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Merkel kritisiert Merz erneutEx-Kanzlerin unterschreibt „Oma-gegen-Rechts“-taz

Angela Merkel kritisiert erneut Merz' Zusammenarbeit mit der AfD. Bei einer Signierstunde gibt sie ein Autogramm auf dem taz-Titel „Oma gegen Rechts“.

Ex-Kanzlerin Merkel nach dem Signieren des taz-Titels, den ihr Autorin Silke Burmester vorgelegt hat Foto: privat

Hamburg/Berlin rtr/taz | Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneut die Pläne von CDU und CSU kritisiert, Flüchtende an den deutschen Grenzen abzuweisen. Trotz aller Kritik an ihrer eigenen Politik sei sie bis heute überzeugt, dass das Problem „nicht an der deutschen Binnengrenze, sondern an der europäischen Außengrenze und in Verhandlungen mit den Herkunftsländern“ zu lösen sei. Das sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend in einer Veranstaltung der „Zeit“ in Hamburg.

Bereits bei einer Signierstunde ihrer Autobiografie „Freiheit“ am Nachmittag hatte Merkel pointiert und subtil Stellung bezogen. Dort hatte Silke Burmester, Mitgründerin des Portals palais fluxx und taz-Autorin der Ex-Kanzlerin neben ihrem eigenen Buch auch eine Ausgabe der taz vom 31. Januar vorgelegt.

Darauf ist Angela Merkel und die Zeile „Oma gegen Rechts“ abgebildet worden, nachdem sie den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz offen für seine Kooperation mit der AfD gerügt hatte. Der taz-Titel wurde vielfach im Netz geteilt, sorgte aber auch für Kritik, weil manche die Bezeichnung in diesem Kontext als sexistisch und ageistisch empfanden.

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Als Merkel der taz-Titel vorgelegt wurde, reagierte sie „total cool“, berichtet Burmester. „Sie hat geschmunzelt und als ich sagte, einer der besten Titel der Dekade, sagte sie ‚Ja.‘“, so Burmester. „Dann hat sie, ganz reizend, – es ging alles total schnell, man wurde da ruck zuck durchgeschoben – gesagt „Ich wünsche Ihnen alles Gute“ – und mich sehr vergnügt angeschaut. Kurzum: Sie fand das lustig und gut.“ Fotos von Burmester mit der signierten taz machen nun im Netz die Runde.

Die Titelseite vom 31.1.2025 Foto: taz

Merkel weist Merz' Kritik zurück

Bei der Abendveranstaltung wies Merkel die Kritik von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zurück, der die Flüchtlingspolitik ab 2015 in ihrer Amtszeit als verfehlt kritisiert hatte. „Ich halte die Flüchtlingspolitik der letzten zehn Jahre nicht für verfehlt. Ich sage aber, wir sind nicht am Ende der Arbeit und da ist noch eine ganze Menge zu tun“, betonte Merkel.

Einiges sei nur schwer zu verstehen: „Warum ist es so schwer, eben immer wieder die, die schon ausreisepflichtig sind, zur Ausreise zu bewegen? Warum sind … zwei Drittel der Ausländerämter immer noch nicht digitalisiert und damit der Austausch auch mit dem Ausländerzentralregister schwierig?“, fragte sie. Dort müsse mehr getan werden.

Mehrheit mit Stimmen der AfD

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte vergangene Woche eine Resolution im Bundestag mit Stimmen der AfD, der FDP und einigen fraktionslosen Abgeordneten durchgesetzt, in der die Zurückweisung aller Geflüchteten an den deutschen Grenzen und dauerhafte Grenzkontrollen gefordert werden.

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Merkel wiederholte ihre Kritik an Merz, dass er eine Mehrheit mit Stimmen der AfD in Kauf genommen hatte. Weil sie etliche Anfragen von Journalisten bekommen habe, habe sie die Notwendigkeit gesehen, sich zu äußern. Sie habe Merz darüber vorab nicht informiert.

Das Ergebnis des Vorgehens der Unions-Fraktion sei „eine gewisse Polarisierung, eine Aufgewühltheit“. Jetzt müsse wieder ein Zustand gefunden werden, in dem später auch wieder Kompromisse möglich seien. „Ich würde aber lügen, wenn ich nicht sage: Ich mache mir um die Kompromissfähigkeit und die Gemeinsamkeit der demokratischen Parteien gewisse Sorgen“, fügte Merkel hinzu.

