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Kritik an der Friedensbewegung„Pazifismus ist feige“

Aktionskünstler Philipp Ruch erklärt sein Konzept des „aggressiven Humanismus“, eine geplante Aktion gegen Heckler&Koch und warum er Ostermärsche unmoralisch findet.

Nasenase – aber reicht das? Bild: dpa

taz: Herr Ruch, am Samstag gehen wieder Ostermarschierer in 80 deutschen Städten auf die Straße. Für Sie als Friedensaktivist ein Pflichttermin, oder?

Philipp Ruch: Nein. Ich halte es für unmoralisch, auf Demonstrationen zu gehen, wenn ich gleichzeitig etwas tun kann. Wer auf Demonstrationen geht, hat nicht wirklich vor, etwas zu ändern. Da geht es um alle möglichen Motive, nur nicht um den Frieden in Syrien oder im Kongo.

Da werden die Ostermärschler vehement widersprechen.

Bei den Ostermärschen geht es um abstrakten, nicht um realen Frieden. Ich glaube, diese Einsicht spiegelt sich auch in den marginalen Teilnehmerzahlen. Wo war die Friedensbewegung, als 1992 ganz Sarajevo zusammengeschossen wurde? Wer ist zu den Millionen Menschen gereist, die in den letzten zwanzig Jahren aus Somalia flüchten wollten? Wer hat ihre Pässe gefälscht und Schiffe organisiert, so wie Varian Fry 1941, der die halbe intellektuelle Elite Europas vor den Fängen Hitlers rettete?

Wie soll zeitgemäßer Anti-Kriegs-Protest dann aussehen?

Wir leben in einem der reichsten Länder, mit Rechten für politische Künstler, von denen frühere Jahrhunderte nur träumten. Es wäre angebracht, nicht nur gegen den eigenen Tiefbahnhof zu protestieren, sondern für die Rechte derer, die leiden.

Am Wochenende

Am Wochenende rufen Kriegsgegner wieder zu ihrem alljährlichen Ostermarsch: Mehr als 80 Veranstaltungen sind bundesweit geplant. Die Pazifisten kritisieren diesmal vor allem den Einsatz unbemannter Kampfdrohnen. Die Bundesregierung erwägt derzeit, diese anzuschaffen. „Diese Killerroboter töten Menschen ohne Anklage oder Urteil“, empört sich Organisator Lühr Henken. Die Drohnen senkten die Schwelle zum Kriegseinsatz und könnten eine „neue Rüstungsspirale“ auslösen. Innerhalb von zwei Tagen hätten sich bereits 97 Gruppen, darunter auch der Chaos Computer Club, einen Aufruf unterstützt, die Drohnen weltweit zu verbieten und völkerrechtlich zu ächten. (ko)

Bild: Patryk Witt / politicalbeauty.de
Im Interview: Philipp Ruch

31, ist Philosoph und Gründer des Berliner "Zentrums für politische Schönheit", einer Gruppe von Aktionskünstlern und Menschenrechtlern.

Und da hilft ein Kopfgeld von 25.000 Euro auf die Eigentümer des Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann, das Sie jüngst ausgesetzt hatten?

Wir nennen solche Aktionen „aggressiven Humanismus“. Der Humanismus soll sich nicht als Masse freundlich durch irgendwelche Straßen schleppen, sondern Pässe fälschen, Beamte bestechen und Büros besetzen. Der Kampf um die Menschenrechte geht im 21. Jahrhundert in eine neue Runde. Er muss wehtun. Das hat er mit der Kunst gemein.

Sie wollen demnächst die Waffenfabrik von Heckler & Koch im baden-württembergischen Oberndorf mit Zement zuschütten. Ist das Ihr Ernst?

Wir wollen von Helikoptern aus das Flüssigzement abwerfen, so wie in Tschernobyl. Die G36-Sturmgewehre dürfen Oberndorf nie wieder verlassen. Es ist unser moralischer Bankrott, dass wir zugesehen haben, wie diese Waffen illegal in diverse Bürgerkriege gelangten. Durch Heckler & Koch starben nach Schätzung des Rüstungskritikers Jürgen Grässlin mindestens 1,5 Millionen Menschen. Wie erklären wir das unseren Kindern?

Das ist doch nicht mehr als eine symbolische Aktion.

Nicht unbedingt, wir haben mehrere tausend Euro Spenden gesammelt. Da Heckler & Koch aber hoch verschuldet ist, warten wir den April noch ab, ob sie nicht vorher in die Insolvenz rutschen. Wir wollen uns nicht unnötig in Unkosten stürzen.

Deckel drauf: Die Pläne für die Waffenfabrik von Heckler & Koch Bild: Animation: Alexander Lehmann

Auf den Ostermärschen wird vor allem gegen unbemannte Drohnen protestiert. Zu Recht?

Es wäre wichtig, ein Zeichen gegen den unverhältnismäßigen Einsatz von US-Drohnen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet zu setzen. Ich hoffe, dass die Opfer irgendwann vor US-Gerichten stehen und die USA auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagen. Ich will Ihnen aber gerne verraten, dass unser Zentrum für Politische Schönheit darüber nachdenkt, eigene Drohnen zur Überwachung von Genozidgebieten anzuschaffen.

Sie sind gar kein Pazifist?

Ich halte den rigorosen Pazifismus von Menschen, zumindest wenn sie Krieg nicht erlebt haben, für eine Form von Verantwortungslosigkeit oder Feigheit. Zwei Wochen vor dem Genozid von Srebrenica rief die Grüne Marieluise Beck im Bundestag dazu auf, die Zivilbevölkerung militärisch zu verteidigen. Dabei sprach sie einen Satz, dessen Weisheit die meisten Pazifisten nie verstanden haben: ’Auschwitz wurde von Soldaten befreit.‘

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65 Kommentare

 / 
  • B
    Bartleby

    Wer an Pazifismus glaubt, hat die Welt nicht verstanden.

     

    Wer will, dass Soldaten Verbrechen verhindern, der sollte kein Problem mit Waffenfabriken haben. Der darf aber ruhig kritisieren, dass die Waffen in alle Welt verkauft werden.

     

    Philipp, merkst du nicht, dass du dir selbst widersprichst?

  • P
    piratronic

    in großbritanien könnte so eine aktion gegen einen waffenhersteller möglicherweise legal sein, falls damit die durchführung von kriegsverbrechen verhindert wird ... in deutschland wäre es vermutlich selbst dann ein verbrechen, welches mit allen mitteln der justiz bestraft wird ... dafür darf mensch in deutschland straffrei abgeordnete bestechen, solang diese nicht zusätzlich ein amt inne haben ...

