NSA-Spitzelei auch nach Kanzlerschaft: Gerhard und Wladimir
Gerhard Schröder war nicht mehr im Amt und wurde doch weiter ausgespäht. Der US-Geheimdienst erhoffte sich Zugang zum engeren Kreis um Wladimir Putin.
Über den Altkanzler sei es möglich gewesen, Zugang in die sonst sehr verschlossene Welt rund um Putin zu erhalten, berichtete die Bild am Sonntag. Schröders Umfeld in Russland sei nach seiner Kanzlerschaft verstärkt ausgespäht worden. Dazu gehörten demnach vor allem seine Kontakte zum staatlichen Energiekonzern Gazprom, dem von Gazprom dominierten Unternehmen Nord Stream und dessen Geschäftsführer Matthias Warnig, der zu DDR-Zeiten Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit war.
Welche Erkenntnisse durch die Spähaktionen gewonnen wurden, sei unklar. Auch ob Schröder weiterhin von der NSA ausgeforscht werde, sei nicht bekannt.
Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses von Nord Stream. Nord Stream baute und betreibt die gleichnamige Ostsee-Pipeline, durch die Erdgas von Russland nach Deutschland geleitet wird. Schröder soll bereits während seiner Kanzlerschaft von der NSA ausgespäht worden sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Schraubenzieher-Attacke in Regionalzug
Rassistisch, lebensbedrohlich – aber kein Mordversuch