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50 Kommentare

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  • @ taz - Wann klebt ihr eigentlich das Poster von der Originalunterschrift vor die Springerzentrale bei euch um die Ecke?

  • Um mal mit Stefan Gärtner zu sprechen: Ich mochte sie nie, fand ihre Politik immer beschissen, und inzwischen vermisse ich sie.

  • Vor einiger Zeit wurde hier angemerkt, dass wenig zur Verhinderung der Aufnahme der Ukraine in die NATO bzw. der Sicherheit Osteuropas geäußert wurde. Wir brauchen keine Neuauflage des Franz von Papen, wir brauchen aber auch keine Neuauflage russischer Dominanz über Osteuropa. Den Schrecken, der jeden anständigen Menschen jeden Tag erfasst nicht mit gerechnet.

  • Die „Mutti“, die nie Mutter war,



    Mutt-iert zur Oma. „HaHaHa."



    (Im Kindergarten wurde sehr gelacht.)

  • Digitalisierung verschlafen und eigentlich viele wesentliche Dinge nicht umgesetzt.

    Lustig ist das nicht.

    • @menschbin:

      Merkel hat ihre Fehler gemacht, und 2013 hätten Rot, Grün und Tiefrot die eigene Mehrheit nutzen sollen, um das Land bereits 8 Jahre früher voranzubringen, und ohne Bremsfliege.

      Gleichwohl kann ich ihr Buch zur Lektüre empfehlen, es ist lebendiger geraten, als ich dachte. Und kann ich sagen, dass sie hier wie die Kirchen und einige andere die Union auf einen Irrtum hinwies, der sie droht implodieren zu lassen. Den Mut muss man haben. Sie hat es auch noch fein verpackt.

  • Och ja…irgendwie schade dass es 2013 nichts mit ner schwarz-grünen Koalition unter Merkel wurde, hätte irgendwie schon gepasst.

    • @Saile:

      2013 gab es ja eine klare parlamentarische Mehrheit ohne Merkel. Die SPD hätte ihre Meinungsänderung halt nur ausgiebig erklären, die Linken hätten die NATO tolerieren, die Grünen die Konzepte liefern müssen - es hätte uns einiges erspart.

  • Wenn sie gegen Rechts ist, warum hat sie dann so bereitwillig Putins Kriegskasse gefüllt?

    • @Chris McZott:

      Steht in ihrem Buch. Sie hat ja auch die Aufnahme von Georgien und der Ukraine in die NATO früh hintertrieben, wofür es Pro und Contra gab und gibt.



      Dass Putin ein krimineller Macho ist, dürfte sie erkannt haben. Sie dachte dabei, ihn auf der persönlichen Ebene durch ständiges Reden einhegen und zu überzeugen können. Sie sieht Covid als den Punkt, wo das unterbrochen wurde. Eine der spannenderen Ecken der Biografie, wo sie das schildert. Und doch auch zu sehr übergeht, dass Putin bereits vorher bei Krim und Donbass und Abchasien und auch sonst immer wieder aus innenpolitischer Machtgier zündelte.

    • @Chris McZott:

      Weli sie ab 2014 für das Thema entweder blind war oder aber es in der Koalition mit der der damals äußerst russlandfreundlichen SPD nicht geeignet berücksichtigen konnte. Ich persönlich tippe auf das Letztere. Abgesehen davon war nach dem Atomausstieg klar, dass günstiges Gas zur Kompensation notwendig ist, wollte man nicht den Industriestandort gefährden.

    • @Chris McZott:

      Weil es schlimmer gewesen wäre, ihn zu isolieren.

      Es hat doch damals keiner hier geglaubt, dass Putin so weit gehen würde und dabei die Hand, die ihn nährt, beißt.

      Auch nach der Krim-Annektion dachte man, das wäre eine einmalige Aktion gewesen.

      • @rero:

        @Nachtsonne



        @rero

        Das mag alles im Rahmen pragmatischer Außenpolitik so vertretbar gewesen sein (Gegenargument: die Grünen waren als einzige schon lange russlandkritisch, man konnte es also auch anders sehen).