     

    http://en.wikipedia.org/wiki/EDO_Decomissioners_Case

  • R
    Rumpelstilzchen

    Guten Morgen,

    bin selbst Aktionskünstler und über Phillip's Äußerungen nachgedacht. Gestern war ich auf einen friedlichen Protest gegen eine Atomwaffen-Fabrik (Aldermaston, UK). Leider ist diese ein bisschen gefährlicher zu bombardieren. Natürlich, im Grunde stimme ich dem Phillip zu. Und seit über 30 Jahren hat der Protest im Bezug auf diese Atomwaffen nichts gebracht. Trotz Allem finde ich Demos, 'nette' kreative Umsetzung einer relevanten Problematik, etc. wichtig für Solidarität und Gedankenaustausch. Dieser gibt der einzelnen, die sonst in unserer Gesellschaft für ihren drolligen Realismus und kompromisslosen Widerstand belächelt wird, die Kraft und Energie sich weder den ignoranten Massen hinzugeben, noch sich selbst (so wie Ernst Toller) aufgrund des Weltschmerzes zu erhängen. Auch können Demos ein wunderbarer Raum für konspiratives Tüfteln sein, ohne dass es die Stasi zurückverfolgen kann. Ausserdem tragen friedliche Protestaktionen (seien sie im Alltag einer einzelnen Person oder eines geplanten öffentlichen Marsches/Performance) zur Aufklärung des von Massenmedien berauschten Volkes bei. Das ist bei einer Aktion wie Phillip sie nennt etwas schwieriger, da solche Sachen entweder geheim geplant werden (also ausgrenzen) oder (siehe die Masse an Leserbriefen) auf heftige Kritik stossen. Trotzdem sage ich Phillip, weiter so, ich steh da hinter dir, und muss dabei an den Menschen denken der den ersten Stein in Wackersdorf warf wodurch plötzlich alles Sinn machte, weil dieser Schritt es war, der letzten Endes wirkte. Meiner Meinung geht das Eine ohne das Andere nicht. Eine 'Ausschreitung' gehört zu einer Demonstration, ob geplant oder nicht. Vielleicht müssen wir umlernen 'Ausschreitung' als negatives Wort zu empfinden weil es immer der entscheidende Schritt voran ist, der aus einer natürlichen Konsequenz, nämlich dem Lebenswillen eines Volkes, resultiert.

  • W
    wauz

    Alle Jahre wieder...

     

    erklärt sich einer zum einzig wahren Aktivisten. "Latsch&Laber"-Demos sind immer dann scheiße, wenn sich für die eigene, scheinbar radikale Aktionsform niemand findet.

    Was solche Möchtegern-Radikalen gerne vergessen: das Problem ist ein politisches. Und damit mit politischen Mitteln zu lösen. Ob man HK in Oberndorf anpinselt, zubetoniert oder gleich sprengt: Über Waffenexporte heben Bundesregierung und eigentlich auch das Parlament zu bestimmen. Kalschnikows, G3's oder G36 kann man mit ziemlich wenig Aufwand in so ziemliche jeder Metall-Firma produzieren.

    Was steckt also dahinter? Eigene Selbstüberschätzung und das Ziel sich wichtig zu machen. Dumme Buben, die Abenteuer spielen wollen.

     

    Historisches Beispiel: Alexander Schubart

    Der tauchte in den 80er Jahren (hilf mir wer mit der genauen Jahreszahl) auf einer Konferenz der Landesberatung der Ba-Wü-Friedensinitiativen auf, bei der Ostermarsch-Aktionen usw. besprochen werden sollten, drängelte sic in die Rednerliste und verlangte ultimativ, dass sich alle Initiativen der Blockierung eines US-Manövers widmen sollten. Es ging dabei um ein Großmanöver, das in der sogenannten Fulda-Gap stattfinden sollte, Mit Kampfpanzern, Schützenpanzern/Infanterie und alles, was die NATO damals so zu bieten hatte. Zivilisten sollten zu Hauf das Manövergebiet durchströmen...

    Solche Manöver gab es damals regelmäßig und genauso regelmäßig brachten die US-Truppen etliche ihrer Kameraden im Plastiksack nach Hause. Aus einem Panzer heraus sieht man nämlich Fußgänger nicht so dolle... Jeder konnte sich eigentlich ausrechnen, dass sich der übliche Blutzoll locker verzehnfacht hätte, wären da auch noch massenweise ahnungslose und militärisch unausgebildete Zivilisten herumgesprungen.

    Politisch hätte das nur geschadet, nicht genutzt. Wer radikale Aktionsformen bevorzugt, muss das nach eigenem Gewissen tun, sich aber gut überlegen, wen er damit hineinzieht.

    Es gibt Zeiten, und sie werden auch wieder kommen, da muss sich die Politik anders wappnen, als nur mit Worten, um bestehen zu können. Wer aber dabei die Politik, das politische Ziel aus den Augen verliert und nur noch meint, "moralisch" zu handeln, hat schon verloren.

    Auf solche Deppen wartet die Gegenseite.

  • O
    ostendfaxpost

    Wer auf Demonstrationen geht, hat nicht wirklich vor, etwas zu ändern.

     

    Also ein Aprilscherz war das nicht? Man kann über den aktuellen Ostermarsch sicher einiges sagen und auch kritisieren, aber über diesen Satz könnt ich in die Luft gehen. Und was ist mit der Mehrheit die nicht auf einer Demo geht? Die in ihren ganzen Leben noch an keiner Demo teilgenommen haben? Haben die etwa vor was zu ändern? Erinnert mich an finstere Zeiten, als es hieß, die Demos sind eh für n Arsch, wir müssen was in die Luft jagen. Daraus haben einige eine Politik gemacht und nannten sich RAF. Wie das geendet hat...

  • WM
    was muss sein

    Julius von Bismarck peitschte die Freiheitsstatue in New York aus und wurde dafür verhaftet.

    "Was sein muss", die Jungfrau züchtigt den Jesusknaben, Max Ernst wurde exkommuniziert.

    Dabei werden alle Bürger seitens Politik, System tagtäglich verprügelt und fast alle schauen zu, sind großteils Täter da sie gleiches fortsetzen, den Kindern lehren. Unsere Mütter und Väter.

    Alle Bürger sind Voyeur und Täter! Wie lange noch?

  • P
    Peace

    ey Alta, Du hast wohl zu viel Kohle?? Ich mach mit! So als Künstler und Hartz IV macht echt keinen Spaß und auch die Möglichkeiten ein wenig eingeschränkt. Gib mir Kohle und ich mach den Hubschrauberschein (oder wie sowas da heißt), flieg dich nach Afrika, nach Miami, nach Nord-Korea, was Du willst, hauptsache so viel wie möglich raus hier aus unserer Wirtschaftsdiktatur. Ich schön oben im Hubschrauber, guck mir an wie die bescheuerten Angestellten (das sind sie ja wirklich) von H+K flüssig zugeschüttet werden. So laqngsam merke ich was für ein tolles Leben das wird, einen Monat über Afrika und die Diktatoren und Partisanen zuschütten und dann einen mit Champagner und Girls am Pool zum Entspannen, geil, leider echt geil.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Peinlich, einem solchen Spinner noch eine Bühne zu bieten.

     

    btw- H&Ksind kerngesund und wer von Unkosten fabuliert, sollte die Schule verklagen.

