piwik no script img

Lösung bei Schufa-Problemen49-Euro-Ticket per Vorkasse

Auch Menschen mit negativer Schufa sollen laut Verband das 49-Euro-Ticket bekommen können. Laut einer Umfrage hat es jeder Zehnte schon gekauft.

Viele wollen das Deutschlandticket – und sollen es auch bekommen Foto: dpa

Berlin afp/dpa | Vor dem Start des Deutschlandtickets hat der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Sonderlösungen für Menschen in Aussicht gestellt, die wegen eines negativen Schufa-Eintrags kein Ticket erhalten. Bonitätsprüfungen seien nicht ungerecht, es gebe sie ja beispielsweise auch bei Handyverträgen, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann dem Redaktions-Netzwerk Deutschland.

„Dennoch sehe ich das Problem, dass manche Kunden abgelehnt werden könnten“, fügte Wortmann hinzu. „Für diese Fahrgäste werden wir über andere Lösungen nachdenken müssen, damit sie doch ein Ticket bekommen können, zum Beispiel indem man per Vorkasse bezahlt.“ Derartige „Lösungen müssen auch mit dem Bund und den Ländern konsensfähig sein, denn letztlich zahlen sie einen großen Ausgleichbetrag für das Deutschlandticket aus ihren Haushalten“, sagte Wortmann.

Das Deutschlandticket kann ab dem 1. Mai im Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland benutzt werden und kostet in der Regel 49 Euro pro Monat. Einige Länder planen günstigere Tarife beispielsweise für Schülerinnen und Schüler oder Menschen mit besonders geringem Einkommen.

Perspektivisch rechnet man mit 17 Millionen Nutzern, das wäre ein Sechstel der Bevölkerung in Deutschland. Während die Bahn von 500.000 verkauften Tickets spricht, hat laut einer Umfrage bereits mehr als jeder zehnte Erwachsene in Deutschland (11 Prozent) das Ticket bereits gekauft.

15 Prozent wollen Ticket noch abonnieren

Zudem planen 15 Prozent, das neue Abo für die bundesweit gültige Fahrkarte noch abzuschließen. Das geht aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

14 Prozent der mehr als 2.000 Befragten zeigten sich danach noch unentschlossen, 57 Prozent haben dagegen nicht vor, das Ticket für 49 Euro im Monat zu lösen. Von den Befragten, die das Ticket bereits gekauft haben, buchten 40 Prozent das Abo bei der Deutschen Bahn und 42 Prozent bei einem regionalen Verkehrsunternehmen.

54 Prozent der Befragten, die sich schon für ein Deutschlandticket entschieden haben, wollen dieses für den Weg zur Arbeit, zur Universität oder Schule nutzen, 66 Prozent planen damit auch Freizeitaktivitäten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Warum müssen die Zahlen im Artikel so unterschiedliche Bezugsgrößen haben? a) Ein sechstel der Bevölkerung, b) 10% der Erwachsenen, c) 17 Mio insgesamt –kann man das nicht so ausdrücken, dass man es auch vergleichen kann?

  • 10% Käuferinnen? DAS konnte das 9 euro Ticket ohne Überwachungsfunktion besser.....

  • Es ist ein staatlich subvebtioniertes Ticket. Was hat denn bitteschön die SCHUFA, ein privates Unternehmen, da zu suchen?



    Gerade die Deutsche Bundesbahn und die regionalen Verkehrsverbunde müssen sich doch des Problems bewusst sein, dass viele Bürger nach einem Black-Box-Scorewert klassifiziert werden und dadurch Nachteile erleiden.



    Dann gibt es noch die Gruppe mit Negativ-Einträgen, welche sich, wenn auch zu einem geringen Prozentsatz, als falsch herausstellen.



    Auch wenn der ÖPNV offiziell als privates Unternehmen organisiert ist, sollten alle Bürger problemlos den Zugang zum Erwerb des Tickets erhalten. Es ist vollkommen unverständlich, wieso man überhaupt als Staatliches Unternehmen mit diesen Auskunfteien kooperiert.