        Aber: Wie kann man sich hinstellen und sinngemäß sagen "Die AfD steht für alles Naziübel dieser Welt" obwohl man mit einem Diktator paktiert hat, der ideologisch 1:1 auf AfD-Linie ist, und das nicht erst seit 2022. Putin war "schon immer" ein Rechter - siehe dessen Innenpolitik seit 2000. Er hat seinerzeit sogar die NPD in Russland Kontakte aufbauen lassen...

        Dass die AfD einem CDU-Antrag zustimmt, soll wirklich schlimmer sein, als dass man eine Atommacht mit einer teilweise noch rechteren Regierung (effektiv) bei ihren Expansionsbestrebungen unterstützt?!

        Mir geht es hier um die Glaubwürdigkeit ihrer heutigen Aussagen, nicht darum ob Frau Merkel Anfang der 2010er Jahre die Zukunft besser hätte voraussehen können. Letzteres wäre in der Tat übertrieben...

  • Ich stelle mir gerade vor, Merkel würde jetzt die zur ersten Bundespräsidentin gewählt. Frei vom operativen und parteipolitischen Geschäft, aber mit einer repräsenten Funktion für den langen Blick aufs Ganze.

    • @vieldenker:

      Sie war sehr lange sehr entscheidend dabei, das würde jede und jeder dann mitdenken. Mmtja.



      Schäuble wäre weniger exponiert, aber genauso altersweise gewesen. Seine Biografie ist lesenswert, auch wenn man seine Einschätzungen nicht teilt.



      Kretschmann wäre ein richtig guter Bundespräsident geworden. Habeck hat das Zeug dazu, da ist es aber viel zu früh. Es kann auch gerne eine Frau oder Divers sein.



      Hauptsache, keine größere persönliche Eitelkeit oder Befindlichkeit (mehr). Die mich bei Herzog, Köhler, Gauck und Steinmeier zuweilen befremdete.

  • Die Dame hat 16 Jahre alle, aber auch alle Reformen verschlafen. Russisches Gas, keine Energiewende, kein Ausbau der Bahn, kein Bürokratie-au, steigende Ungleichheit,... ausser schönen Worten war nichts.

    Die Dame zeigt beim Verkauf ihres Buches mehr Einsatz als in 16 Jahren Kanzlerschaft.

    • @Stefan Gröschel:

      Für eine Politikerin, Gestalterin habe ich Angela Merkel nicht gehalten. Eher für eine Moderatorin und Kommentierende.

  • 16 Jahre Merkel waren sicher mehr als genug......



    aber, dass sie den Taz-Titel "Oma gegen rechts" signiert spricht auf alle Fälle für sie und zeigt, dass sie auch Humor hat.

    Dass sie den offensichtlichen Rechtsruck ihrer Partei trotz Wahlkampf kritisiert und sich nicht an den im Politikbetrieb üblichen Formalien orientiert, lässt darauf schließen, dass sie nach jahrelanger Kanzlerinnenschaft jetzt ihre relative Unabhängigkeit genießt und nutzt.

    Dem Hinweis, dass es noch ein weiter Weg ist, bis eine halbwegs geordnete und menschenwürdige Steuerung der Migration umgesetzt werden kann, ist eine Binsenweisheit, der kaum zu widersprechen ist.

    Nun, ich habe in meinem langen Leben weder Frau Merkel noch der CDU oder anderen konservativen Vereinen jemals meine Stimme geliehen. .. aber wo A.M. Recht hat, hat sie Recht.

    • @Bürger L.:

      Wo ist mein Kreuz auf dem Wahlzettel, wo sind meine Voten geblieben? Meine Eltern habe ich vor Jahrzehnten überzeugt, als Christen nicht mehr CDU zu wählen. Das war die Zeit der SPD einer progressiven Ost-Politik. Die CDU war immer zu konservativ, hat immer Politik nur für ihren engen konservativen Horizont gemacht, nie Politik für Menschen, die vom Verkauf ihrer Zeit und Kraft leben und nicht von Renditen. - Das gegenwärtige Wahl- und Parteiensystem ist keines, das uns Citoyens tatsächlich wirksam repräsentiert. Es ist erstarrt, bringt überwiegend sich selbst bereichernde Karrieristen und Hüter ihrer Sessel und Klüngels hervor.

