Medienbericht über Schlaganfall: Mubarak soll im Koma liegen
Nach einem Schlaganfall soll der frühere ägyptische Staatschef Mubarak ins Koma gefallen sein. Das berichtet das Staatsfernsehen am Sonntag unter Berufung auf dessen Anwalt.

KAIRO afp/dapd/rtr | Der ehemalige ägyptische Staatschef Husni Mubarak hat möglicherweise einen Schlaganfall erlitten. Wie das Staatsfernsehen am Sonntagabend berichtete, befindet sich Mubarak infolgedessen offenbar im Koma. Der Sender beruft sich dabei auf den Anwalt des 83-Jährigen.
Er sei über eine plötzliche Verschlechterung der Gesundheit informiert worden, sagte der Jurist Farid el-Deeb am Sonntag auch der Nachrichtenagentur Reuters, ohne weitere Details zu nennen. Von einer mit dem Vorgang vertrauten Person hieß es, Mubarak falle gelegentlich ins Koma, der Zustand sei aber stabil.
Mubarak droht ein Prozess wegen der mutmaßlichen Anordnung tödlicher Gewalt gegen Demonstranten. Bei den landesweiten Protesten, die im Februar zu seinem Sturz führten, kamen fast 900 Menschen ums Leben. Ab August sollte sich der langjährige Staatschef deshalb vor Gericht verantworten. Mubarak hat die Vorwürfe bislang zurückgewiesen.
Der ehemalige Staatschef befindet sich seit April in einem Krankenhaus in Scharm el Scheich am Roten Meer in Untersuchungshaft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Diskriminierung in der Bahn
Rollstuhlfahrer aus dem Zug gezerrt
Eurovision Song Contest
Zwiespältige eurovisionäre Illusion
Beschluss des Parlaments
Belgien macht Atomausstieg rückgängig
Fünf Prozent für die NATO
Ein Blankoscheck für die Rüstungsindustrie
Abtreibungsgesetze in den USA
Hirntote Schwangere zum Weiterleben gezwungen
Faule Regierungsmitglieder
1,6 Kilometer mit dem Dienstwagen