piwik no script img

Mobile World Congress in BarcelonaTechnik, die (noch) niemand braucht

Auf der weltgrößten Mobilfunkmesse geht es vor allem um 5G-fähige Smartphones. Dabei ist in den meisten Ländern das Netz dafür noch nicht bereit.

Erst ab Sommer soll es es Samsungs faltbares Smartphone S 10 auch in einer 5G-Variante geben Foto: dpa

Ein Testgerät wog vor anderthalb Jahren noch eine Tonne. Nun werden die Nachfolger eines der großen Themen auf dem Mobile World Congress in Barcelona sein, die am Montag beginnt: die ersten Smartphones für das 5G-Mobilfunknetz – nun deutlich leichter und in Jackentaschengröße. Erwartet wird, dass mehrere Hersteller ihre Geräte für das neue Netz vorstellen.

Dabei wird es zunächst weniger darum gehen, Kundenmassen für das eigene Produkt zu begeistern, als ein Zeichen zu setzen, vorne dabei zu sein. Denn einen großen Absatzmarkt werden die ersten Geräte nicht finden. Dafür ist das Netz der fünften Mobilfunkgeneration noch nicht weit genug ausgebaut.

Vorreiter sind hier die USA und Südkorea. In Deutschland soll im März zunächst die Versteigerung der Lizenzen beginnen. Dass es dazu kommt, gilt als wahrscheinlich – obwohl zahlreiche Unternehmen gegen die Vergaberegeln der Bundesnetzagentur klagen. Die derzeitigen Netzbetreiber lehnen die Regeln ab, weil die Ausbaupflichten für Neueinsteiger geringer sind als für sie selbst. Potenzielle Neueinsteiger dagegen finden, dass es ihnen zu schwergemacht wird, auf dem Markt Fuß zu fassen.

Auch politisch herrscht noch Uneinigkeit – zum Beispiel was das nationale Roaming angeht. Das ermöglicht Nutzer:innen in einer Gegend, in der ihr Mobilfunk­anbieter kein Netz hat, das Netz eines anderen Anbieters mitverwenden. Eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes könnte die Netzanbieter dazu verpflichten.

Die größten Veränderungen soll der neue Netzstandard für Industrie und Infrastruktur bringen. So sollen beispielsweise Maschinen Daten austauschen können oder selbstfahrende Autos sich gegenseitig vor Baustellen oder einem Stauende warnen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Was soll man noch sagen?



    Wir arbeiten immer mehr für immer kleinere Nuancen.



    Seit Jahrzehnten jedes Jahr ein Eiffizienzzuwachs, immer mehr Gehalt, immer mehr Stunden bei der Arbiet .... um dann mit 5G die Maschinen arbeiten lassen vom Strand aus; wer soll das glauben?



    Ein echter Durchbruch sieht für mich anders aus.



    Nur noch 20 h Arbeit/Woche für jeden ist die Angst oder Entlassungen wegen Industrie 4.0?



    Nein, das wird nicht passieren, der Konsum- und Industriegesellschaft geht die Arbeit nicht aus.