piwik no script img

Mögliche Klage gegen US-RegierungTwitter will mehr Transparenz

Ein US-Geheimgericht fordert immer wieder Nutzerdaten vom Kurznachrichtendienst Twitter. Dieser will nun das Recht zur Information darüber einklagen.

Der US-Regierung droht eine Klage vom Social-Media-Dienst. Bild: dpa

NEW YORK dpa | Das Online-Netzwerk Twitter erwägt im Ringen um mehr Transparenz bei Anfragen nach Nutzer-Daten rechtliche Schritte gegen die US-Regierung. Damit verschärft sich im NSA-Skandal der Ton zwischen dem Internetunternehmen und den Behörden.

Twitter will detaillierter über Forderungen nach Nutzerdaten berichten dürfen, die von dem Auslandsspionage-Geheimgericht FISA gestellt werden. Die Veröffentlichung der Zahlen dürfte nicht von übermäßig strengen Vorgaben beschränkt werden, erklärte Twitter am späten Donnerstagabend auf dem Firmenblog. „Sie müssen in einer Spanne sein, die präzise genug ist, um aussagekräftig zu sein.“

Die Regeln schränken nach Ansicht von Twitter die Redefreiheit des Unternehmens ein. „Wir erwägen auch rechtliche Mittel, die uns möglicherweise offen stehen, um unser Recht auf freie Meinungsäußerung zu verteidigen“, schrieb das kalifornische Unternehmen. Twitter wolle sagen dürfen, wenn das Unternehmen keine solchen Forderungen erhalten habe.

Das amerikanische Justizministerium hatte Internetunternehmen Ende Januar erlaubt, bestimmte Informationen über Forderungen nach Nutzerdaten zu veröffentlichen. Zahlen zu „Nationalen Sicherheitsbriefen“ der Bundespolizei FBI und Anordnungen des Geheimgerichts FISA dürfen die Internetfirmen nun in breiten Spannen angeben. Facebook, Google, Microsoft und Yahoo gaben daraufhin an, im ersten Halbjahr 2013 jeweils zwischen 0 und 999 Anträge der US-Behörden mit Bezug zur nationalen Sicherheit erhalten zu haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare