Konzertempfehlungen für Berlin: 180 Beats per minute
Klangkunst aus Berlin und Kapstadt, britische Post-Dubstep-Helden und sinustonartige Blasinstrumente stehen diese Woche auf dem Programm.
A m Freitag (26. 4., 19 Uhr) lädt die Akademie der Künste am Hanseatenweg zu einer Silent Disco. Das sind Ansammlungen von Menschen mit Kopfhörern auf den Ohren, die im Zweifel alle dasselbe hören. Zur Eröffnung der Ausstellung „Oscillations. Cape Town – Berlin“ mit Klangarbeiten aus Südafrika und Deutschland werden die dargebotenen Installationen durch Performances und DJ-Sets präsentiert und ergänzt.
Die Ausstellung, Ergebnis eines zweijährigen transkontinentalen Austauschs, entstand als Projekt der Akademie der Künste, des Centre for Humanities Research at the University of the Western Cape in Kapstadt und von Deutschlandfunk Kultur / Klangkunst. Auf dem Programm stehen am Eröffnungsabend etwa die Klangkünstler Christina Kubisch, Nkosenathi Koela, Zara Julius oder Kirsten Reese („Oscillations. Cape Town – Berlin“, 27. 4.–19. 5.).
Zwei Helden der Post-Dubstep-Ära geben sich dann am Sonntag im Huxleys die Ehre. Die Briten Dominic Maker und Kai Campos ließen als Mount Kimbie vor 15 Jahren mit EPs wie „Maybes“ und „Sketch on Glass“ aufhorchen. Elektronische Musik mit komplex verstolpertem Beat, tiefem Bass und Zugaben von Geräusch, nicht mehr ganz zum Tanzen, noch nicht völlig losgelöst von der Clubwelt.
Inzwischen haben sie sich mit ihren Mitteln auf Songs geeinigt, die Beat und Gesang in elektronisch grundierter Rockform vereinen. Unterstützt werden sie dabei von Gästen wie dem Sänger King Krule (Hasenheide 107, 28. 4., 20 Uhr, Tickets für 33 Euro gibt es hier).
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Eine Reise durch die Geschichte des Klarinettenquintetts bieten am selben Abend um 18 Uhr der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann und das Quartett Amabile im Pierre Boulez Saal. Von der Romantik bis zur Gegenwart reicht ihr Programm diesmal, darunter das Klarinettenquintett Carl Maria von Webers und Widmanns eigenes „180 beats per minute“ für Streichsextett.
Wer sich über den Titel wundern sollte: Mit seinem sinustonartigen Klang könnte man die Klarinette fast für ein elektronisches Instrument halten, aber nur fast (Französische Str. 33 D, Tickets kosten zwischen 15 und 45 Euro).
Dreimal Soloauftritte schließlich am Dienstag im 90mil. An Monochord und DIY-Elektronik spielt die Sängerin und Multiinstrumentalistin Laure Boer ihre Musik, die sie selbst als „Hypnotic Music. Mystical Rituals. Loop Folk. Witchtronic“ beschreibt.
Der auf modulare Synthesizer spezialisierte Rabih Beaini gibt sich mit „XDJs“ die Ehre. Und der Drone-Philosoph Aidan Baker bedient das wohl konventionellste Instrument des Abends, eine Gitarre (Holzmarktstraße 19-23, 30. 4., 20 Uhr, 10–15 Euro plus Beitrag von 5 Euro für Nichtmitglieder).
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