Kommunalwahlen in Schleswig Holstein: SPD rutscht weiter ab
Sowohl die Sozialdemokraten als auch die CDU holen in dem Bundesland ihre bisher schlechtesten Ergebnisse. Die CDU kann den Abstand zur SPD aber vergrößern.
Der SPD-Landesvorsitzende Ralf Stegner und Bundesparteichefin Andrea Nahles hatten schon am Donnerstag keinen Optimismus ausgestrahlt, als sie mit Journalisten über die Wahl sprachen. Rückenwind vom Bund gab es nicht, ganz im Gegenteil. Auch am Sonntagabend verwies Stegner auf den Bundestrend. Teilweise büßte die SPD zweistellig ein. In Glückstadt stürzte sie um 16,5 auf 15,9 Prozent ab.
Die CDU erreichte in der Summe aller Kreisergebnisse 35,1 Prozent, nach 38,9 bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren. Die SPD rutschte um 6,5 Punkte auf 23,3 Prozent ab. Die Christdemokraten haben immerhin ihr Ziel erreicht, den Abstand zur SPD noch zu vergrößern. Das tröstete Günther dann doch. Die Verluste begründete er auch damit, dass diesmal anders als 2013 auch die AfD antrat. Sie holte jetzt 5,5 Prozent und egalisierte damit fast das Ergebnis der Landtagswahl vor einem Jahr.
Die Grünen als drittstärkste Kraft rücken der SPD weiter näher. 16,5 Prozent schafften sie diesmal, nach 13,7 Prozent vor fünf Jahren. In der jüngsten Umfrage vor zwei Wochen rangierten sie bei der Sonntagsfrage zur Stimmung im Land mit 18 Prozent nur noch vier Punkte hinter der SPD.
Und die anderen Parteien? Die FDP, die 2013 nur 5,0 Prozent holte, hat sich etwas berappelt und schaffte diesmal 6,7 Prozent. Die Linke kam nach Gewinnen auf 3,9 Prozent, der SSW nach Verlusten auf 2,3.
Stärkste Kraft in allen Kreistagen bleibt die CDU, die darüber hinaus auch in Flensburg und Neumünster weiterhin die Nr.1 ist. Die Hoffnung, auch in den roten Hochburgen Kiel und Lübeck ganz vorn zu landen, hat sich nicht erfüllt. Auch bitter für die SPD: In Flensburg, wo sie mit Simone Lange die mittlerweile bundesweit bekannte Oberbürgermeisterin stellt, wurden sie von den Grünen auf Platz 3 verwiesen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
Die Wahrheit
Der erste Schnee
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Jeder fünfte Schüler psychisch belastet
Wo bleibt der Krisengipfel?