piwik no script img

Kurz vor Trump-RückkehrNeues Klimaziel der USA

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat die USA zu mehr Klimaschutz verpflichtet. Sein Nachfolger Donald Trump wird sich wohl nicht daran halten.

Malibu, Kalifornien, 10. Dezember: das „Franklin Fire“ schickt Rauchwolken in die Luft Foto: Eric Thayer/ap

Washington afp | Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden neue Klimaziele verkündet. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. So soll es noch gelingen, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Die nun ausgegebenen Ziele stellten das „kühnste Klima­pro­gramm in der Geschichte der USA“ dar, betonte Biden in einer Videobotschaft. „Wir werden diese existenzielle Bedrohung in eine einmalige Gelegenheit verwandeln, um unsere Nation für kommende Generationen zu verändern.“

Umweltgruppen begrüßten die neuen Klimaziele, die unter anderem vorsehen, den Ausstoß des besonders klimaschädlichen Gases Methan bis 2035 um 35 Prozent zu reduzieren. Sie seien „ein wichtiger Anhaltspunkt und Maßstab für zukunftsorientierte Staaten, Städte und Unternehmen“, sagte Rachel Cleetus von der Wissenschaftsvereinigung Union of Concerned Scientists der Nachrichtenagentur AFP.

Debbie Weyl vom World Resources Institute betonte, dass die Ziele einen Maßstab dafür setzten, „was die USA anstreben sollten“ – auch wenn die Trump-Regierung „vielleicht keinen Finger rührt, um diesen Plan zu verwirklichen“.

Die USA sind weit von ihrem Klimaziel entfernt

Trump tritt am 20. Januar sein Amt an und will die Klimapolitik seines Amtsvorgängers Biden beenden. Außerdem wird erwartet, dass die USA unter Trump wie während seiner ersten Amtszeit aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.

Das Abkommen sieht vor, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dazu müssen die mehr als 190 Vertragsstaaten bis Februar 2025 neue nationale Klimaschutzziele vorlegen. Ein ambitioniertes Ziel der USA gilt dafür als wichtiges Zeichen.

Die USA sind derzeit nach China der weltweit zweitgrößte Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase und der weltweit größte Produzent fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas. Trotz Fortschritten in der Klimapolitik ist das Land weit davon entfernt, sein aktuelles Ziel zu erreichen, die Emissionen im Vergleich zu 2005 zu halbieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare