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NRW-Verfassungsgericht rügt die FDPFragwürdige Wahlkampfpost

Rainer Brüderle pries 2012 in einem Schreiben an die Wähler von Nordrhein-Westfalen die Arbeit der Liberalen. Das war wohl nicht rechtmäßig.

Sehnsüchtig sieht der FDP-Kandidat Christian Lindner kurz vor der Landtagswahl 2012 in NRW einer entschwindenden Wählerin hinterher. Bild: dpa

KÖLN taz | Wegen unzulässiger Wahlkampfhilfe steht die FDP-Bundestagsfraktion unter Druck. Mit einer Briefkampagne im Vorfeld der nordrhein-westfälischen Landtagswahl hat sie wahrscheinlich gegen das Parteiengesetz verstoßen. Zu dieser Auffassung kommt der Verfassungsgerichtshof NRW. Es spräche „viel dafür, dass die Werbemaßnahmen der FDP-Bundestagsfraktion einen Verstoß gegen die Chancengleichheit der politischen Parteien darstellen“, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Entscheidung der LandesverfassungsrichterInnen.

Es geht um einen Brief, den FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle zur NRW-Landtagswahl im Frühjahr 2012 in die Briefkästen an Rhein und Ruhr werfen ließ. Auf zwei Seiten preist er die vermeintlich hervorragende Arbeit der Liberalen. Das war wohl nicht rechtmäßig. Fraktionen ist es zwar erlaubt, über ihre Arbeit zu informieren, Wahlkampfaktivitäten sind jedoch verboten. In Vorwahlzeiten gilt zudem ein Mäßigungsgebot.

Dagegen hat die FDP-Bundestagsfraktion mit ihren „in das Kleid der Öffentlichkeitsarbeit einer Fraktion gehüllten Werbebotschaften“ verstoßen, befanden die NRW-VerfassungsrichterInnen. Der werbende Effekt des Brüderle-Briefes für die FDP sei „nicht lediglich als notwendige Folge der Öffentlichkeitsarbeit in Kauf genommen, sondern sogar gezielt für den Landtagswahlkampf eingesetzt worden“. Damit dürfte „die verfassungsrechtlich vorgegebene Grenze zwischen der zulässigen Öffentlichkeitsarbeit einer Fraktion und der unzulässigen Parteienwerbung“ überschritten sein.

Mit dem Brief hatte sich das Landesverfassungsgericht im Rahmen einer Wahlanfechtungsklage befasst. Die NPD hatte eine Annullierung und Neuansetzung der Landtagswahl gefordert. Dieses Ansinnen wiesen die RichterInnen zurück. Auch wenn sie unzulässig gewesen sei, könne nicht angenommen werden, „dass gerade die Werbung der FDP-Bundestagsfraktion bei der Landtagswahl zu einer beträchtlichen Verfälschung des Wählerwillens geführt haben könnte“.

Auch wenn die Münsteraner Entscheidung für die FDP keine unmittelbaren Konsequenzen hat, könnte sie für die Partei teuer werden. Sollte auch die Bundestagsverwaltung zu dem Schluss kommen, dass mit dem Brüderle-Brief Steuergelder zweckentfremdet wurden, droht eine deftige Strafzahlung. In der Angelegenheit ist zudem noch eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht anhängig.

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2 Kommentare

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  • SK
    Soziale Kompetenz

    Es ist doch klar, dass pünktlich zur Bundestagswahl 2013 die FDP in ein negatives Licht gestellt werden soll.

     

     

     

    Dabei hat die FDP sowohl auf Länderebene als auch auf Bundesebene für mehr Soziale Gerechtigkeit gesorgt. Mit der Abschaffung der Praxisgebühr beipsielsweise haben die unteren Einkommensschichten wieder mehr Geld in der Tasche. Mit der Absenkung der Rentenbeiträge ist ein weiterer Schritt unternommen wurden, um den Sozialen Aufstieg zu ermöglichen. In Niedersachsen ist Dank der Entbürokratisierung durch die FDP die Bürokratie um 60% abgebaut worden. Dadurch ist es zu einem deutlich höheren Wirtschaftswachstum gekommen und damit wiederum sind viele neue Arbeitsplätze geschaffen worden.

     

     

     

    Mit der Anhebung der Minijobverdienstgrenze von 400 Euro auf 450 Euro, haben die betroffenen Minijobber die Chance mehr Geld zu verdienen.

     

     

     

    Außerdem ist noch zu erwähnen, dass das Schonvermögen für Arbeitslosengeld II Empfänger Dank des massiven Drucks der FDP angehoben worden ist.

     

     

     

    Rentner können ebenfalls Dank der FDP deutlich mehr zu ihrer Rente hinzuverdienen.

     

     

     

    Es ist Schade, dass die Soziale Kompetenz der FDP häufig ins falsche Licht gestellt wird.

  • M
    Michael

    Wann sind wir die Pfeifen von der FDP endlich los? Eine Partei, die jedes Mal nur knapp die 5-Prozent-Hürde erreicht und trotzdem jeden Tag 10 Mal im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen (lies: in der Tagesschau) Sendezeit eingeräumt bekommt - was ist das eigentlich? Wie kann das sein? Keine andere Partei dieser Größenordnung (lol - "Größe") bekommt so was. Ein Schelm wer da Vitamin B unterstellt.