Konzerttipps für Berlin: Herzlichen Glückwunsch!

Erweiterte Vokaltechnik, der heutige Stand der Improvisation und ein (fast) doppeltes Jubiläum in einem Konzert stehen diese Woche auf dem Programm.

Grafik mit den Musikern

60Hz featuring David Moss Foto: 60hz

Warum eigentlich nicht auch mal was in Potsdam anhören? Gut, ein Gegenargument aus Berliner Sicht lautet wohl, dass Streiks der öffentlichen Verkehrsbetriebe anstehen, was aber ja zum Glück wenigstens nicht die Züge der Bahn betrifft.

Wenn man dieses Hindernis irgendwie umgehen beziehungsweise umfahren kann, wäre am Freitag ein Ausflug ins Museum FLUXUS+ in der Schiffbauergasse eine gute Sache. Dort bietet das Duo 60Hz, bestehend aus den Künstlern Boris Hegenbart und Jan Thoben eine audiovisuelle Performance, in der die Geräuschzerschnippelästhetik der Musique concrète aus den vierziger Jahren auf heutige digitale Klangerzeugung trifft.

Der menschliche Körper als Musikinstrument spielt ebenfalls eine nicht unbedeutende Rolle, haben die beiden doch mit David Moss einen der berühmtesten Vertreter der erweiterten Vokaltechnik zu Gast (Museum FLUXUS+ Potsdam, Verschoben auf 2. 3., 18 Uhr, 10/6 Euro).

Oder man am fährt nicht ganz so weit ins Exploratorium Berlin, wo ebenfalls am Freitag das Symposium „Musicians’ Perspectives on Improvisation“ mit einem Konzert und einem von Mathias Maschat moderierten Vortrag eröffnet.

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Das Symposium selbst am Wochenende ist zwar schon ausgebucht, ein kleiner Eindruck vom aktuellen Stand der Theorie und Praxis des freien Spiels aus Sicht von Musikern lässt sich so aber schon einmal gewinnen, vorausgesetzt, die Verkehrssprache Englisch bereitet keine Schwierigkeiten.

Dem Saxofonisten John Butcher und den beiden Perkussionisten Mark Wastell und Luigi Marino sollte man aber zumindest beim Musizieren ungehindert zuhören können (2. 2., 20 Uhr, Tickets kosten 15/12/6 Euro).

Dienstag steht dann ein doppeltes Jubiläum an, beinahe jedenfalls. Die Konzertreihe „Unerhörte Musik“ wird 34 Jahre alt. Und sie erinnert mit ihrem Programm „Hommage à György Ligeti“ an das zweite Konzert der Reihe im Februar 1989, in dem der Pianist Jeffrey Burns die deutsche Erstaufführung des 1. Bands von Ligetis Klavieretüden darbot.

Jetzt gibt es, knapp ein Jahr nach dem 100.Geburtstag des ungarischen Avantgardekomponisten, ein Konzert des Bremer Schlagzeugensembles, das gemeinsam mit der Mezzosopranistin Katharina Rikus die letzte vollendete Komposition Ligetis, „Síppal, dobbal, nádihegedüvel“ (2000), aufführen wird. Hinzu kommen Werke der Ligeti-Schüler Sidney Corbett, Uroš Rojko, Babette Koblenz und Zsigmond Szathmáry (6. 2., 20 Uhr, Tickets für 13 Euro gibt es hier).

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Jahrgang 1971, arbeitet in der Kulturredaktion der taz. Boehme studierte Philosophie in Hamburg, New York, Frankfurt und Düsseldorf. Sein Buch „Ethik und Genießen. Kant und Lacan“ erschien 2005.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.