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Vor der Landtagswahl in Sachsen-AnhaltCDU liegt in Magdeburg vorn

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sehen Umfragen die CDU als stärkste Kraft. Aber auch die AfD kommt auf hohe Werte.

Ein CDU-Wahlplakat in Magdeburg Foto: Michael Taeger/imago

Berlin dpa/rtr | Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt liegt die CDU klar vor der AfD. Die CDU hat mit Reiner Haseloff die Chance, auch in der nächsten Legislaturperiode den Ministerpräsidenten zu stellen. Dies geht aus zwei Umfragen hervor, dem am Freitag veröffentlichen ZDF-Politbarometer und dem am Donnerstag publizierten „Sachsen-Anhalt-Trend“ von infratest dimap im Auftrag der ARD-“Tagesthemen“.

Am Donnerstag hatte eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für die Bild für Aufregung gesorgt. Laut dieser Umfrage hätte die AfD (26 Prozent) einen hauchdünnen Vorsprung vor der CDU (25 Prozent) gehabt. Damit wäre die AfD im Landtag Sachsen-Anhalts stärkste Partei geworden. Die derzeitige Kenia-Koalition in Sachsen-Anhalt aus CDU, SPD und Grünen wäre laut dieser Umfrage nur noch auf insgesamt 46 Prozent der Stimmen gekommen und hätte damit keine Mehrheit mehr gehabt.

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Im ZDF-Politbarometer werden die Bür­ge­r:in­nen gefragt, für welche Partei sie sich entscheiden würden, wäre am nächsten Sonntag Wahltag. Danach ergeben sich folgende Projektionswerte: Die CDU mit Ministerpräsident Reiner Haseloff käme zurzeit auf 29 Prozent der Stimmen, die AfD auf 23 Prozent, die Linke auf 11 Prozent, die SPD auf 10 Prozent, die Grünen auf 9 Prozent, die FDP auf 8 Prozent. Damit hätte die aktuelle Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grünen unter den im Parlament vertretenen Parteien nach wie vor die Mehrheit. Auch ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP wäre nach diesen Projektionen denkbar.

Der am Donnerstag veröffentlichte „Sachsen-Anhalt-Trend“ von infratest dimap im Auftrag der ARD-“Tagesthemen“ war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl 2016 hatte die CDU 29,8 Prozent der Zweitstimmen erreicht, die AfD 24,3 Prozent. Der neue Landtag in Magdeburg wird am 6. Juni gewählt.

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4 Kommentare

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  • 23% für die Rechtsradikalen sind ja nun wirklich noch kein Grund zur Entwarnung, zumal Wahlumfragen typischerweise mit Unsicherheiten von +/-3% behaftet sind und bei Zustimmungswerten zu radikalen Parteien obendrein auch Fragen der sozialen Erwünschtheit zu Verzerrungen führen können.

    • @Ingo Bernable:

      Wie auch immer, die nach wie vor erschreckend hohen Zustimmungswerte der AfD hat die CDU in S-A zu verantworten … mit einem inhaltlichen Agendasetting (ÖRR-Reform!), das in erster Linie der AfD Indie Hände gespielt hat.



      Solange die CDU in den Umfragen vorne lag, hat sie das nicht angefochten, jetzt prognostiziert INSA die AfD auf Platz eins … und das Erschrecken bei den Christdemokraten ist groß, obwohl man doch in Teilen der Partei mit dem Gedanken einer schwarz-braunen Koalition spekuliert hat.



      Tja, wenn man dann doch nur die zweite Geige spielen kann, wird plötzlich wieder die „Gemeinsamkeit der Demokraten“ entdeckt.



      Was würde passieren, wenn sich SPD und Grüne in S-A nach der LTW eine Koalition mit der CDU verweigern würden?



      Wird nicht geschehen, aber nur mal so ins „Blaune“ gedacht.

      • @Abdurchdiemitte:

        nach der Logik sollte die CDU also keine Klimapolitik machen das macht die Grünen bloss stärker ?

        Gerade die Öffis haben hier in der Region extrem miese Zustimmungswerte warum dürfen sie selbst herrausfinden...

  • Sag' ich doch: INSA/BILD hat 'ne leichte Schlagseite?