  • O
    Occupistin

    Interessant, wie wenig viele der Kommentatoren von Satire verstehen.

    Und Herr Ruch hat natürlich Recht, wenn er den Demonstranten die Augen öffnet. NUR demonstrieren, aber sonst nichts tun, ist sicher unmoralisch. Aktiv, provokativ und aggressiv gegen Krieg vorzugehen ist sicherlich schöner als beim Ostermarsch mitzulaufen und danach wieder brav nach hause zu gehen. Das steht leider nicht in jedermanns Macht oder Phantasie. Daher ist die Beteiligung an Ostermärschen sicherlich besser, als gar nicht seine Meinung kundzutun und zu den Kriegsverbrechen (auch) unserer Regierung frustriert zu schweigen.

    So werde auch ich morgen wieder am Ostermarsch teilnehmen. Aber ich werde es nicht dabei belassen.

  • I
    I.Q

    "die Grüne Marieluise Beck" hat nur leider nie Menschen im Irak, Syrien, Kongo, Palästina oder sonstow mit der Waffe verteidigt,

     

    sondern immer nur ihr Mundwerk sprechen lassen.

  • R
    R.J

    Das mit dem Kopfgeld würde ich gern erklärt bekommen haben,

    lautet der Aufruf etwa "Wanted, dead or alive"?

     

    Das wäre vielleicht nicht unmutig, aber blöd.

  • E
    Erwin

    Endlich jemand der adressieren kann mit welchem Terror Deutschland die Welt ueberzieht!

  • W
    Wahrnehmung?

    Wir sollten nie vergessen, dass wir nach dem 2.WK erstmals wieder in den Krieg gezogen sind, als die Grünen unsere Regierung mitgestellt haben. Fischer war zu der Zeit Außenminister.

     

    Damals wurde mit Sätzen wie "Nie wieder Ausschwitz!" auf widerlichste Art und Weise instrumentalisiert und versucht die Sympathien der deutschen Bevölkerung für einen Kriegseinsatz am Balkan zu gewinnen. Wenn ich dann hier lesen muss "Dabei sprach sie (Marieluise Beck) einen Satz, dessen Weisheit die meisten Pazifisten nie verstanden haben: ’Auschwitz wurde von Soldaten befreit.’", kann ich gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte. Dass eben auch erst Soldaten Ausschwitz ermöglicht haben, wird komplett unterschlagen. Ob das von Herrn Ruch intendiert ist oder Ignoranz ihn dazu verleitet hat diese Zitat zu verwenden, darüber kann und will ich nicht urteilen.

     

    Aktionen wie das Kopfgeld auf die Braunbehrens find ich hingegen großartig und weitaus zielführender als die üblichen Demonstrationen oder Petitonen.

  • O
    Oster/Fruchtbarkeitsm_ärsche

    Der Typ hat echt einen an der Waffe_l!

  • G
    geschichtswerkstatt

    Zwar sehe ich es auch so, dass die ganzen Aktivisten bei ihren österlichen Aufmärschen mal ihre Pazifismus-Neurosen ausleben, letztlich aber darf in einem freien Staat

    jeder selber entscheiden, ob er etwas schreibt oder etwas tut oder so tut, als täte er etwas. Es hat aber auch immer Leute gegeben, die sich ein Stellverteter-Motiv für geplante Straftaten suchen, deren reine Essenz im schlimmsten Falle Wichtigtuerei ist. Die wahre Problematik aller Pazifisten ist immer die Frage, wo sein Pazifismus beginnt. Im Zivilen, wenn ein Streit zu eskalieren droht oder wenn ihm etwas weg genommen oder vorenthalten wird? Oder erst wenn sich die Frage stellt, zur Waffe zu

    greifen oder weg zu laufen? Oder erst beim Militär, wenn sich die Frage stellt, ob einer ein Mann ist oder ein Würstchen? Ich möchte die Leute auch gar nicht bevormunden. Sie werden auf den Ostermärschen auf jeden Fall Leute treffen, die haben gar kein Problem damit, Drogen zu dealen, alten verängstigten Omas Testamente zu diktieren, jemanden zusammenzuschlagen oder sogar umzubringen. Oder wenn es Frauen sind, Männer damit zu beauftragen. Auch Linke, ja sogar LandrättInnen. Das glaubt mir jetzt wieder keiner hä? Dann demonstriert mal schön! Und gebt auf Euch acht!

  • V
    Verus

    Stimme ihm zu.

    Pazifismus ist eine theoretische, philosophische Bewegung: "Wäre schön, wenn die Evloution und Konkurrenzkampf durch einfache Regeln auszuschalten wären. Aber mein Pazifismus ist friedvoller als deiner!"

     

    Mit den Aktionen dieser Gruppe stimme ich nciht überein, wohl aber mit dem Gedanken das Pazifismus wie Anarchie eine Dys/Utopie ist, welche nicht verwirklicht werden kann.

     

    Pazifisten die um den friedvollsten Nicht-Krieg konkurrieren, wie auch in diesem Interview dargelegt - sagt ja schon alles. Demnächst kommt dann der Krieg um den friedvollsten Nicht-Krieg.

  • F
    Fritz

    Nichts ins Unpolitisch, ich haette aber eiun paar bessere Ideen. Wie waere es mit deinen "gruenen Marsch" (Koenig von Marokko schickt Spaziergaenger in die Westsahara)nach Gaza oder Jerusalem? Sind Palestinenser eigentlich Anti-Semiten? Oder nur Feinde Israels, was erlaubt sein muss. Die eigentlichen Kriege sind Kriege um Worte und Koepfe (Clausewitz 2.0).

  • HL
    Heike Lindenborn

    Im Gegensatz zu Tieren scheint der Mensch ohne Feindbilder nicht zufrieden zu sein.

  • IN
    Ihr N

    Herr Ruch täte gut daran, sich im Falle von Syrien etc mal intensiver mit der Möglichkeit externer militärischer Inteervention auseinanderzusetzen, sowie vergangene Interventionen zu studieren. Der naive Glaube, das externe Intervention an sich eine Lösung ist, oder hiflt, wird dann ganz schnell erschüttert. Vielmehr werden diese ein weiterer Faktor im Krieg. Selten sowas uninformiertes gelesen.

  • G
    godlike101

    Hat der Interviewführende die Pupillenreaktion des Interviewten überprüft?

     

    Was für ein arrogantes, aufgeblasenes Gelaber. Man muss schon vermuten, dass der die TAZ verarscht hat, um zu testen, ob die den Müll tatsächlich veröffentlichen und er hats auch geschafft.

     

    Seit 1, ganz oben!

  • U
    Ute

    SSchräge Sätze um Aufmerksamkeit zu bekommmen?

     

    Da muss man natürlich erst mal jemanden finden, der diese bereitwillig abdruckt.

     

    „Wie erklären wir das unseren Kindern“,

     

    aber ob dieser Mann so ruchlos war, Kinder zu haben?

