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NSU-Prozess in MünchenZschäpe ganz verwundert

Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe schweigt vor Gericht. Nach ihrer Festnahme kam sie aber mit Kriminalbeamten ins Plaudern. Einer sagte jetzt aus.

Beate Zschäpe schweigt weiter. Ihr wird Mittäterschaft bei allen Terroranschlägen des NSU vorgeworfen. Bild: dpa

MÜNCHEN dpa | Die NSU-Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll sich über die Entwicklung ihrer mutmaßlichen Mit-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos selbst gewundert haben. Sie habe gesagt, „dass sie sich nicht erklären können, warum sich die beiden Uwes trotz des behüteten Elternhauses so entwickelt haben“, sagte ein Polizist am Dienstag vor dem Oberlandesgericht München. Der Beamte hatte sich mit Zschäpe unterhalten, nachdem sie sich am 8. November 2011 bei der Polizei gestellt hatte.

Sie habe Böhnhardt und Mundlos als „ihre Familie“ bezeichnet, und betont, von den beiden zu nichts gezwungen worden zu sein. Laut Anklage soll Zschäpe die Wohnung der Zwickauer Terrorzelle angezündet haben, nachdem sich Mundlos und Böhnhardt am 4. November 2011 erschossen hatten.

Vier Tage später stellte sie sich in Jena der Polizei. Dort wollte sie zwar keine Angaben zu der Brandstiftung machen, wurde jedoch im Anschluss an ihre Vernehmung von den Beamten in ein Gespräch verwickelt.

Nicht weiter nachgefragt

In der Zwischenzeit war Zschäpe wohl tagelang mit der Bahn unterwegs. Sie habe übernächtigt gewirkt, meinte der Beamte. Sie habe gesagt, „das sie nicht mehr viele Freunde hat und versucht hat, Freunde aufzusuchen“. In den Tagen nach der Brandlegung habe sie überlegt, sich das Leben zu nehmen. Der Beamte sagte, er habe den Eindruck gehabt, sie sei froh gewesen, dass die Zeit der Flucht beendet war.

Der Beamte der Kriminalpolizei Zwickau hatte nach dem Gespräch einen Vermerk angefertigt. In der Verhandlung konnte er sich an Einzelheiten aus dem Gespräch nicht mehr erinnern. Auf viele Fragen nach dem Verlauf der Ermittlungen wollte er sich zudem nicht äußern, da er für Fragen nach polizeitaktischen Einzelheiten keine Aussagegenehmigung habe.

Auch habe er keinen Anlass gesehen nachzufragen, was Zschäpe meinte, als sie ihre Verwunderung über die Entwickung der „beiden Uwes“ äußerte.

Vor Gericht hat die 38-Jährige bislang keine Angaben gemacht. Ihr wird Mittäterschaft an allen Terroranschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) vorgeworfen, darunter zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge.

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5 Kommentare

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  • D
    desillusioniert

    @ parolenstattfakten

     

    Freispruch für beide, wenn keine Schuld nachgewiesen werden kann ... So siehts im Moment aus. Wird auf beiden Seiten für Freude und Ärger sorgen.

  • WU
    wie unwichtig

    Nobody want´s you, if you´re down.

     

    Soll es nun verwundern, dass auch Täter so fühlen können?

     

    Konnte man darüber hinaus auch etwas Wichtiges zur Sache erfahren?

  • F
    FaktenStattFiktion

    Tja, das Urteil dürfte trotz fehlender Indizien (von Beweisen erst gar nicht zu reden) wohl schon feststehen. Welcher Richter würde bei dieser medialen Vorverurteilung einen sachlichen Urteilsspruch wagen?

     

    Hochststrafe für Zschäpe, Freispruch für Lothar König.

    Es kommt eben auf die Gesinnung an, und nicht auf die Tat.

    Kennen wir doch noch von früher, aus der braunen Epoche - oder unter der SED.

  • L
    LeChat

    Ich hoffe, der Postbote wird auch bald in den Zeugenstand gerufen damit endlich mal Licht ins Dunkle kommt. Es gibt sicher auch eine Fleischfachverkäuferin die schonmal ein paar Worte mit Zschäpe gewechselt hat. Und nun? Vertagung bis nächste Woche Montag vermutlich.

  • V
    vic

    Aha, soso.