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Krieg im GazaNeue Angriffe auf den Gazastreifen

Auch nach sieben Tagen zeichnet sich ein Ende der israelischen Offensive nicht ab. Bei den Bombenangriffen sind bereits über 400 Menschen getötet worden.

Auch am Freitag standen wieder Rauchwolken über dem Gazastreifen. Bild: ap

JERUSALEM taz Während die israelische Armee und die Hamas im Gazastreifen am Freitag ihre gegenseitigen Angriffe fortgesetzt haben, suchen die Europäer hektisch nach einer diplomatischen Lösung für den Gaza-Krieg. Israels Luftwaffe hat 20 Ziele im Gazastreifen angegriffen, vor allem Häuser hochrangiger Hamas-Mitglieder.Bei den Attacken wurden mindestens fünf Palästinenser getötet, darunter drei Kinder und ein Jugendlicher. Einigen Angriffen gingen telefonische Warnungen der israelischen Streitkräfte voraus, was Beobachter als neue Militärtaktik werteten. Militante Palästinenser feuerten sieben Raketen auf Israel ab, von denen zwei Wohnhäuser in der Stadt Aschkelon trafen.

Hamas-Vertreter beteuerten bei den Freitagsgebeten erneut, dass sie "nicht die weiße Fahne hissen" werden. Doch arabische und europäische Vermittler - darunter insbesondere Frankreich, die Türkei und Ägypten - suchen fieberhaft nach einem Ausweg aus der Gewalteskalation, die bereits über 400 Tote gefordert hat.

Am schnellsten würde eine sofortige Waffenruhe die Kämpfe beenden. Die Regierung in Jerusalem ist inzwischen nur noch zu einer vollständigen und langfristigen Waffenruhe bereit. Die Hamas aber strebt eine Waffenruhe unter neuen Bedingungen an: Das Ende der Blockade, also die Öffnung aller Grenzübergänge, soll Teil des Deals sein.

Das wäre ein weitreichender politischer Sieg für Hamas. Den will nicht nur Israel vermeiden. Es hofft stattdessen, Hamas so zu schwächen, dass sie von ihren Maximalforderungen abrückt.

Eine andere Option wären internationale Schutztruppen, die als Puffer zwischen Israelis und Palästinensern dienen, ähnlich wie im Libanon nach dem Krieg 2006. Auf diese Weise könnte eine neutrale Instanz die Aktivitäten beider Seiten überwachen und eine Beruhigung der Lage einleiten. Israel ist ambivalent, was diese Möglichkeit angeht. Einerseits könnte dies zum Schutz der Bevölkerung rund um Gaza beitragen. Andererseits fürchtet Israel, dass Hamas wahrscheinlich die ausländischen Truppen austricksen und auch weiterhin Waffen schmuggeln würde.

Außerdem könnte Israel dann nicht wie bisher begrenzte militärische Operationen durchführen - die internationalen Soldaten stünden stets in der Schusslinie. Auch Hamas ist davon kaum zu begeistern. Ihr Traum von der Anerkennung als "Regierung" wäre vorbei. Die Hamas-Regierung wäre damit entmündigt und auch in ihren militärischen Aktivitäten stark eingeschränkt.

Kommt es zu keiner Einigung zwischen den Konfliktparteien, besteht die Gefahr, dass alles so weitergeht wie bisher. Die Kämpfe ebben ab für einige Zeit und eskalieren wieder nach kurzer Atempause. Hamas könnte mit dieser Lösung leben. Widerstand gehört zu ihrem Grundverständnis. Doch für die israelische Regierung wäre dies schwierig bis unmöglich. Sie hat der Bevölkerung in Südisrael versprochen, die Bedrohungslage in Gaza grundlegend zu verändern. Gelingt ihr das nicht, wird es zu einer Regierungskrise kommen und mit Sicherheit zu einem Machtwechsel bei den Wahlen im Februar.

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2 Kommentare

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  • J
    Jimmy

    Güter aus Israel & Palestina boykottieren!

     

    Das Leid und Psychoterror auf beiden Seiten des Konflikts ist einfach unvorstellbar. Es gibt nur eins was einfache Menschen jetzt im Bezüg auf der Krieg in Gaza machen können. Nichts aus Israel und nichts aus Palestina kaufen. Nichts aus Israel oder aus Palestina Morgen kaufen und nichts Übermorgen und nichts in sechs Monaten. Vielleicht kein Olivenöl und kein einzigen Zitronen aus Israel oder aus Palestina kaufen bis 2010. Irgendwann werden beide Seiten begreifen, das Gewalt die Geschäfte schädigt und erst dann werden beide Seiten bereit sein Frieden zu machen.

  • AW
    Angela Wüsthof

    Hallo TAZ.de Redaktion,

     

    ich hatte bereits letzte Woche eine mail geschrieben, weil ich die Werbung im Rahmen der Berichterstattung aus Israel und dem GAZA-Streifen für untragbar halte. Ich habe keine Antwort erhalten, aber die Werbung für den neuen TOM Kalender finde ich immer wieder in den Berichten über den aktuellen Konflikt im Nahen Osten.

     

    Ich schätze die Comics von TOM sehr, aber sie sind unerträglich in einer Berichterstattung über einen Krieg. Das ist für mich eine humorfreie Zone!!

     

    Ich bitte um eine Antwort.

     

    MfG

    Angela Wüsthof

    Genossin aus Köln

     

    ***Anmerkung der Redaktion

    Das Angebot taz.de ist deshalb kostenlos, weil es sich unter anderem durch Werbung finanziert. Und die Werbung ist automatisiert, es kann also sein, dass in besagtem Artikel jetzt eine ganz andere Werbung erscheint als die von TOM - und morgen vielleicht noch eine andere.