    Da kommen mir Zweifel und die täten mir auch leid. Es läge nahe, wenn er auch für politischen Wohlgeruch einträten würde, natürlich aggressiv humanististisch, was mich an den ausgesprochen Humanismus der Gauleiter erinnert.

     

    Es soll bei der nächsten Bundestagswahl sogar eine Partei geben, die Rüstungsexporte generell verbieten will.

    Und sonst fällt ihm gar nichts ein, wie er den Leidenden helfen könnte?

  • P
    Pazifist

    Das Töten von Menschen ist nur in einer Notwehrsituation moralisch gerechtfertigt.

    Im vergangenen Jahrhundert gab es mehr als 100 Kriege.

    Nach meiner Kenntnis gab es nur drei Ausnahmen,

    in denen ein Krieg gerechtfertigt war, obwohl das eigene Staatsgebiet (noch) nicht bedroht war.

    Der Krieg der USA gegen Hitler-Deutschland war moralisch gerechtfertigt, obwohl Deutschland das Land USA (noch) nicht angegriffen hatte.

    Der Angriff eines Afrikanischen Nachbarlandes auf das Uganda des Verbrechers Idi Amin war moralisch gerechtfertigt, obwohl Uganda das Nachbarland nicht angegriffen hatte.

    Der Angriff Vietnams auf das Kambodscha der Roten Khmer war moralisch gerechtfertigt, obwohl Pol Pot, der Führer der Roten Khmer, Vietnam nicht angegriffen hatte.

    Nach meinem Kenntnisstand waren alle anderen Kriege Verbrechen, Morde.

    Du sollst nicht töten!

  • W
    Wolf

    Sehr schön,

     

    komisch dass Deniz Yüczel meist 50% positive Leserkommentare bekommt, zu jedoch fast nur negative Rückmeldungen kommen. Dabei ist die Betonierung von Gebäuden und das aussetzen von "Kopfgeldern" (keine Ahnung ob es hier um Eierattentate oder was auch immer gehen soll), doch genauso um die Ohren schlagende wie manche Kraftwörter von Deniz.

     

    Ja der Artikel ist provokativ, es scheint mir, dass sich da ein durchaus kluger Kopf differenzierte Gedanken über die Frage der nachweisbaren Existenz von "Gut und Böse" macht. Somit ist dies eine phiosophische Auseinandersetzung.

  • T
    tazitus

    Es fehlt noch der Hinweis auf Frau Bundeskanzler, die erklärt hat, dass Rüstungsexport Friedenspolitik ist.

    Besonders die Lieferung von Panzern an Saudi Arabien.

  • F
    friededenhütten

    Offensichtlich wird dieser Beitrag von den meisten Kommentatoren hier nicht so recht verstanden. Wegen der persönlichen Betroffenheit vielleicht? Hilfe, ein Angriff auf die hehren Ziele der "Friedensbewegung"!

     

    Also, so wie ich den Artikel verstehe, geht es hier nicht in erster Linie darum, "den Frieden" mit Waffengewalt zu verteidigen, wie hier Manche unterstellen und deshalb nur den Widerspruch sehen zwischen dem Zubetonieren einer Waffenfabrik und der Befürwortung von Widerstand für die Sache des Humanismus und Friedens. Leider wird von den Kritikern des Artikels übersehen, dass es hier nicht um Friedensschaffung mit Waffengewalt geht, sondern auch um Rettungsaktionen, die für die Agierenden möglicherweise nicht immer bequem und ungefährlich sind. Wie z.B. die Hilfe für Flüchtlinge durch das Bereitstellen von falschen Papieren u. a. Fluchtmitteln. Auch irgendeine Form von Sabotage wäre denkbar, z.B. durch das Hacken von kriegswichtigen Systemen, etc...

     

    Ja, leider sind das Aktionen, die nicht unbedingt Spaß und Ansehen einbringen, sind mit Gefahren verbunden, persönlichen Opfern und müssen vermutlich sogar konspirativ durchgeführt werden, so dass kein großer Ruhm einzuheimsen ist.

     

    Das ist dann wohl auch der Grund, weshalb der getroffenen Hund bellt. Das schlechte Gewissen des bequemen Spießers.

    Toll auch, einen Standpunkt zu haben, der mich davon entbindet, mir immer wieder aufs Neue Gedanken zu machen über Recht und Unrecht, Gut und Böse. Frieden ist gut, Waffen sind böse. Und wer an dieser Weisheit rüttelt ist im Unrecht. Wunderbar. Und ich bin ein guter Mensch, weil ich einmal im Jahr für den Frieden marschiere.

     

    Das sind die Leute, die Alles möglich machen.

  • DB
    Doc Benway

    ZPS? Da war doch was... Hat was gedauert, aber heuer fiels mir wieder ein: Ja klar, das sind doch diese

    mutigen ("schon 3 mal verhaftet") jungen Berliner, die die Beteiligung der USA am Holocaust zur Anklage gebracht haben. ("Krematorium II + III") Mit den richtigen Performance-Künstlern wäre damals alles nicht so weit gekommen.

     

    Das ist kein "aggressiver Humanismus", das ist ne Mixtur aus Relativismus, Narzismus und Theaterschminke.

     

    Liebe TAZ, hättet ihr - passend zu Ostern - nicht einfach ne kritische Auseinandersetzung mit der Friedensbewegung bringen können?

  • H
    hans

    Unabhängiges politisches Denken in der Kunst ist wichtig (sonst bleiben Künstler Tapezierer des Kapitals), aber man darf auch tiefgründigeres und weitsichtigeres Denken erwarten. Wie sollen eigentlich die armen Zivilisten verteidigt werden, wenn Heckler und Koch zugeschüttet sind und Drohnen verboten? Eine klare Erkenntnis von Ursachen oder wenigstens eine deutliche Stellungnahme gegen Unvernunft oder religiösen Wahn wären in der heutigen Welt sinnvoller als diffuse Selbstdarstellung ohne wirklichen Durchblick. Mutige politische Kunst wird gebraucht, Blenderei ist schnell enttarnt. Aber was nicht ist kann ja noch werden ...

  • O
    Osterei

    Der Begriff "politische Schönheit" gefällt mir. Es gefällt mir nicht, die Ostermärsche und die geplante Aktion gegeneinander auszuspielen. Beides gehört zusammen und beides ärgert die Mächtigen im Land. Aus meiner Sicht ist der "Jugoslawienkrieg" der Sündenfall der Bundeswehr. Er hatte nichts mit Friedenssicherung zu tun. Vor Varian Fry ziehe ich meinen Hut, vor Ruff nicht.

  • R
    Realist

    "Pazisfisten sind feige" - Eine so allgemeine und dümmliche Aussage wie "TAZ-Leser sind Ideologen"!

