Mitglied von Atomwaffen Division: Prozess gegen Marvin E. gestartet
Ein 20-jähriger CDU-Kommunalwahlkandidat soll einen rechtsextremen Anschlag geplant haben. Jetzt hat der Prozess begonnen.
E. muss sich zusätzlich wegen des Vorwurfs der versuchten Gründung einer terroristischen Vereinigung und wegen mutmaßlichen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz verantworten. Nach Auffassung der Bundesanwaltschaft entschloss er sich im Sommer vergangenen Jahres, innerhalb von drei Jahren in Deutschland einen Bürgerkrieg im Sinn der Ideologie der Gruppe zu entfachen.
Dafür sollte eine von ihm geführte Atomwaffen Division Hessen Anschläge mit Sprengsätzen und Schusswaffen begehen. Die Gruppierung wurde ursprünglich in den USA gegründet und bildete seitdem weltweit Ableger. Ihre Anhänger vertreten eine rassistische, antisemitische und nationalsozialistische Weltanschauung.
E. soll versucht haben, Menschen mit Erfahrung im Umgang mit Waffen und Pyrotechnik als Mitglieder zu gewinnen. Zudem soll er sich bemüht haben, das für die Anschläge notwendige Waffenarsenal zu beschaffen.
Im Internet habe er sich über ein Schnellfeuergewehr informiert und verschiedene Komponenten erworben, mit denen er mehrere Sprengvorrichtungen hergestellt habe. Die Gemische entfalteten laut Anklage eine Sprengkraft, die militärischem Sprengstoff ähnlich sei.
E. soll schon mögliche Anschlagsziele recherchiert und eine Plakataktion zur Mitgliederrekrutierung in einer hessischen Stadt geplant haben. Bevor er aber versucht habe, seine Pläne umzusetzen, wurde er im September festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Das Gericht muss noch entscheiden, ob es Jugendstrafrecht anwendet. Der nächste Sitzungstag ist für den 12. August geplant. Dann soll Marvin E. vernommen werden. Es wurden vorläufig Verhandlungstermine bis in den November angesetzt.
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