    • @Bürger L.:

      >Dem Hinweis, dass es noch ein weiter Weg ist, bis eine halbwegs geordnete und menschenwürdige Steuerung der Migration umgesetzt werden kann, ist eine Binsenweisheit, der kaum zu widersprechen ist.<

      Nein - keine Binsenwahrheit sondern es ist im Gegenteil ein Irrglaube, dass es einen solchen Weg geben kann. Die zu erwartende Verdoppelung in den Herkunftsstaaten alle 25Jahre spricht dagegen, dass es einen solchen Weg geben kann.

      • @testen:

        Verdoppelung alle 25 Jahre? Wieso ist das "zu erwarten"? Alle Bevölkerungsprognosen, die ich kenne, gehen von einer rückläufigen Anzahl Menschen auf der Erde spätestens 2100, vermutlich sogar 2080 aus.

  • Merkels Unterschrift auf der taz ist gar nicht hoch genug einzuschätzen! Denn die AFD findet immer mehr Beachtung in renommierten bürgerlichen Kreisen.



    So luden der Hamburger Anwaltsverein und der Richterbund ein einschläges AFD-Parteimitglied zu einer politischen Diskussionsrunde mit anderen Parteien ein. Die Veranstaltung wurde zwar aufgrund von Protesten aufrechter Vereinsmitglieder abgesagt, aber was geht in Anwälten und Richtern vor, die nicht erkennen (wollen?), wie sie mit solch einer AFD-Einladung die AFD gesellschaftlich aufwerten?

    Ähnlicher Fall: Das Landesverfassungsgericht in MVP gab einem AFD-Abgeordneten Recht, der sich gegen einen Ordnungsruf der Landtagsvizepräsidentin gewehrt hatte, weil er das Wort "Neger" in unterschiedlichen Kontexten (auch als Zwischenruf) verwendet hatte. Das LVerfG befand, dass das Wort "Neger" nicht zu den Begriffen zähle, die ausschließlich der Provokation oder der Herabwürdigung anderer dienen könne.

    Bei der Messe didacta in Stuttgart wurde die AFD eingeladen, wieder Protest, aber noch keine Ausladung der AFD zur Messe.

    • @Lindenberg:

      Die AfD auf der didacta - da können gerne Lehrerinnen mit den AgD Menschen diskutieren und zur Kenntnis nehmen , was ihre Schüler dann vertictoct konsumieren werden.

  • Das ich Angela Merkel mal sehr sympathisch finde, hätte ich auch nie gedacht. Man kann gegen Frau Merkels Politik ja sagen was man will, aber in ihrer CDU hat es solche Leute wie Merz und Linnemann zum Glück nicht gegeben.

    • @Ricky-13:

      In der Partei waren sie unverändert, ein bisschen nostalgoholisch. Die Funktionärsschicht der CDU/CSU ist soziodemografisch konservativoider als die Wähler(innen)schaft selbst der eigenen Partei. Die CSU hatte mit ihren eigenen internen Spielchen zu viel zu tun, um ihrerseits den Raum zwischen ihnen und der Wand zu überzeugen.



      Merkel hat wirtschaftspolitisch kurz offen auf den ideologischen Neoliberalismus gesetzt, regierend dann nur noch verdeckt. Sie verhielt sich unsolidarisch in Europa, gegen die Menschen und für deutsche Banken und Verbrennerautohersteller, was sie alles wohl nie verstand und was für einiges später sorgte.

      Doch beim Thema hier war es Merkel, bei der eine christliche Ausrichtung plötzlich sichtbar wurde. Im Nachhinein zeigte sich, dass Inklusion und Integration lange dauerten, aber dass wir sie in diesem Falle auch geschafft haben. Klaps auf die Schulter.

      • @Janix:

        :) Jep.