    Ja es gibt unter Pazifisten auch "feige" Utopisten, aber die gibt es genauso, wenn nicht sogar noch mehr, unter den Kriegsfanatikern. Wer sich zum Pazifismus bekennt muss sich in der Regel von "Angstgeleiteten" oder "Gewaltutopisten" beschimpfen lassen und dazu gehört in der Regel mindestens ein solides Maß an Nonkonformismus, wenn nicht sogar Mut. Trotzdem danke für diese Polemik, denken doch viele ähnlich und hat nicht Gandi gesagt, wer nur aus Feigheit und Passivität gewaltlos bleibt sollte lieber die Seite wechseln. Pazifismus ist aktives Handeln und heißt "Einmischung"! Wer das nicht verstanden hat, überschätzt seine eigene Bedeutung in dieser Diskussion. Vielen Dank!

  • M
    max

    "Ich halte es für unmoralisch, auf Demonstrationen zu gehen, wenn ich gleichzeitig etwas tun kann. Wer auf Demonstrationen geht, hat nicht wirklich vor, etwas zu ändern."

     

    Was für ein unsäglich eitler Fratz. Nur weil ich - für den selben Zweck - etwas anders machen will als andere, machen die es noch nicht falsch. Dieses dümmlich elitäre Geschwätz macht den Humanisten nicht aus.

    Und ob es ernsthaften zu einem Betonabwurf über H&K oder irgendeiner anderen Aktion kommen wird, die dazu führen könnte, dass Herr Ruch ernsthafte Konsequenzen befürchten muss, muss sich erst noch erweisen.

     

    Ich bin versucht zu sagen: Ich halte es für unmoralisch, Interviews zu geben, wenn ich gleichzeitig etwas tun kann ...

  • A
    afa

    Da werden Kopfgelder auf Menschen ausgesetzt wie zu bessten RAF-Zeiten. Und die taz veröffentlicht solche Mordaufrufe auch noch. Wenn der zum Abschuss freigegeben jetzt tatsächlich stirbt, dann klebt das Blut an eueren Händen.

  • V
    vic

    Ja, Auschwitz wurde von Soldaten befreit. Doch Auschwitz hätte es ohne Soldaten nicht gegeben.

     

    @ Anno

    Mit dem Satz am Ende verraten sie ihr simples Weltbild.

  • V
    vic

    Ich marschiere nicht- für nichts. Aber ich bin Pazifist und gerne feige.

  • G
    Gonzi

    Carl von Ossietzky als Feigling?

     

    Wo die Feiglinge sind, lässt sich beispielsweise sehen, wenn die Wehrpflicht ausgeübt wird. Soll sogar wenige geben, die es wagten, sich Hitlers Einberufungsbefehl zu widersetzen.

     

    Die einen sind dann gezwungen den Kopf hinzuhalten, weil sie vorher zu feige aber in der Regel zu arglos waren,

    die anderen finden einen Weg, nicht an vorderster Front oder überhaupt nicht in deren Nähe zu stehen, was nicht selten mit Geld verbunden ist.

     

    Und im bombardierten Hinterland braucht jeder dann einen Bunker - ob feige oder nicht.

  • J
    Jupp

    Muss man erst über die paramilitärischen Verbände und die Rolle der Reichswehr nachdenken, um zu verstehen, warum ein pazifistische Gesellschaft die Wege des Friedens aufsuchen muss, die sonst nicht beschritten werden?

     

    Die Dummheit scheint zu vergessen, Auschwitz wurde erst durch Soldaten möglich – oder anders gesagt, das scheinen die Marie-Luisen und ähnliche Ein- und Angepasste gern unterschlagen zu wollen.

     

    Mir ist schleierhaft wie man Ostermärsche in der Weise kritisieren kann. Es ist immer wieder gut daran zu erinnern, dass Gewalt das Resultat von Politik und allgegenwärtig ist.

  • VJ
    @von js_

    "... Dieses Konstrukt verstehe ich nicht. Wenn rigoroser Pazifismus also empirisch gerechtfertigt ist, warum sollte er nicht grundsätzlich gerechtfertigt sein?"

     

    Ganz einfach. Weil es eine Sache ist, zu behaupten man sei Pazifist und der Krieg in Syrien ginge uns nichts an ("grundsätzlich gerechtfertigt") und eine ganz andere, wenn man sich z.B: als Syrer für Pazifismus entscheiden muss, wenn dies den eigenen Tod und den der Familie durch den feindlchen Soldaten/Kämpfer bedeutet, gegen den man selbst aus grundsätzlich pazifistischen überlegungen keine Waffe erheben will.

    Mit anderen Worten, nur wer in Zweifel bereit ist zu Sterben ohne zu kämpfen ist auch ein empirisch gerechtfertigter Pazifist.

  • N
    Nanunana

    Dr Herr 'Aktionskünstler' ist Funktionär/Lobbyist der Grünen. Mehr wäre dazu nicht zu sagen.

    Eine künstlerische Vita existiert nicht, dafür aber der schweinchenschlaue Plan der Grünen, sich über die vermeindliche 'Kunst' eine willkommene und vor allem kostenfreie Werbung zu organisieren. Deshalb kaum ein Statement des Herren, in dem nicht die Grünen an irgendeiner Stelle lobend erwähnt werden.

    Weshalb bietet die taz solch einem Typen ein Forum ohne ganz klar den Mißbrauch des Labels Kunst zu thematisieren? Oder ist es gewollt, dass bald jede Politkombo ihre Kunstheinis in die Arena schickt?

    Dann freuen wir uns auf die neue NPD-Performancegruppe vorm Brandenburger Tor. Zum kotzen!

  • C
    Charlotte

    Die passende Bemalung hat der Herr Autor ja schon (siehe Bild).

    Gretchenfrage: War er auch je beim Bund gewesen?

    Stahlbadfrage: Hätte er auch den Kosovo von den pöhsen Serben freigeschossen? (Er allein? Roland Koch dabei?)

    Macht er wohl Gefangene? Wenn ja, wieviele? Wenn nein, warum nicht? Wenn schon, denn schon?!

  • P
    pazifik

    pazifismus ist immer eine einzelentscheidung,eine grundsätzliche lebenshaltung.manche gehen dabei

    recht weit.den pazifismus zu denunzieren,etwa er sei feige oder er sei an ausschwitz schuld ist blödsinn.

    undurchdachter polemischer blödsinn.

    einen tyrannen+seine führungsoffiziere ermorden kann auch pazifismus sein.pazifismus ist immerhin ein geist der geschwisterlichkeit.

    die möglichkeit einen pogrom abzuwenden oder zu beenden ist aber eine verpflichtung die sich aus den menschenrechten ergibt.auch wenn er in anderen nachbarstaaten durchgeführt wird.die unausschließliche souveränität der staatoberhäupter ist dann nicht mehr gerechtfertigt.d.h. nur zusehen demonstrieren und beeten ist zu wenig.zumindest für die die behaupten es gäbe eine möglichkeit der einflussnahme oder für westliche demokratische regierungen und politiker der opposition.

    aber bei einer waffenverschiebenden regierung..?

