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Kommentar zum Radar-TestErnstfall beim Volksfest

Kommentar von Uta Genischen

Bei der Kieler Woche wird etwas vermischt, was nicht zusammengehört: Proben für den militärischen Ernstfall prallen auf das Promenier-Ereignis.

N eben Yachten und Segelbooten gehören auch Militärschiffe schon immer zum festen Inventar der Kieler Woche. Nicht wenige Besucher interessieren sich mindestens ebenso für die verschiedenen Regatten wie für das Aufgebot an internationalen Zerstörern und Landungsschiffen. Dass in diesem Jahr über 3.000 Marinesoldaten an der Kieler Förde zu Gast sein werden, stört denn auch niemanden.

Doch der bislang eher dekorative Charakter der Militärpräsenz könnte durch die neuntägige Testreihe des Radarsystems in den Hintergrund treten. Denn hier wird etwas miteinander vermischt, was nicht zusammengehört: Proben für den militärischen Ernstfall prallen auf das Promenier-Ereignis Kieler Woche. Während Eltern mit ihren eisverschmierten Kindern an der Förde entlang spazieren, um sich einfach nur Schiffe anzugucken, testet die Marine wie selbstverständlich ihr neuestes Terroristen-Ortungssystem.

Grenzen überschreitet die Bundeswehr nicht, weil die Radarstrahlen möglicherweise Gesundheitsrisiken für die Besucher bergen. Wer solche Strahlen meiden möchte, sollte sowieso besser nicht in die Nähe von Schiffen gehen. Zu weit geht die Marine, weil hier eine auf Amusement angelegte Großveranstaltung für militärische Zwecke missbraucht wird. Das hat die Marine aber wohl noch nicht auf dem Radarschirm

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