Meloni, Musk, Trump und Co: Italien vor Milliarden-Euro-Geschäft mit SpaceX
Italiens rechte Regierung will laut Bloomberg ein Kommunikationssystem von Musks Raumfahrtunternehmen kaufen. Der Preis dafür soll bei 1,5 Milliarden Euro liegen.

Geplant sei ein Fünfjahresvertrag, der Regierung in Rom gehe es um eine sichere Kommunikation. Zwar stehe eine endgültige Einigung noch aus, aber das Projekt sei bereits von den italienischen Geheimdiensten und dem Verteidigungsministerium genehmigt worden. SpaceX und das italienische Verteidigungsministerium reagierten zunächst nicht auf Anfragen von Reuters.
Nach dem Bericht soll SpaceX Italien mit Verschlüsselungen von Telefon- und Internetdiensten ausstatten, die von der Regierung genutzt werden. Geplant seien auch Kommunikationsdienste für das italienische Militär im Mittelmeerraum und die Einführung von Satellitendiensten für Notfälle wie Terroranschläge oder Naturkatastrophen.
Bloomberg berichtete über das geplante Milliardengeschäft, nachdem die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni von der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia den designierten US-Präsidenten Donald Trump am Sonntag bei einem überraschenden Besuch in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida getroffen hatte. Musk ist ein Verbündeter und der wohl derzeit engste Berater von Trump. Zugleich mischt er sich zunehmend in die Politik europäischer Staaten ein, in dem er rechten Parteien wie der deutschen AfD das Wort redet.
Meloni und Trump loben sich gegenseitig
„Ein schöner Abend mit Donald Trump, dem ich für den Empfang danke“, postete Meloni am Sonntag in sozialen Medien mit einem Bild von ihr und Trump.
„Das ist sehr aufregend. Ich bin hier mit einer fantastischen Frau, der Ministerpräsidentin von Italien“, sagte Trump in Videos, die von US-Reportern nach dem Empfang Melonis gepostet wurden. „Sie hat Europa im Sturm erobert“, erklärte Trump, der am 20. Januar sein Amt als Staatsoberhaupt antreten wird. „Bereit zur Zusammenarbeit“, schrieb Meloni auf X neben der italienischen und der amerikanischen Flagge.
Meloni wird aufgrund ihrer rechten Einstellung als potenziell starke Partnerin für Trump angesehen. Sie hat auch gute Beziehungen zu Musk aufgebaut. Italiens Minister für EU und regionale Angelegenheiten, Tommaso Foti, erklärte, Italien könne als „diplomatische Brücke zwischen zwei Welten fungieren: der Europäischen Union und den USA“.
Italiens stellvertretender Ministerpräsident Matteo Salvini sagte, Meloni und Trump hätten unter anderem über die im Iran inhaftierte italienische Journalistin Cecilia Sala gesprochen. Sala wurde am 19. Dezember in Teheran verhaftet. Drei Tage zuvor wurde der iranische Geschäftsmann Mohammad Abedini aufgrund eines amerikanischen Haftbefehls auf dem Mailänder Flughafen Malpensa festgenommen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links