    ICH BITTE SIE ,WENN SELBST DER BUNDESSICHERHEITSRAT SCHON VERBRECHERISCH IST,was erwartet man da von den leuten,wo es im eigenen land stinkt bis zum geht nicht mehr.da liegt doch der rechtsstaat begraben.

    in der kriminalität heutiger politik.die uns ganz legal daher kommen will.

    andererseits ist der islamistische terrorismus eine feige und perfide ausrichtung.eine rückwendung zum totalitären schwachsinn.da ist gegen drohnen nix zu sagen.hat wer interesse islamisten mit hohen eigenen verlusten zu bekämpfen..? die anschläge in den metropolen und in südostasien haben doch wohl gereicht.ich bin zwar pazifist, aber je mehr von diesen unmenschen sterben umso eher ist wohl ruhe.

    ratten kann man nicht mit menschlichkeit bekämpfen.

    das gilt für islamistische wie deutsche...

    hätte man in der weimarer zeit seinen kritischen verstand in frankreich,den beneluxländern und gb wach gehalten,hätte der ss-staat hitlers nicht nur nicht entstehen können,der hitlerkrieg wäre nicht derartig eskaliert und lang gewesen.man hätte andere rüstungskontrollen gehabt..und wohl früher an der rheingrenze gestanden.

  • VL
    vergessene Liebe

    Hmmm... Nun ja... PAZIFISMUS ist der grösste Feind des Krieges an sich! Und PAZIFISMUS ist im eigentlichen- im Sinne kosmischen Friedens-Harmonie-Liebe- Lebens-Kreativität.. die SUBSTANZ des positiven, die dem NEGATIVEN von HASS und Krieg, TERROR und Destruktivität und Barbarei sexuell pervertierter MachtGelüste historischer Erbschaft der Menschheit die Stirn bietet!

    PAZIFISMUS ist letztendlich die konsequente Haltung der säkulären AUFKLÄRUNG in Kultur, Kunst und Wissenschaftlicher DIALEKTIK! der MODERNÉ !!!

    ----------------------

    Und so? Wenn es so ist, dass historische, in DOGMEN stagnierte Mächte des ideologischen und religiösen...

    die SUBSTANZ der aufklärerischen MODERNÉ mit Terror und Krieg gefährden? Dann bedeutet das einen partiellen Rückfall moderner Kräfte in Strategien militärischer und ideologisch moderner Selbstverteidigung!

    PAZIFISMUS ist, global, eigentlich eine AUFGABE für AUFKLÄRUNGGS- STRATEGIE der U.N.O. !!! Und war und ist... sehr Effektiv für FRIEDENSERHALTUNG global!

    -----------------

    Und so: Diesen `globalen´ FriedendsImperativ der U.N.O. durch fahrlässige Aufforderungen für Krieg, ob in IRAQ, AFGHANISTAN, SYRIA und im ISRAEL/IRAN oder dummen NORDKOREA Konflikt zu ignorieren? DAS GEHT EBEN NICHT!!!

  • T
    tageslicht

    Zunächst: Ich kann den Ärger des Herrn Roth total verstehen, ich teile ihn und ich finde die Idee mti dem Zuschütten der Waffenfabrik ziemlich interessant.

     

    Aber hier Demonstranten pauschal zu verunglimpfen: Hätte der Mann recht, dann hätte die Studentenbewegung in den 60ern und die Friedensbewegung auf die gesamte Gesellschaft keinerlei Konsequenzen gehabt.

     

    Was ist denn Humanismus? Der Mensch ist nunmal der Mensch, daran kann Bildung eventuell etwas mitwirken, etwas Einfluss üben, aber nichts kannd en Menschen ändern, wie er ist: Egoistisch, stets das eigene Wohl vor Augen und gierig. Ich glaube nicht, dass es die Menschheit jemals soweit bringen wird, durch das Leiden in einigen Ländern in Afrika, das gezielte Morden und Massenvergewaltigen auch nur annähernd so aufgeschreckt zu werden wie durch den Verlust des Arbeitsplatzes oder ähnliches. Pazifisten sind feige? Nun, wenn man militärische Mittel (was wiederum seinen Plan ad absurdum führt) zur "Befiredung" von Krisengebieten plötzlich auch aus liberaler und linker Sicht legitim sind, wo ziehen wir dann die Grenze? Wenn wir dort eingreifen, müssen wir auch woanders eingreifen, und wer versichert, dass unsere Informationen stimmen? Gerade im syrischen Bürgerkrieg bekommt man gut vor Augen geführt, wie gezielte Desinformation und massenweise Verbreitung von Lügen zu einer Stimmung geführt hat, in der breite Massen völlig unbehelligt in Foren einen Angriffskrieg gegen Syrien auch ohne UN-Mandat fordern und dafür auch noch bejubelt werden.

     

    Klar, ein Aktionskünstler muss aktionieren. Quasi. Aber ich glaube, Herr Roth verrennt sich mit seiner arroganten Einstellung hier kolossal.

  • DW
    Damals wars

    "Wo war die Friedensbewegung, als 1992 ganz Sarajevo zusammengeschossen wurde?"

     

    Die saß in der Bundesregierung!

    Und machte Hubschrauberrundflüge über Jugoslavien.

  • M
    marcus

    @von dem lentz:

    Soldaten sind keine Mörder.... scheinbar kennen Sie nicht den Unterschied zwischen Mördern und Soldaten...!?!?!

     

    Wahrscheinlich bedauern sie auch das Deutschland durch Soldaten befreit wurde!

  • HK
    Hady Khalil

    Die Füsse wund

    Vor ca 30 Jahren hab ich mir öfter mit 100 000 den die Füße an Ostern wundgelaufen gegen die atomare Bedrohung. Gegen den overkill, gegen die Abschreckungspolitik mit Massenvernichtungswaffen, weil das auch große Risiken birgt. Die von der einen Seite gern runtergespielt und der anderen umso emotionaler dargestellt wird. Nordkorea hat den Finger am Abzug und reagiert damit auf die ultimative Drohung mit Tarnkapenbombern. So die Sicht Kim Yong Un´s. Die Logik des Krieges nimmt seinen Lauf. Nervös zuckt der Finger am Knopf. Wann ist der Winter endlich zu Ende? Kann vielleicht Heiner Geisler vermitteln? Naja, so richtig Konsequenzen hatte der Klärungsprozess bisher auch nicht. Das ist wohl ein längerer Lernprozess. In Mahatma Gandhis Strategie des gewaltfreien Widerstandes heißt es, das man dem Gegner nie die Piostole auf die Brust setzt, weil er dann keinen Ausweg, keine Wahl mehr hat. Direkt mit Atomkrieg drohen bedeutet 100 000den, oder Millionen Menschen die Pistole an den Kopf zu setzen, sie als Geiseln zu nehmen. Daraus kann nichts gutes entstehen, erstrecht lkeine auf die Zukunft gerichtete gute Nachbarliche Beziehung. Hab ich mir umsonst die Füße wundgelaufen? Ich hoffe nicht. Kampfdrohnen haben die Abschreckungsstrategie umgedreht und machen Kriege durch chirugische Schläge jeder Eskalationsstufe wieder führbar, setzt aber einer Massenvernichtungswaffe gleich internationales und nationales Recht ausser Kraft. Was darf noch gesagt, geschrieben, gedacht werden, ohne befürchten zu müssen auf irgendwelchen geheimen Listen, oder Vorlisten zu geraten. Darf man noch amerikanische Politik kritisieren. Auch noch unter dem nächsten Präsidenten. 90 Länder sollen inzwischen Drohnentechnologie besitzen. Ich glaub ich geh dann mal wieder los, wenigstens ein Stück.

