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Langzeitstudie zu Wünschen und RealitätWas Frauen wollen

Sie wollen arbeiten, eigenes Geld und Kinder, aber nicht um jeden Preis. Eine Studie hat Wünsche und Lebensrealitäten junger Frauen untersucht.

Tagsüber Aktenstudium und Besprechungen, abends warten die Kinder auf Bespaßung Bild: dpa

BERLIN taz | Frauen wollen arbeiten gehen. Und die Männer finden das gut. So in etwa lässt sich eine Langzeitstudie des Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) zusammenfassen.

Demnach ist 91 Prozent der Frauen heute enorm wichtig, eigenes Geld zu verdienen und finanziell unabhängig zu sein. Die Männer gehen da mit: 76 Prozent von ihnen wollen eine Partnerin, die sie umsorgen können, aber nicht versorgen müssen. Vor sechs Jahren äußerten sich so gerade mal die Hälfte der befragten Männer.

Rund 45 Prozent der Männer wollen sogar, dass ihre Partnerin viel Geld verdient. „Die erwartete Retraditionalisierung ist ausgeblieben“, kommentierte WZB-Chefin Jutta Allmendinger die Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Erwerbsarbeit von Frauen sei heute gesetzt und „von der Gesellschaft gefordert“, meinte Allmendinger.

Zwischen 2007 und 2012 hat das WZB in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Sozial- und Marktforschung (infas) und der Frauenzeitschrift Brigitte insgesamt 2.000 junge Frauen und Männer zwischen 17 und 19 sowie zwischen 27 und 29 Jahren nach ihren Wünschen und Lebensrealitäten gefragt: Job, Karriere, Familie, Kinder, Geld, Partnerschaft.

Job und Familie schwer zu vereinbaren

Kinder wollen junge Frauen heute nach wie vor, aber der Kinderwunsch ist alles andere als stabil. So gaben manche Frauen 2007 an, unbedingt Kinder haben zu wollen. Heute, da sie im Beruf sind, lehnen sie das ab: Ihr Job lasse das nicht zu.

Wenn Frauen innerhalb des Befragungszeitraum Kinder bekamen, beklagten sie heute vor allem, dass Job und Familie schwer zu vereinbaren seien. Zwar gebe es inzwischen mehr Unternehmen, die auf familiäre Belange Rücksicht nähmen. Aber der große Karrieresprung bleibe vor allem dann aus, wenn Mütter ihre Vollzeitstelle gegen einen Teilzeitjob tauschten. Überraschend: Vor allem Männer erleben die Gesellschaft als kinderfeindlich.

Heiraten ist heute laut der Umfrage total out. Umso wichtiger ist Frauen wie Männern hingegen, sich mit ihre PartnerInnen über ihren Beruf unterhalten zu können. Allmendinger nennt das die „Sozialisierung von Erwerbsarbeit in der Partnerschaft“.

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3 Kommentare

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  • I
    irmi

    Wenn FRAU Kinder in die Welt setzt, weil sie denkt das mit ihrem berufl. Erfolg in Einklang bringen zu können, dann muss sie zusehen, das es funktioniert. Fertig

  • Immer wieder kommen diese Studien, und immer wieder wird vom Schlaraffenland geschwärmt, in dem frau in Teilzeit Chef von einem großen Unternehmen werden kann, und das bitteschön auch noch ohne es wirklich mit jeder Faser zu wollen.

     

    Mal was anderes: Wann wird denn mal nachgefragt, ob vielleicht auch die Vorstellung der Frauen vom Mann als Träger der finanziellen Hauptverantwortung in der Partnerschaft auf dem Rückzug ist? Oder ob frau - Gott bewahre - am Ende bereit wäre, mal so ganz grundsätzlich über eine Gleichstellung in der Kindererziehung einschließlich IMMER gemeinsamem Sorgerecht zu reden?

     

    Aber das klingt irgendwie zu wenig nach Schlaraffenland, befürchte ich...

    • M
      marek
      @Normalo:

      Ja, die Frau möchte ich sehen, die den Platz des Mannes einnimmt. Wenn das geschieht, wenn Frauen tatsächlich wie Männer behandelt werden, hören wir nämlich vor allem eines: MISOGYNY!!!!11