Mazedonischer Präsident Ivanov: „Wir sind Europa egal“
Das mazedonische Staatsoberhaupt Gjorge Ivanov beklagt mangelnde Unterstützung. In der Flüchtlingskrise bezahle sein Land für die Fehler der EU.
Dabei bezahle sein Land in der Flüchtlingskrise jetzt „die Fehler der EU“. Als Nicht-EU-Land schütze Mazedonien Europa vor dem EU-Land Griechenland, das Flüchtlinge „einfach weitergeschickt“ habe.
Doch während die Regierung in Athen „jetzt schon wieder 700 Millionen Euro von der EU“ bekomme, gebe es für sein Land „keinen Cent“. Mazedonien sei aus Sicht der EU „nichts, kein EU-Land, kein Schengen, keine Nato. Niemand will uns.“
Während die Türkei am Verhandlungstisch mit der EU sitze, sei Mazedonien lediglich „Teil der Speisekarte“. „Wir waren schon immer Opfer der EU-Institutionen. 25 Jahre lang sind wir angelogen und manipuliert worden.“
Technische Hilfe verweigert
Deutschland habe in der Flüchtlingskrise in der Frage der Humanität sehr gut gehandelt, aber beim Thema Sicherheit völlig versagt, sagte Ivanov. So besitze sein Land Informationen über mutmaßliche Dschihadisten und habe diese Informationen mit Deutschland und Europa austauschen wollen.
„Aber keiner wollte unsere Daten. Man hat uns gesagt, ihr seid ein Drittland, wir dürfen die Daten nicht austauschen.“ Auch bei technischer Hilfe habe sich die Bundesregierung verweigert, „Wir brauchten Ausrüstung für den biometrischen Datenabgleich. Deutschland hat immer alles abgelehnt.“
Das Westbalkanland ist seit 2005 EU-Beitrittskandidat. Am Mittwoch hatte es seine Grenzen für Flüchtlinge vollständig geschlossen. Am Donnerstag hatte Verteidigungsminister Zoran Jolevski gesagt, nach den Maßnahmen der mazedonischen Regierung zur Eindämmung der Flüchtlingsströme nach Nordeuropa hoffe man auf eine rasche Mitgliedschaft in der Nato.
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