Menschenhandel in Libyen: „Ein Jammertal für Migranten“
In Niger und Libyen werden Migranten für 200 bis 500 Dollar verkauft. Die Menschen werden oftmals monatelang als Arbeitssklaven festgehalten.
Die Menschen würden oft monatelang festgehalten und ohne Lohn zu harter Arbeit gezwungen. Viele würden gefesselt oder eingesperrt. Frauen würden als Sexsklavinnen missbraucht oder zur Prostitution gezwungen.
Die Organisation berichtete von zahlreichen Fällen von Menschen, die nach eigenen Angaben auf solchen Sklavenmärkten verkauft wurden. IOM traf sie in Auffanglagern für Migranten, die in ihre Heimat zurück wollen. Die Migranten seien gefoltert worden und hätten dabei ihre Familien anrufen müssen, damit diese die Schreie hören konnten. Die Wächter verlangten Hunderte Dollar Lösegeld.
Nach Angaben der Betroffenen hungerten Migranten zu Tode, die kein Geld aufbringen konnten. Ein IOM-Arzt habe einen auf 35 Kilogramm abgemagerten Mann aus Gambia in Krankenhaus besucht und seine Folterwunden gesehen.
„Libyen ist ein Jammertal für die Migranten“, sagte der IOM-Einsatzleiter Mohammed Abdiker. „Migranten, die nach Libyen gehen, um nach Europa zu kommen, haben keine Ahnung von der Folter, die sie dort erwartet“, sagte IOM-Sprecher Leonard Boyle. „Sie werden verkauft, gekauft und weggeworfen, wenn sich nicht mehr von Nutzen sind.“ IOM nehme die Zeugenaussagen auf und verbreite sie über sozialen Netzwerke und Radio in den Ländern, aus denen viele Menschen flüchten, um sie zu warnen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Besonders klimaschädliche Lebensmittel
Neuer Agrarminister Rainer gegen höhere Steuer auf Fleisch
Die SPD und Saskia Esken
Sozialdemokratische Unkultur
Neuer Minister für Kultur und Medien
Im Geist von Springers Chauvi-Club
Christoph de Vries
Islamfeindlicher CDU-Abgeordneter wird Staatssekretär
Trumps Migrationspolitik
Absolute Willkür
Abstimmung über Koalitionsvertrag
169.725 SPD-Mitglieder sagen Ja