Missbrauchsfälle von Lügde: Weiterer Verdächtiger festgenommen
Jahrelang sollen Männer auf einem Campingplatz in Lügde Kinder schwer missbraucht haben. Jetzt wurde die Parzelle eines weitern Mannes durchsucht.
Damit erhöht sich die Zahl der mutmaßlichen Täter auf vier. Die Polizei Bielefeld hatte am Mittwoch nach eigenen Angaben auf dem Campingplatz, wo der Hauptverdächtigte als Dauercamper lebte, eine Parzelle des Mannes aus Steinheim durchsucht. Ziel sei es gewesen, Beweismittel gegen den neuen Beschuldigten zu finden. Wegen der Größe der Parzelle habe die Polizei die Durchsuchung jedoch nicht abschließen können. Sie wurde demnach über Nacht versiegelt und polizeilich bewacht. Am Donnerstag sollte die Durchsuchung fortgesetzt werden.
Am Donnerstag wurde am Landgericht Detmold auch das Verfahren gegen zwei der bisher angeklagten Täter im Missbrauchsfall fortgesetzt. Das Verfahren gegen einen dritten Verdächtigten, einem 49-jährigen Mann aus Stade, wird getrennt behandelt.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt einen 56-jährigen Dauercamper, der auf einem Campingplatz im lippischen Lügde nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen lebte, und einen 34-jährigen Mittäter des Kindesmissbrauchs mit Herstellung von Kinderpornografie in mehr als 450 Fällen. Die beiden Haupttäter sollen mehr als 40 Kinder im Alter zwischen vier und 13 Jahren über Jahre hinweg sexuell missbraucht haben. Unter den Opfern war auch das Pflegekind des Hauptverdächtigen. Die beiden Männer haben die ihnen vorgeworfenen Taten überwiegend eingestanden.
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