    • @Ricky-13:

      Klar hat es solche Leute en masse auch zu ihren Zeiten in der CDU gegeben besonders unter den Wählern der Partei. Frau Merkel hat es allerdings geschafft größere Teile dieser CDU in Richtung AfD zu vertreiben und damit die Faschisten in diesem Land zu stärken. Hätte sie die CDU nicht auf maximale Beliebigkeit getrimmt um auch Grünenwähler anzusprechen und wäre weiterhin neben der CDU rechts kein Platz für eine Volkspartei, hätten wir viele der aktuellen Diskussionen und Probleme gar nicht erst.

      • @Šarru-kīnu:

        Dafür hätten wir eine CDU mit 40% plus, die den Rassismus integriert hätte. Gut, das hatte sie immer und hat sie auch jetzt - aber viele werden stattdessen die AfD wählen und dadurch die schwarze Alleinherrschaft verhindern.

        Leider werden sich Grüne und SPD weiter von Wirtschaftslobby und Menschenfeinden treiben lassen, insofern bleibt der Rechtsruck nicht aus.

        Ich hab richtig Lust, die nächsten zehn Jahre noch mit Leuten zu diskutieren, ob Nichdeutsche per sé die schlechteren Menschen sind und ob es uns hier ganz besonders schlecht geht, obwohl wir auf den oberen Plätzen im Ländervergleich nach Lebensqualität stehen.

        Wir kriegen einfach den Hals nicht voll und suchen uns Sündenböcke. Am besten welche mit wenig Geld, eine "sehr schlaue" Taktik ...

      • @Šarru-kīnu:

        So ist das also. Frau Merkel hat also schuld, dass rechte Teile der CDU sich lieber ein neues zuhause in der AfD gesucht haben, anstatt sich weiter von der 'grünen Merkel-CDU' zum "Gutmenschen" umdrehen zu lassen. Und Merz und sein kleiner Diener Linnemann wollen das "linksgrünmerkelsche" jetzt wieder beheben, indem sie die AfD kopieren. Na dann kann man ja nur hoffen, dass der Blackrocker nicht am Ende auch noch mit der AfD koaliert.

  • Mir gefällt, dass Merkel sich nicht "zur Ruhe gesetzt" hat und gar nichts mehr sagt, was ich eher vermutet hatte. Wie immer man sie auch findet, nach 16 Jahren Kanzlerschaft nehmen sicherlich noch viele ihre politische Botschaft wahr.

    • @poesietotal:

      Die wäre?

    • @poesietotal:

      Mich wundert es etwas. Sie hat während Ihrer Amtszeit oft genug nichts gesagt. Warum fängt sie jetzt damit an?

      • @Strolch:

        Wenn Sie sich das Buch mal wie auch immer besorgen, finden Sie, dass Merkel sehr selten, aber doch ab und an Herzensangelegenheiten hatte, nach eigener Angabe.



        Dass ihr die christliche Nächstenliebe gegenüber den Flüchtlingen statt Maschinengewehr druff eine wichtige Entscheidung war.



        Warum Merz das Buch nicht einmal wenigstens lesen ließ, muss er sich selbst beantworten. Er hätte es auch so schon wissen können.

      • @Strolch:

        Weil sie ein Buch veröffentlicht hat und das gern verkaufen möchte.



        Ansonsten hat sie jetzt halt nichts mehr zu tun und ne Menge Energie über.

      • @Strolch:

        Frau Merkel beweist Haltung. Die hatte sie immer. Sie hat ja bereits 2015 auf eine europäische Lösung nach einer Quotenverteilung Geflüchteter, gestaffelt nach Einwohnerzahl der Länder, geworben, stieß aber auf taube Ohren. Sie hat sicherlich viel schleifen lassen, aber hier lag und liegt richtig.

      • @Strolch:

        Vielleicht, weil sie sich vom Amt befreit hat.



        Wenn sie nicht von selbst gegangen wär,hätten sie manche Leute immer noch gern im Amt...

  • Also mal ganz unabhängig von politischen Meinungen und Aussagen muss ich sagen dass Merkel sich hier schlicht parteischädigend verhält. Sie kritisiert den Spitzenkandidaten im Wahlkampf - das widerspricht jeder Parteidisziplin. Man fragt sich wirklich was Merkel eigentlich will , den Wahlsieg der CDU oder den einer andere Partei? Ich musste auch gerade an Laschet denken, wer den als Spitzenkandidat aufstellt der will doch nicht wirklich als erster über die Ziellinie.

