Milliardenschwere Investitionen: Volkswagen treibt E-Mobilität voran
Der dieselgeplagte Autohersteller will bei Öko-Fahrzeugen weltweit führend werden. Er steckt 44 Milliarden Euro in den Konzernumbau.
„Das entspricht einem Drittel unserer Gesamtausgaben“, sagte VW-Vorstandschef Herbert Diess nach der Sitzung. Geprüft werde auch die Beteiligung an einer Batteriefabrik. Mit der „E-Offensive“ wende sich VW verstärkt sauberer Mobilität zu, sagte Diess. Maßgeblich sei dabei auch das Pariser Klimaabkommen. In Deutschland werden drei Standorte für die Herstellung von E-Autos umgebaut. „Zwickau, Emden und Hannover werden zum größten E-Produktionsverbund in Europa“, so Diess. „Wir nehmen uns vor, VW zur globalen Nummer eins in der E-Mobilität zu machen.“
Bis 2025 will der Autobauer die Zahl der angebotenen E-Modelle von jetzt 6 auf mehr als 50 ausbauen. Außerdem soll ein E-Kleinwagen für etwa 20.000 Euro angeboten werden. „Damit wird ein E-Auto für Millionen erschwinglich“, sagte Diess, der nach dem Dieselabgasbetrug im Frühjahr an die Spitze des Konzerns gelangt war. Ab Januar soll der Spitzenmanager auch für den wichtigen Absatzmarkt China direkt verantwortlich sein. Die chinesische Regierung treibt die Elektrifizierung des Autoverkehrs massiv voran.
Keine Kündigungen
Aus Sicht der Beschäftigten sei das Umbauprogramm ein Erfolg, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh. „Niemand verliert seine Beschäftigung.“ Für die Produktion von E-Autos werden 20 bis 30 Prozent weniger Beschäftigte benötigt als für herkömmliche Fahrzeuge. Betriebsvereinbarungen sehen den Abbau von Stellen über Altersteilzeit vor.
VW hatte im Zuge des Diesel-Abgasbetrug viel Renomee eingebüßt. Die Affäre hat den Autobauer bislang 27 Milliarden Euro gekostet. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen ehemalige und aktive Führungskräfte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Waffen für die Ukraine
Bidens Taktik, Scholz’ Chance
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist