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Krieg in NahostMilitär kreist Gaza-Stadt ein

Israel setzt seine Bodenoffensive gegen die Hamas fort. Zugleich nimmt der diplomatische Gegenwind zu – zum Beispiel in Südamerika.

Israels Offensive geht unvermindert weiter: Rauchwolken über Gaza-Stadt am Donnerstag Foto: Abed Khaled/ap

Berlin taz | Wegen seiner Offensive im Gazastreifen erhält Israel zunehmend diplomatischen Gegenwind: Am Donnerstag wurde bekannt, dass das Golf­emirat Bahrain seinen Botschafter, Khaled Al-Jalahma, aus Israel abzieht. Bahrain unterschrieb gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten im Jahr 2020 die sogenannten Abraham-Accords, ein Normalisierungsabkommen mit Israel. Seitdem galten die Beziehungen als stabil, erst Anfang September einigten sich die beiden Staaten noch darauf, die wirtschaftlichen Beziehungen künftig weiter auszubauen.

Doch große Teile der Bevölkerung Bahrains standen der Normalisierung immer kritisch gegenüber – und zeigten das auch. Während die Herrscherfamilie des Königreichs sunnitisch ist, sind die Mehrheit ihrer Untertanen Schiiten und dem Iran verbunden, die Opposition zum Königshaus ist einflussreicher und größer als etwa in den Emiraten. Die Ankündigung, den Botschafter zurückzurufen, kommt aus dem Repräsentantenrat, in dem gewählte Mitglieder sitzen. Israels Botschafter hat Bahrain mittlerweile ebenfalls verlassen. Die israelische Regierung teilte jedoch mit, dass die Beziehungen weiter stabil seien.

Am Mittwoch hatte bereits Jordanien seinen Botschafter aus Israel berufen. Und auch in Lateinamerika rumort es: Am Dienstag brach Bolivien wegen der anhaltenden Offensive der israelischen Armee in Gaza die diplomatischen Beziehungen ab, Kolumbien und Chile riefen außerdem ihre Botschafter zurück.

Die hohen Zahlen ziviler Toter, die das Hamas-geführte Gesundheitsministerium Gazas immer wieder bekannt gibt, sorgt bei vielen Ländern für großen Unmut. Mittlerweile sollen über 9.000 Palästinenserinnen und Palästinenser im Zuge des Krieges getötet worden sein, davon über 3.700 Kinder und Jugendliche. Die Zahlen lasen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israelischer Kommandeur ums Leben gekommen

Die Bodenoffensive der israelischen Armee im Norden Gazas geht derweil weiter: Am Donnerstag gab das israelische Militär bekannt, dass es Gaza-Stadt aus verschiedenen Richtungen einkreise. Stabschef Herzi Halevi sagte: „Wir haben eine neue Phase des Krieges erreicht“. Die israelische Armee berichtete außerdem, dass sie mit der Zerstörung der Hamas-Tunnel in den mittlerweile vom Militär kontrollierten Gebieten begonnen habe.

Auch aufseiten des israelischen Militärs fordert der Krieg immer mehr Leben: In der Nacht zu Donnerstag starb mit dem Kommandeur eines Bataillons der bisher ranghöchste Militärangehörige. Damit steigt die Zahl der bisher gefallenen israelischen Soldaten auf mindestens 18.

Überraschend verkündete Halevi am Donnerstag zudem, dass Israel die Lieferung von Treibstoff in den Gazastreifen wieder zulassen wolle. Der wird dringend benötigt, um andere Krankenhäuser weiterbetreiben zu können. Dorthin solle er auch direkt geliefert werden, so Halevi, um zu verhindern, dass er in die Hände der Hamas gerate.

Deren Raketenangriffe auf israelisches Staatsgebiet halten derweil an, am Donnerstag galten sie unter anderem der Wüstenstadt Beersheva. Auch die „Achse des Widerstands“ – wie sich die mit Iran verbundenen Milizen in der Region, zu denen auch die Hamas gehört, nennen – greift weiter an: Im Norden Israels, an der Grenze zu Libanon, ertönten erneut die Raketensirenen.

