piwik no script img

■ MonetaGrünanlagen

Die Zeiten, in denen ökologisch orientierte Kapitalanlagen zwar als gut für das Gewissen, aber schlecht für den Geldbeutel galten, sind spätestens seit Ende des Jahres 2000 vorbei. In einem Umfeld, das so manch einer frischgebackenen Börsianerin das Fürchten gelehrt hat, verzeichneten die Aktien regenerativer Energien Kursexplosionen, die wir bis dato nur von High- und Biotechnologie sowie von Internetwerten kannten. Sollte frau jetzt in Ökofonds und Umweltaktien investieren? Meine Antwort auf diese häufig gestellte Frage ist: „Ja, aber...“

Wenn wir über „Ökofonds“ reden, meinen die einen Fonds, die ausschließlich in meist junge Umwelttechnologien investieren, während die anderen eher von Fonds reden, die den größten politischen Schweinkram ausgrenzen. Hier wären am ehesten Atomenergie, Rüstung, Kinderarbeit und Agrochemie zu nennen. Das Schlagwort „Sustainability“ (Nachhaltigkeit) wurde zum Inbegriff letztgenannter Fonds.

Fonds, die überwiegend in regenerative Energien investieren, bieten Ihnen die Chance, langfristig eine weit überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften. Der „Anleger-Stressfaktor“ dieser Produkte ist allerdings in gleicher Weise hoch: Fonds, die in einem Jahr 50 Prozent und mehr erwirtschaften können, bergen immer (!) auch das Risiko, im nächsten Jahr entsprechend heftig zu fallen.

Fonds, die ihren Anlagehorizont sehr breit fassen, aber das nachhaltige, sozialverantwortliche Wirtschaften in den Vordergrund stellen, werden mittel- und langfristig mit Sicherheit eine gute, wenn auch nicht spektakuläre Wertentwicklung aufweisen. Reine New Energy Funds dürften für Nervenstarke eine lohnende Depotbeimischung sein.

Wir alle können durch unser Anlageverhalten einen nachhaltigen Umwelt- und Börsenbeitrag leisten: Indem wir uns nicht anstecken lassen von dem schnelllebigen Auf und Ab der Börsenkurse. Denn dieses Hin und Her macht nicht nur Taschen leer, sondern auch Papierkörbevoll.

Susanne Kazemieh

Die Kolumnistin ist Finanzmaklerin und Gründerin der FrauenFinanzGruppe, Schrammsweg 15, 20249 HH, Tel.: 4607 3337, eMail: Info@FrauenFinanzGruppe.de

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen