Kommentar: Verminte Mitte
■ Warum Ole von Beust um der Macht willen den Pakt mit dem Schill eingeht
Also denn. Die Fronten sind geklärt, niemand kann hinterher mehr sagen, er hätte es nicht gewusst. Der christdemokratische Möchtegern-Bürgermeister Ole von Beust provoziert um der reinen Macht willen die gesellschaftliche Spaltung.
Die Demarkationslinie hat der Freiherr genau dorthin verlegt, wo doch angeblich die so gern beschworene Gemeinsamkeit der Demokraten liegt: in die politische Mitte, die er vermint zurücklässt. Ab sofort kennt die Hamburger CDU, kennt ihr bislang ach so liberaler Kandidat nur noch Links und Rechts. Und beide lassen keinen Zweifel daran, wo sie sich wohlfühlen. Ihr rückhaltloses Bekenntnis zum gnadenlosen Richter, der bislang nur als „Option“ galt, entlarvt jedoch zugleich ihre Rückgratlosigkeit.
In der Wählergunst ist die Christenunion noch unter die 30 Prozent von 1997 zurückgefallen, in einer Großen Koalition taugte sie nur zum Juniorpartner jener SPD, deren Vertreibung aus dem Senat sie zum Programm erhoben hat. Eine Festlegung, die glaubwürdig nicht widerrufen werden kann. Jede andere Chance als das Klammern an Schill und das Hoffen auf die freidemokratischen Mehrheitsbeschaffer hat von Beust, hat die CDU sich damit selbst verbaut.
Für die ersehnte Macht gehen die Unionschristen deshalb jetzt auch offiziell den Pakt mit dem Schill ein und erzwingen somit den Lagerwahlkampf in Hamburg: Hier Rot und Grün und vielleicht der Regenbogen, dort Schwarz und Schill und vielleicht die FDP.
Vielen Dank für die Klarstellung. Keine weiteren Fragen.
Sven-Michael Veit
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