Abgeschossen werden die Raketen von der Hisbollah-Miliz und verwandten militanten Fraktionen. Sie sollen nun Verstärkung aus Syrien erhalten: Laut den israelischen Streitkräften ist die von Iran unterstützte, bisher in Syrien weilende Imam-Hussein-Brigade im Südlibanon eingetroffen. Die Miliz soll vor allem aus irakischen Schiiten bestehen, und mittlerweile als Teil der Armee von Diktator Baschar al-Assad in Syrien agieren.

Als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe von Hisbollah und Co. beschießt Israels Armee weiter den Südlibanon. Dabei wurden unter anderem zwei Schafhirten getötet, deren Leichen am Donnerstag geborgen werden konnten.

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6 Kommentare

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  • Wenn die Hamas aufgibt ist sofort Frieden, so wie 45 in Deutschland.

  • „Ich möchte gerne jedem Einzelnen von euch danken, der heute hierher gekommen ist, um für Frieden zu demonstrieren und gegen Gewalt. Diese Regierung [...] hat sich entschieden, dem Frieden eine Chance zu geben – einem Frieden, der die meisten Probleme Israels lösen wird. […] Der Weg des Friedens ist dem Weg des Krieges vorzuziehen. Ich sage euch dies als jemand, der 27 Jahre lang ein Mann des Militärs war.“

    Jitzchak Rabin, kurz vor seiner Ermordung am 4. November 1995 in Tel Aviv durch einen israelischen religiösen Fanatiker.

    Vor fast dreißig Jahren wurde mir klar, dass dieser Frieden nie würde kommen können.

  • Die Wurzel des Übels ist der IRAN. Die dortige Opposition müsste massiv unterstützt werden, um die iranischen Mädchen- und Frauenschlächter endlich für immer zu vertreiben.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Am Wichtigsten scheint mir, die Atomanlagen im Iran zu zerstören!

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Sie (Hizbollah) sollen nun Verstärkung aus Syrien erhalten: Laut den israelischen Streitkräften ist die von Iran unterstützte, bisher in Syrien weilende Imam-Hussein-Brigade im Südlibanon eingetroffen. Die Miliz soll vor allem aus irakischen Schiiten bestehen, und mittlerweile als Teil der Armee von Diktator Baschar al-Assad in Syrien agieren.""



    ==



    Die Miliz „al-Imam Hussein Brigade“ (oder zumindest einige ihrer Untereinheiten), die von ihren Aktivisten auch als „Löwen der 4. Division“ oder „Maher al-Assads Männer“ bezeichnet wird, integriert eine organische Streitmacht innerhalb der 4. Division. Die 4. Division hat sich zu einem iranischen Stellvertreter entwickelt, die hauptsächlich aus syrischen Aktivisten besteht (Sunniten, Drusen und Schiiten) und ist direkt der Quds -Truppe des Iran unterstellt, die direkte Offensivoperationen gegen Israel und amerikanische Soldaten in Syrien durchführen.

    Maher al-Assad (Bruder von Präsident Baschar al-Assad) kommandiert die 4. syrische Division.Er ist derjenige, der 2013 Giftgas gegen die syrischen Rebellen in Ghouta/Syrien eingesetzt hat und damit hunderte von Frauen, Kindern und Männer vergiftete.

    Die Front gegen Israel im Westen bildet die Terrortruppe Hamas in Gaza, die bis 2012 ihr Hauptquartier in Damaskus hatte, im Norden ist es Hizbollah zusammen mit dem islamischen Jihad + anderen Hamas Milizen inklusive Milizen bzwh. Teile der



    4. syrischen Armee.

    Der Iran ist ohne Zweifel derjenige der Hamas mit Waffen und militärischer Ausrüstung versorgt hat. Unklar ist momentan nur noch ob der Iran direkt an den Vorbereitungen des Progroms am 7. Oktober beteiligt war.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Sie können davon ausgehen, dass Iran vor den Massakern der Hamas am 7. Oktober in Kenntnis gesetzt wurde, wenn nicht sogar Initiator der Gräueltaten war.



      Wen wunder das bei einem Staat, der als oberstes Ziel die Vernichtung Israels hat.



      Der Iran steckt hinter der Terrorfinanzierung der Hamas und Hisbollah und ist somit mit beteiligt an der Unterdrückung der Palästinenser in Gaza und den miserablen Zuständen des Libanon.



      Das schlimmste was den Menschen im Iran passieren konnte war die islamische Revolution 1979.