    • @Gerald Müller:

      Wie schon bei der Distanzierung von Helmut Kohls Bimbes-Unkultur will sie offensichtlich die Union gerade schützen.



      Sie hätte übrigens früher etwas gesagt, wenn nicht Wahlkampf wäre und wenn man nicht seine Nachfolgers normal eigentlich machen lässt. Söder ist ja schon ätzend und destruktiv genug.

      Merz und Linnemann hingegen gefährden die Seele und die Zukunft der Partei, wie vorher Kohl es tat. Sie biedern sich unnötig wie unchristlich bei den Bräunlichen an, impulsiv undurchdacht, für einen kurzfristigen "Gewinn". Ist das für sie die christliche Volkspartei Union? Genau. Für Merkel offenbar auch nicht.



      PS: Laschet wäre dieser Fehler wohl nie unterlaufen, der hatte Regierungserfahrung und ein gewisses christlich geprägtes Fundament und wurde auch deshalb damals von der Union vorgezogen (Der hat übrigens mit Merz mitgestimmt, weil er im Bundestag sitzt, anders als Merkel)

    • @Gerald Müller:

      "Also mal ganz unabhängig von politischen Meinungen und Aussagen muss ich sagen dass Merkel sich hier schlicht parteischädigend verhält."



      Wenn Sie alles als parteischädigend einstufen, was nicht in eiserner Nibelungentreue zum momentanen Kanzlerkandidaten steht, haben Sie sicherlich Recht.



      Ich halte allerdings Typen wie Merz eher für Totengräber dieser Partei.

    • @Gerald Müller:

      Sie will natürlich den Wahlsieg der CDU, trotzdem kann und darf sie auch Kritik am großen Vorsitzenden üben. Die CDU ist nicht die KP Nordkoreas, Kritik ist in einer Volkspartei durchaus üblich. Und sie hat ja auch einen Punkt, Merz hat die Nerven verloren und das Vertrauen in sich und die CDU stark ramponiert.

  • "Oma gegen Rechts (...) Der taz-Titel wurde vielfach im Netz geteilt, sorgte aber auch für Kritik, weil manche die Bezeichnung in diesem Kontext als sexistisch und ageistisch empfanden."



    🤦‍♂️ Sexistisch und ageistisch - man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.



    Ich bin schon lange dankbar für die Gnade der frühen Geburt das ich mich mit diesem Wahnsinn größtenteils entziehen kann.

    • @Farang:

      Ging mir genauso. Musste erst mal nachschauen, was ageistisch überhaupt bedeutet. Derartige Wortschöpfungen sind allerfeinstes Dummdeutsch.



      Als "Kompensation" kann man ja ab sofort Friedrich Merz als "Opa für Rechts" bezeichnen ... auch wenn er gar kein Opa ist.

    • @Farang:

      Ageistisch, was soll denn das sein? Altersdiskriminierend im Neusprech? Klingt irgendwie bescheuert.

      • @Bambus05:

        Und wie! Überhaupt sind diese Überprüfungen auf „istisch“ oder nicht wie ein technischer Normabgleich. Mit Herzverbindung zu sprechen, ob mensch das so erreicht?

  • Bin ich froh dass wir diese Nullsätze von Frau Merkel nicht mehr regelmäßig in den Nachrichten ertragen müssen. Ihr persönlich aber natürlich weiterhin viel Glück beim Wahlkampf gegen Herrn Merz.

    • @Šarru-kīnu:

      "Ihr persönlich aber natürlich weiterhin viel Glück beim Wahlkampf gegen Herrn Merz."

      Ich finde es etwas "unfein" von Frau Merkel und war davon ausgegangen, dass sie es trotz ihrer Antipathie schafft, sich zurückzuhalten.

      Was sie kritisiert, "fehlende Digitalisierung", "Ausreisepflicht durchsetzen" usw. hätte sie auch während ihrer eigenen Amtszeit umsetzen können, was aber anscheinend nicht möglich war. Es jetzt den Nachfolgern vorzuhalten, finde ich unredlich. Aber so ist Politik vermutlich.