piwik no script img

LGBTQ-Demo in Havanna„Ich bin schwul und Gott liebt mich“

In Kubas Hauptstadt Havanna haben rund 200 Leute für LGBTQ-Rechte demonstriert. Die Tochter des ehemaligen Präsidenten Raúl Castro führte den Zug an.

Mit Conga-Rhythmen gegen Homofeindlichkeit in Havanna Foto: Alexandre Meneghini/reuters

Havanna afp | In Kuba haben am Samstag rund 200 Menschen gegen Trans- und Homofeindlichkeit demonstriert und die im September eingeführte Ehe für alle gefeiert. Zu traditionellen Conga-Rhythmen marschierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Hauptstadt Havanna und trugen Schilder mit Aufschriften wie „Ich bin schwul und Gott liebt mich“ oder riefen Sprechchöre wie „Sozialismus ja, Homophobie nein“.

Die Tochter von Ex-Präsident Raúl Castro, Mariela Castro, die sich seit mehr als drei Jahrzehnten für die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft einsetzt, führte die Demonstration unter Polizeischutz an. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

Mariela Castro an der Spitze des Demozuges Foto: Alexandre Meneghini/reuters

Im September 2022 hatte die Mehrheit der Kubanerinnen und Kubaner in einem Referendum für ein neues Familienrecht gestimmt, das neben der Homo-Ehe auch erweiterte Elternschaft und Leihmutterschaft legalisierte.

Kuba wurde damit zum fortschrittlichsten Land Lateinamerikas auf diesem Gebiet. Offiziellen Statistiken zufolge haben seit der Verabschiedung des neuen Familienrechts bereits 745 gleichgeschlechtliche Paare auf Kuba Hochzeit gefeiert.

Einige Themen der neuen Familienrechts sind in der von Machismo geprägten kubanischen Gesellschaft jedoch nach wie vor heikel, auch die katholische Kirche lehnte die Reform ab. Homosexualität war unter der kommunistischen Regierung in den 60er und 70er Jahren noch geächtet.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • gott liebt alle ...

    seine kinder.