  • K
    komiker

    "Philosoph" ... - kann sich jeder nennen : i c h bin ein Philosoph !

    "Aktionskünstler" ...- sind Leute , bei denen es für Kunst nicht gereicht hat .

     

    "Zentrum für politische Schönheit" ...- mitmachen können nur Selbstdarsteller ,Kiffer und sonstige Durchgeknallte , die den Schuss nicht gehört haben .

     

    Aber schön , dass die taz auch ein Herz hat für schräge Typen .

  • M
    mikeondoor

    deutschland als drittgrößter waffenproduzent!

    was steht wohl hinter "maschinenexport boomt"? endlich mal menschen, die diese schweinereien beim namen nennen!

  • W
    wutzelschnuff

    Die meisten 'Pafizisten' sind nicht gegen Krieg, sondern gegen Antikapitalismus und Militaereinsaetze von Demokratien. Und genau so demonstrieren sie in der Regel auch. Gegen echte Genozide oder Kriege demonstrieren sie praktisch nie. Daher ist es nicht nur abstrakt, sondern sie sind schlicht menschenfeindlich, weil sie im Resultat stets Diktatoren, echte Kriegstreiber, archaische Kulturen und mehr supporten.

  • F
    Fotodrescher

    Der Herr ist ein Spinner. Erstens wäre das Beschädigen der Fabrik von Heckler & Koch eine schwere Straftat, ein Angriff aus der Luft Terrorismus. Auch was die "Opfer" der US-Drohnenangriffe betrifft, irrt er. Die Drohnen werden gegen Schwerstkriminelle eingesetzt, durch die begrenzte Wirkung der Hellfire-Raketen die Schädigung von Unbeteiligten vermieden. Pazifismus ist bnicht machbar, er ist unvernünftig. Oder glauben Sie, eder nordkoreanische Banditenführer könnte mit Friedensliedern zur Räson gebracht werden? Ich nicht! Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte!

  • B
    BriLa

    Hey,Leute! Mir fehlt bei der ganzen Pseudodiskutierei der eine, kleine Kernsatz: Gewalt erzeugt wieder Gewalt. Damit erübrigt sich der ganze Sermon vom gerechten oder ungerechten Waffeneinsatz etc. pp. Die eigentliche Kriegstreiber sitzen doch wo ganz anders.

    dann schon lieber raktiche Hilfe wie Pässe fälschen und dgl. Ende.

  • DL
    dem lentz

    leider nur ein wenig unkonsistentes gemaule das der herr von sich giebt

    soldaten befürworten aber waffen nicht?

    wie hätten die rotarmisten ausschwitz befreien sollen ohne waffen?

    man kann zwar auch mit stöcken und steinen morden aber in diesem speziellen fall währe dem versuch warscheinlich nicht alzuviel glück zuteil geworden.

    @Anno

    schön das sie einen betrunkenen mit billiger rethorik ausmanövrieren können

    das kann übrigens jeder 5 jährige

    das ändert nichts an der warheit seiner aussage

    und zu ihrer frage:

    natürlich waren sie das

    sie wurden dafür bezahlt mit dem plan andere menschen zu töten loszuziehen und diesen auch umzusetzen

    das ist die aufgabe von soldaten

    wie man das anheuern von mördern oder mörder sein beurteilt ist eine andere frage, aber die ausbildung am sturmgewehr wird mit sicherheit nicht zum zwecke des gartenumgrabens erteilt

  • K
    Kai

    Thesen aufstellen ist leicht getan, doch wie sieht es aus, wenn dann mal wirklich Menschen verletzt werden und man feststellt, dass Gewalt zu Opfern führt. Die Frage ist also: Kann ich selbst einen H&K-Konzernchef »unschädlich machen«, bin ich nicht genau so schuldig geworden durch gezahlte Steuern, verkrafte ich mein Verhältnis zu den Zurückbleibenden aus der Familie?

    Aber trotzdem Danke für diese andere Sichtrichtung. Aktion, vor allem permanente, statt einmaliger Demonstration.

  • KS
    Karl Sonneschein

    Redens nicht so viel, betonieren sie endlich.

  • A
    Anno

    Das habe ich leibhaftig während meiner Wehrdienstzeit Ende der 90er erlebt.

    Ich saß in Uniform im Regionalexpress und wurde von einem jungen Mann in zerlumpten Kleidern, mit riechbarer Alkoholfahne, bunten Haaren und einem Hund mit den Worten "Ey, Soldaten sind Mörder!" angesprochen.

    Meine Frage, ob dies auch für die Soldaten der Roten Armee, die Auschwitz befreiten, gelte, konnte er nicht beantworten. Er schien auch nicht in der Lage, sich mit der Frage intellektuell auseinader zu setzen.

     

    Ein einfachs Freund-Feind-Weltbild ist doch etwas Feines!

  • MA
    Michael Apel

    Ja man hätte Srebrenica mit den Waffen von Heckler&Koch befreien sollen und um den Rückzug der grünen Bundestagsabgeordneten zu sichern läßt man vom Hubschrauber immer kleine Betontropfen auf die Straßen tröpfeln so das die Reifen der serbischen Militärfahrzeuge platzen. Wenn man für diesen Einsatz nicht genug ehemalige Zivildienstleistende findet könnte man auch eine schlagkräftige Stoßtruppe aus Arnold Schwarzenecker, Sylvester Stalone und Bruce Willis zusammenstellen die dann für Ruhe auf dem Balkan oder in Syrien sorgt. Ansonsten ist natürlich nur der Kampf für den Frieden richtig den ich gerade mache.

  • S
    Scuba

    Soso, der Herr findet also H&K voll doof, aber "humanitäre Einsätze" voll toll? Glaubt er, deutsche Soldaten zögen mit Knüppeln in den Krieg? Wenn man für diesen Blödsinn ist, nimmt man Waffen (+ deren Produktion und Handel), Menschenrechtsverletzungen (die von den eigenen Leuten, nicht die, die man zu verhindern vorgibt) und unsägliches Leid IMMER billigend in Kauf. Konsequenter Pazifismus mag keine perfekte Lösung sein (sowas gibt es nicht), aber er ist um Längen besser als dieser Pseudo-Realistische Anti-Pazifismus. Und "Ausschwitz befreien" war schon ein Scheinargument, als Fischer es benutzt hat.

  • CA
    Cand.-Ing. A. Röck

    1) Wir recht die Grüne hat! Ja, die Alliierten, die ach so "bösen" USA + England, haben Frankreich + Dtl. mit der Invasion befreit am 6. Juni 1944, mit ungeheuren vereinten Kräften, Hitler zu erledigen- weswegen die Nazis noch heute ihren USA-Hass haben!

