Maßnahmen gegen die dritte Welle: Auf der Not-Bremsspur
Corona im Norden: Maßnahmen im Privaten werden verschärft, für Unternehmen ändert sich nichts. Fein raus sind die Schleswig-Holsteiner*innen.
Die schlechte Nachricht: Falls Sie sich vorgenommen hatten, vorsichtig mal wieder aus Ihrem Loch zu kommen, vielleicht nach Voranmeldung ein Museum oder ein Geschäft zu besuchen, dann können Sie sich das abschminken. Denn vermutlich am Montag wird diese „Notbremse“ gezogen. In Hamburg, Bremerhaven und einigen Landkreisen in Niedersachsen ist sie das bereits. Ist aber nicht schlimm, weil eben nicht mehr viel gebremst werden kann in der Freizeit.
Das hat mit den Zahlen zu tun. Die sind ja nicht so gut, schon lange nicht, aber erst, wenn die 100 schrillt, und das drei Tage hintereinander (oder vielleicht auch fünf oder sieben, kommt drauf an, wo Sie leben), dann werden „die Maßnahmen verschärft“, jedenfalls im Privatleben.
In Schleswig-Holstein liegt die magische Grenze schon seit Längerem bei 50. Ausgerechnet dort liegt die Inzidenz bei 62,5, also weit unter dem Bundesdurchschnitt! Eine verblüffende Ko-Inzidenz.
Schon mal Schnelltests ordern
Wenn Ihnen ein produzierendes Unternehmen gehört, können Sie weiter machen, was Sie wollen. Aber bestellen Sie schon mal Schnelltests, einige Länderchefs denken jetzt laut darüber nach, ob sie nicht nach einem Jahr die Unternehmen in die Pflicht nehmen und ihnen Test-Angebote vorschreiben. Sie können Ihren Mitarbeiter*innen immer noch sagen, dass sie das nicht machen sollen.
Zur Arbeit dürfen alle kommen, auch mit dem ÖPNV, ein Homeoffice-Zwang ist nicht in Sicht. Aber Achtung! Im Auto wohl nur noch mit Mundschutz! Außer in Schleswig-Holstein. Dort können Sie sogar shoppen. Für Niedersachsen hingegen sollten am Freitag nächtliche Ausgangssperren beschlossen werden. Frohe Ostern!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation