Liste antisemitischer Vorfälle: Kanye West an der Spitze
Rapper Kanye West führt mit seinen Äußerungen die Wiesenthal-Liste der schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres an. Auch die documenta ist dabei.
Auf Platz acht der Liste steht die 15. Ausgabe der Kunstausstellung documenta in Kassel. „In Deutschland werden die Tabus rund um Judenhass weiter gebrochen, angeheizt von Teilen der deutschen Regierung und einer Kunstelite, die den Einschluss antisemitischer Darstellungen bei der renommierten documenta durch eine Gruppierung erlaubte, die den Boykott Israels unterstützt“, hieß es.
Die documenta in Hessen war vor und während ihrer Laufzeit von immer neuen Antisemitismus-Vorwürfen erschüttert worden. Kurz nach der Eröffnung Mitte Juni wurde eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt und abgebaut. Auch danach wurden Werke mit antijüdischen Stereotypen gefunden. In der Kritik stand das Kuratorenkollektiv der documenta, Ruangrupa, dem unter anderem eine Nähe zur Israel-Boykott-Bewegung BDS vorgeworfen wird.
Das Wiesenthal-Zentrum kritisierte zudem, es gebe „Empathie, aber nicht genug Handeln“ angesichts antisemitischer Übergriffe in Deutschland und an anderen Orten auf der Welt. Auf der Liste erschienen zudem der UN-Menschenrechtsrat, dem Israel immer wieder unfaire Einseitigkeit vorwirft, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dessen Behörde, staatlich verordneter Israel-Hass im Iran sowie Antisemitismus an US-Universitäten. An letzter Stelle erscheint der Telegram-Kanal, der den Angaben zufolge von Antisemiten zum Verbreiten ihrer Hassbotschaften genutzt wird.
Das 1977 gegründete Wiesenthal-Zentrum mit Hauptsitz in Los Angeles ist mit der weltweiten Suche nach untergetauchten Nazi-Verbrechern bekannt geworden. Es bemüht sich aber auch um die Förderung von Toleranz und kämpft in aller Welt gegen Rassismus, Antisemitismus, Terrorismus und Völkermord.
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