Marodes Gymnasium am Europasportpark: Hoffnung auf Mietübernahme

Die Kosten für den Notfallumzug in eine Büroetage sollen übernommen werden, heißt es im Bildungsausschuss. Die Schulstadträtin weiß davon nichts.

Muss neu gemacht werden: Das Gymnasium am Europasportpark Foto: Wolfgang Borrs

BERLIN taz | Das extrem baufällige Gymnasium am Europasportpark soll in ein leerstehendes Bürogebäude ausgelagert werden. Die Finanzverwaltung übernehme die Mietkosten für das Objekt, zunächst für das kommende Jahr. Das sagte Staatssekretär Alexander Slotty (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses. Danach müssten die Mietkosten für den nächsten Doppelhaushalt angemeldet werden.

Dem widersprach allerdings Pankows Schulstadträtin Dominique Krössin (Linke): Sie wisse „noch nichts von einer Einigung“. Ihr Amt sei gerade erst dabei, eine entsprechende Anmietvorlage fertig zu stellen. Kommende Woche solle die der Finanzverwaltung zugehen.

Die Schule am Europasportpark in Pankow ist ein krasser Sanierungsfall. In den meisten Klassenzimmern sind die Fenster aus Sicherheitsgründen zugeschraubt, weil sie sonst aus der Fassade fallen könnten. Die Luft in den Räumen ist stickig. Inzwischen hat die Schulleitung mit der Unfallkasse eine Vereinbarung getroffen: Man habe sich „darauf geeinigt, die Schule bei unklarer Wetterlage im Herbst und Winter (vor allem bei Sturm) ggf. für einzelne Tage zu schließen“, schrieb Schulleiterin Katrin Schäffer am 4. Oktober nach einer Sitzung mit Elternvertretern auf der Homepage der Schule.

Am Dienstag hatte Krössin gesagt, man habe ein Ausweichgebäude – eine 860 Quadratmeter große Büroetage – für eine teilweise Auslagerung der Schule gefunden.

Demo „Wir sind ausgebrannt – Beschäftigte Hamburger Kitas sind am Belastungslimit“: 1. November, 17.30 Uhr, Dammtor

Grundsanierung ab 2026 geplatzt

Eigentlich sollte die Schule ab 2026 grundsaniert werden. Doch weil Bauplanungsunterlagen nicht weit genug gediehen waren, zog die Verwaltung eine andere Schule im Bezirk in der Investitionsplanung vor. Krössin will über eine „Öffnungsklausel“ erreichen, dass die Sanierung trotzdem vorangetrieben wird.

Dafür will sie als ersten Schritt ein weiteres leerstehendes Gebäude anmieten – als längerfristiges Ausweichquartier für die gesamte Schule. Dieses eigne sich besser als mittelfristiger Schul­standort als die temporäre Notlösung im Bürogebäude. Dann könne man in Ruhe die marode Schule am Europasportpark grundsanieren. Dieses zweite Gebäude sei aber erst ab Anfang 2024 realistisch als Ausweichquartier für die komplette Schule, weil es baulich stärker verändert werden müsste. Solange könne man aber nicht warten, sagte Krössin.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.