Leckeres aus Zuckerschoten: Pssst, ich steh auf junges Gemüse
Eine Erbse, die man auch roh essen kann, bietet viele Möglichkeiten. Sarah Wiener macht daraus eine Beilage, ein Masala und Zuckerschoten-Lachstatar.
A uf diese Hülsenfrucht möchte ich nicht verzichten, weder im Garten noch auf dem Teller: die Zuckerschote. Sie ist ein relativ junges Gemüse. Während Erbsen schon seit Jahrtausenden als Grundnahrungsmittel bekannt sind, wurde die Zuckerschote erst im 16. oder 17. Jahrhundert gezüchtet.
Anfangs war sie eine hochpreisige Spezialität und dementsprechend vor allem beim Adel beliebt. Heute ist sie ein Essen für alle, und auch für alle Gelegenheiten: Zuckerschoten passen in Suppen, Currys und Salate, aber man kann sie auch einfach so knabbern. Der Erbsensorte fehlt nämlich der Stoff Phasin, der andere Hülsenfrüchte ungekocht giftig macht, in Frankreich nennt man sie deshalb „Mange-tout“ – „Iss alles“.
Bei den Schoten ist es eher andersherum, man sollte sie gerade nicht zu lange mitkochen, denn dadurch verlieren sie Vitamine, Biss und Geschmack – sie werden grau und lätschert. Deshalb bitte immer nur kurz blanchieren oder in der Pfanne mitschwenken. Zum Beispiel in dieser flott gekochten Variante: Frühlingszwiebel anrösten, Ingwer, Chilischoten und Sesam dazu, dann die Zuckerschoten. Fertig ist die Beilage, zum Beispiel zu Salat, Fisch oder Huhn.
Eine andere Möglichkeit ist ein indisches Gemüse-Masala. Dafür putze ich einen kleinen Blumenkohl, Kartoffeln sowie Karotten und wasche eine Handvoll Zuckerschoten. Ich schäle zwei Zwiebeln und Knoblauchzehen nach Geschmack und schneide alles klein. Dazu kommen noch sechs kleine grüne Chilis (wer es weniger scharf mag, muss hier entsprechend reduzieren).
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
In einer Pfanne erhitze ich etwas Senföl. Die Zwiebel dünste ich an, dann kommen Blumenkohl, Kartoffeln und Karotten dazu. Ich würze alles mit zermahlenem Knoblauch, Kurkuma, Kreuzkümmel, Chilipulver und Salz und gieße mit Wasser auf. 10 bis 15 Minuten kochen lassen, bis das Wasser verdampft ist, zum Schluss die Zuckerschoten und nach Geschmack noch frische Tomaten dazugeben und eine Handvoll Koriander darüber zupfen. Dazu passt Fladenbrot.
Oder darf es eine schnelle, feine Vorspeise sein, passend zum Aperitif oder als erster Gang? Für meine Crostini mit Zuckerschoten-Lachstatar schiebe ich ein Baguette in den Ofen und lasse es circa fünf Minuten leicht anrösten. Danach bestreiche ich es mit Limonenöl (gutes Olivenöl geht auch). Die Zuckerschoten werden kurz blanchiert und mit kaltem Wasser abgeschreckt, dann schneide ich sie in feine Streifen, genau wie den Lachs. Dazu kommt grob gehackter Koriander.
Mit Pfeffer, Salz und Limettensaft verfeinern, Nockerl aus dem Tatar formen und auf dem Brot platzieren. Serviert wird mit Crème fraîche. Guten Appetit!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Verkauf von E-Autos
Die Antriebswende braucht mehr Schwung
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Warnstreiks bei VW
Der Vorstand ist schuld
Die HTS in Syrien
Vom Islamismus zur führenden Rebellengruppe