren mehr als 2.000 Kilometer Küste verseucht worden, Hunderttausende Fische, Seevögel und andere Tiere starben als direkte Folge des Unglücks. Der US-Sprecher erklärte, die 25 Menschen starke Besatzung der „MV Sounion“ sei zwar von Aspides-Leuten evakuiert worden, „doch die Huthis scheinen entschlossen zu sein, das Schiff und seine Ladung im Meer zu versenken“.
Auch Aspides warnt: „Alle Schiffe in der Region müssen äußerste Vorsicht walten lassen, da die ‚MV Sounion‘ sowohl eine Gefahr für die Schifffahrt als auch eine unmittelbare Gefahr für die Umwelt darstellt.“
Die Aspides-Mission beobachtet die Vorgänge vor Ort. Sie ist eine defensive EU-Operation im Rahmen der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik. Ihr Auftrag, ist es, „die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden wiederherzustellen und zu wahren“.
In dem Gebiet verüben die Huthi-Rebellen seit Monaten Angriffe auf Handelsschiffe. Die vom Iran unterstützte und mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen verbündete Miliz handelt eigenen Angaben zufolge „aus Solidarität“ mit den Palästinensern, seit Israel und die Hamas nach deren terroristischem Überfall vom Oktober 2023 Krieg führen. (mit afp)
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