    Und was sagt LINKS ?

    2) LINKS ist man wegen des Super-Kapitalismus schlecht zu sprechen auf die USA u. RECHTS, weil die USA das Hitler-Regime erledigt haben!

    3) Es waren US-Jets, die im Jugoslawienkrieg ohne Mandat, es verhindert haben, dass statt 5000 Muslimen, über 10.000 getötet worden wären!

    4) Der Dank? LINKS schimpfte, die USA hätten kein UN-Mandat gehabt! Ich frage: wenn sich auf der Strasse 2 schlagen oder eine Vergewaltigung ich sehe, u. falls ich stark genug bin, soll ich da erst n Antrag wo stellen, ob ich eingreifen darf?

    Da greife ich ein, u. halte den/ die alleine oder mit anderen fest, bis die Polizei da ist u. verhaftet!

    5) Was haben wir LINKE für eine Scheiss-Beamten-Moral?

    6) Gerade im Jugoslawienkrieg! Was war da "böse" von den USA? Ewig warten, bis sich die UN entschieden hätte? Wo immer einige ihr Veto-Recht einlegten!

    7) Die UN konnten sich auch nicht entscheiden, in Ruanda, wo fast 1 Mio umkamen- obwohl die UN-Truppen nur 40 km weg waren! Ich Alt-Linker scheisse auf so einen unreflektierten, windelweichen, feigen Pazifismus! 30.3.13, A. Röck

  • DR
    Dr. rer. nat. Harald Wenk

    GRÜNEN Werbung in einem alles überholen Pathos.

    Es gab schon viel Leute, die gegen den Juguslawienkrieg protestiert haben, ganz speziell auch deutsche Friendsbewgungsleute, gegen gerade deutsche Beteiligung in einem NAZI-Kriegsopferland wie Juguslawien damals.

     

    Ein "agent provokateur" des Veteidigungsministeriums????

     

    Was alles nicht geschehen ist, um die lange Vorbereiting des 2. WEltkriegfes zu dessen Verhinderung zu nutzen, reicht, um die gesamte POlitik in ihrem diplomatischem professskionellem "Gehabe"!!! in ihre jetzigen konventionellen Form zu desavouieren.

  • DB
    Doc Benway

    "Pazifismus ist nichts wohinter man sich verstecken kann." sagt Walther in "The Big Lebowski". Und er hat Recht. Wenn so ein Ostermarsch eine Demonstration ist, dann war´s die Love-Parade wohl auch immer.

     

    Aber nun ausgerechnet diesen eklig revanchistischen Sermos von "Auschwitz verhindern" wiederzukäuen, den Josef Fischer und Konsorten damals von der Kanzel ließen, um Deutschland partout in den ersten Krieg nach WWII zu stürzen, ist deutlicher Ausdruck dafür, daß die Drohnen schon ums eigene Stammhirn kreisen.

     

    Der Herr Friedensaktivist gehört umgehend nach Afghanistan entsandt. Diese Interpretation von "Aktionskunst" kommt bei der tapferen Truppe gewiß super an. Falls er da - anders als der andere große Friedensaktivist Schweiger - zu schissig für ist, sollte er erwägen, nächstes Jahr doch an den Ostermärschen mitzumachen.

     

    Mit der These, daß die USA die afghanisch-pakistanische Grenze zum "Genozidgebiet" gemacht haben, wäre Ruch inmitten von Pace-Fähnchen-Wedlern doch super aufgehoben.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Was für ein Idiot. Er würde vermutlich auch die Polizei abschaffen, um Kriminalität zu verhundern und die Feuerwehr verbieten damit es nicht mehr brennt.

     

    Dazu also ein Kopfgeld. Toll. Ich frage mich wie die taz reagieren würde, wenn die NPD ein Kopfgeld auf einen entlaufenen Kinderschänder aussetzen würde.

  • F
    Fragender

    Ich bin auch für Abrüstung, aber hier in Deutschland ist es einfach, das zu verlangen, was der Herr Ruch fordert. Warum reist er nicht in Länder wie z. B. Nordkorea, Syrien oder Indien, um dort auf seine Art für den Frieden zu demonstrieren? In diesen Ländern wäre es doch viel nötiger, sich für den Frieden einzusetzen.

  • J
    js_

    "Ich halte den rigorosen Pazifismus von Menschen, zumindest wenn sie Krieg nicht erlebt haben, für eine Form von Verantwortungslosigkeit oder Feigheit."

     

    "... zumindest wenn sie Krieg nicht erlebt haben, ..."?

     

    Dieses Konstrukt verstehe ich nicht. Wenn rigoroser Pazifismus also empirisch gerechtfertigt ist, warum sollte er nicht grundsätzlich gerechtfertigt sein?

  • C
    Cabrón

    @ P. Ruch, ZPS

     

    Habe mir Ihr Video zur Aktion zum Thema Nahrungsmittelspekulation angeschaut.

     

    Ist das eigentlich eine selektive Facette Ihres agressiven Humanismus, dass Sie iMac und iPhone als Arbeitsmittel verwenden?

     

    Nicht dass andere Elektronik nicht auch durch diesselben asiatischen Gerätebauer gefertigt sein kann wie Apple-Geräte, aber wenn schon so hehre Ziele verfolgt werden, sollte etwas mehr auf Details geachtet werden ;-)

  • N
    Nils

    Genau, Auschwitz wurde von Soldaten befreit.

     

    Und unsere Soldaten, die Ruch dann ja wohl sinngemäß gerne gegen die Kriegsverbrecher von Srebrenica, Sarajewo und co. im Einsatz gesehen hätte, benötigen dafür das G36. Und um ihre Arbeit noch sicherer und effektiver zu machen, auch Drohnen.

     

    Wenn man also Soldaten braucht, um Hilflose vor schwer bewaffneten Verbrechern zu schützen, dann kann man nicht hingehen und die Produktionsstätte für G36 zuzementieren.

     

    Ich verstehe ja das Ansinnen von Ruch, denn G36 werden nicht nur in die vertrauenswürdigen Hände der Bundeswehr abgegeben, sondern leider auch an Terrorregime verkauft. Aber trotzdem ist das Vorgehen nicht logisch.

     

    Wer sagt, wir brauchen Soldaten, der muss auch sagen, wir brauchen Waffen, denn Soldaten sind Waffenträger.

  • B
    bouleazero

    Dann sage NEIN!

    Keine Waffen, keine Aufrüstung, keine Waffenelieferungen!

    Und wenn der Krieg dann irgendwo losgegangen ist, sollen noch mehr Soldaten hin, um schlimmeres zu verhindern?

    NEIN zum Irak-Krieg. NEIN zu Waffen für die syrische Opposition. NEIN zu Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien.

    NEIN! NEIN! NEIN!

    Davon wird alles nicht besser, sondern nur noch schlimmer. Aber das können oder wollen die nicht verstehen, die glauben, man darf das Gute auch mit Gewalt durchsetzen.