„Mad Men“ – die letzten Folgen (10): Die Zukunft ist ein leeres Apartment
Noch fünfmal, dann geht eine Ära zu Ende. Die Episode „The Forecast“ stellt die großen Fragen nach dem, was kommt. Findet Don Draper Antworten?
Was ist passiert?
In der letzten Folge wurden zwei neue Figuren eingeführt. In Folge 10 „The Forecast“ sind die zentralen Figuren neben Don Draper zurück. Joan „Red“ Harris bekommt mit einer Reise nach Los Angeles und ihren Folgen den Auftritt, den sie verdient.
Was ist sonst noch wichtig?
Sallys Freund Glen plant, in den Vietnamkrieg zu ziehen. Nicht, wie er sagt, weil er an den Krieg glaubt, sondern weil er es „unmoralisch“ findet, dass Schwarze in Vietnam sterben, während weiße Amerikaner zu Hause high sind. Nachdem im US-Militär selbst nach der Gleichstellung Afro-Amerikaner als Soldaten zweiter Klasse galten, war der Vietnamkrieg der erste Krieg, in dem immer mehr Afro-Amerikaner an der vordersten Front kämpften.
Die Schlüsselszene
Don und seine Immobilienmaklerin Melanie sprechen über die Schwierigkeit, Dons Apartment zu verkaufen. Während er noch glaubt, eine Illusion über ein vermeintlich glamouröses oder spannendes Leben der Vormieter könne den Verkauf erleichtern, sieht Melanie in der Wohnung nur die Räume eines traurigen, gescheiterten Mannes.
Der beste Dress
Joans türkisfarbenes Nachthemd, das beinahe red-carpet-tauglich ist. Oder doch ihr unglaubliches nachtblaues Cocktailkleid, das sie beim Dinner mit Richard trägt.
Der beste Drink
Ein Bier. Bringt Don – ohne aus der Flasche zu trinken – schon in die erste Besprechung mit Roger Sterling mit. Dessen einziger Kommentar: „Du weißt, ich könnte dich umbringen lassen, wenn du hier irgend etwas anderes als eine Cola trinkst.“
Der beste Dialog
„Have you ever sold an apartment?“, fragt Immobilienmaklerin Melanie Don in seinem leeren New Yorker Apartment. Seine Antwort: „I’ve sold a lot uglier things than this.“ („Haben Sie je ein Apartment verkauft?“ „Ich habe viele hässlichere Dinge als das hier verkauft.“)
Der beste Auftritt
Richard Burke, gespielt von Bruce Greenwood. Der neue Lover von Joan lässt die ganze Zerrissenheit von Joans Leben neu aufscheinen.
Literatur
Gelesen wird nicht, aber Joans Sohn Kevin schaut die Sesamstraße, die in den USA 1969 erstmals ausgestrahlt wurde. Und Bettys Sohn Bobby möchte „The Brady Bunch“ schauen, eine Sitcom, die von 1969 bis 1974 im amerikanischen Fernsehen lief, in der es um eine Patchworkfamilie geht.
Was man hört
„The First Time Ever I Saw Your Face“ von Roberta Flack, 1969.
The first time ever I saw your face
I thought the sun rose in your eyes
And the moon and the stars were the gifts you gave
To the night and the empty skies my love
To the night an the empty skies.
Was folgt
„What’s next?“ Was kommt, wenn man alle Ziele erreicht hat, die man sich vorgenommen hat? Was bringt die Zukunft? Ob Don auf diese Fragen, die er in Episode 10 permanent allen anderen stellt, Antworten findet, bleibt offen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!