Krieg in Libyen: Gaddafi trotzt dem Beschuss
Die Aufständischen kämpfen sich in Libyen weiter vor und sollen den Ort Tawurga erobert haben. Gaddafi fordert seine Anhänger über eine Audio-Botschaft auf, das Land "Zoll für Zoll zu befreien".
TRIPOLIS dpa | Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi hat seine Anhänger zur Befreiung des Landes "von Verrätern und von der Nato" aufgerufen. In einer vom libyschen Fernsehen in der Nacht zum Montag ausgestrahlten Audio-Botschaft ohne Bild forderte er seine Anhänger auf, "an die Front und in die Schlachten zu ziehen, um Libyen Zoll für Zoll zu befreien", wie der US-Sender CNN berichtete. "Seid bereit, unser süßes Land zu befreien."
Die Ansprache erfolgte nur wenige Stunden nach Berichten der Aufständischen über die Eroberung der strategisch wichtigen Küstenstadt Sawija, 40 Kilometer westlich von Tripolis. Dies wird von der Führung in Tripolis kategorisch dementiert.
"Ihr hört von mir trotz Beschusses", sagte Gaddafi weiter. Nach zunächst unbestätigten Berichten hatten Kampfflugzeuge der Nato am Abend erneut Ziele in der libyschen Hauptstadt angegriffen. "Der Beschuss wird ein Ende haben, die Rebellen werden ein Ende haben, auch die Idioten in den Golfstaaten werden ein Ende haben, aber das Volk Libyens wird bleiben", schloss Gaddafi.
Verbände der Aufständischen und Gaddafi-Milizen hatten sich am Sonntag schwere Kämpfe um Al-Sawija geliefert. Gefechte habe es im Stadtzentrum und nahe der Raffinerie gegeben, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira. Außerdem sollen Bewohner der Stadt die Rebellen bei ihrem Vormarsch unterstützt haben. In Sawija hatten die Gaddafi-Truppen zwei Mal Aufstände der Bevölkerung unterdrückt.
Indes nahmen die Aufständischen nach Medienberichten den Ort Tawurga, 50 Kilometer südlich von Misrata, ein. Eine Reporterin der BBC berichtete am Samstag aus dem Zentrum der Ortschaft, dass die Rebellen diesen nun weitgehend kontrollierten.
Leser*innenkommentare
SchützengildeDamaskus
Gast
Auch wenn die Rebellen siegen ,
Gadhafi möchte inoffiziel der Herscher bleiben ,
als Belohnung gibts keine Vakuumbomben.
Lybien braucht Demokratie und keine Politiker .
Gunnar Sturm
Gast
Da gehen Greulberichte um: massacre in Zliten , googelt mal...dann sieht man wofür die NATO steht.
Und die Taktik Frankreichs und der UNO ähnelt der Situation in Elfenbeinküste, da wurden auch Rebellen an die Macht geputscht (Ivoireleaks.de), die Folgen waren absehbar
WoW
Gast
Das auf dem Foto sind also die 'Zivilisten', deretwegen die NATO Teile Libyens in Schutt und Asche legt.
rambazamba
Gast
wollen der großteil der libyer nicht ghadafi behaltn?
sind die anführer der "rebellen" nicht die verlierer als ghadafi die öleinnahmen dem gesamten volk zur verfügung stellte?
irgendwie scheint mir die westliche berichterstattung recht einseitig.
Maikl
Gast
Das alles vorangetrieben durch die Angriffskrieg-Bomber der US-NATO.Cameron, Sarkozy, Obama, Berlusconi und die Kriegsfans der taz, der Grünen und der SPD gehören nach Den Haag.
Bernd Goldammer
Gast
BBC, TAZ und Andere, was sollen die schwachsinnigen Märchen von Euch Kriegsteilnehmern auf NATO Seite. Keiner weiß was in Libyen läuft. Eure Berichte zielen doch auch nur auf Manipulation ab. Völkerrechtsbrecher haben keinen Anspruch auf Vertrauen. Es sich nur schlichte Verbrecher.