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■ Mit Technikerinnen auf du und duSchwaches Deutschland

Berlin (taz) – Nach dem Untergang der DDR sind Spanien und Dänemark Europas Spitzenreiter, was Studentinnen in technischen Fachbereichen angeht. Dort sind immerhin ein Fünftel der KommilitonInnen in Physik, Informatik, Verfahrens- oder Elektrotechnik weiblich. Deutschland kommt dagegen nur auf einen mageren Anteil von 8,2 Prozent; in der DDR waren es einst 27,7 Prozent gewesen. Schlechter sieht es in Europa heute nur noch in Österreich aus: Dort sitzen neben 92 Männern gerade einmal acht Frauen in den Hörsälen der technischen Fakultäten, hat der deutsche Ingenieurinnenbund (dib) herausgefunden.

Obwohl Frauen an den deutschen Unis und Fachhochschulen mittlerweile in der Überzahl sind, ging ihr Anteil zum Beispiel bei den InformatikerInnen in den vergangenen Jahren sogar zurück. Bei den „harten“ Ingenieurfächern Elektrotechnik und Maschinenbau dümpelt er seit langem bei zwei bis vier Prozent. Nur bei den ArchitektInnen und LandschaftspflegerInnen sind Frauen etwa durchschnittlich repräsentiert.

Immerhin stehen Maschinenbauerinnen, die ein Fachhochschulstudium durchgehalten haben, auf dem Arbeitsmarkt meist gut da: Sie sind unterdurchschnittlich oft beim Arbeitsamt gemeldet. Den Elektroingenieurinnen aber schlägt volles Mißtrauen entgegen. Während ihr Anteil im Studium nur 4,1 Prozent beträgt, sind sie unter den Jobsuchenden ihrer Branche mit 11,3 Prozent vertreten. Manche Arbeitgeber sind da ganz offen: „Ein gestandenes Mannsbild zwischen 35 und 45 Jahren“ wurde vor kurzem im Stellenteil der VDI- Nachrichten gesucht.

Der dib hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Frauen in technische Berufe zu bringen. „Wir sind davon überzeugt, daß personelle und finanzielle Kapazitäten in vielen Fällen anders eingesetzt würden, wenn mehr Frauen an entscheidender Stelle mitbestimmen könnten“, heißt es in einer Broschüre. Außerdem will der dib die relativ guten Verdienst- und Entwicklungsmöglichkeiten und den vergleichsweise günstigen Stellenmarkt nicht allein den Männern überlassen. Um Nachwuchs zu rekrutieren, veranstalten die 300 Mitglieder regelmäßig Mädchen-Technik-Tage. Annette Jensen

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