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Kommentar deutscher AntisemitismusBesser ohne Israel-Fahnen

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Auf Demonstrationen die Nationalflagge Israels zu schwenken, hilft nicht gegen Antisemitismus. Wichtiger wäre ein Einsatz gegen Rassismus jeder Art.

Pro-Israel-Demonstranten in Berlin. Bild: dpa

E s darf einfach nicht sein, dass Juden in Deutschland für die Politik Israels verantwortlich gemacht oder gar deswegen angegriffen werden. Da hat Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden in Deutschland völlig recht. Judenfeindliche Parolen bei Demonstrationen, Übergriffe oder der vereitelte Brandanschlag auf eine Synagoge in Wuppertal vom vergangenen Dienstag, der offenbar von arabischstämmigen Jugendlicher verübt wurde, erfüllen nicht nur viele Juden in Deutschland mit Sorge, sondern zum Glück auch Politik, Medien, die Kirchen und auch viele Muslime.

Um es manchen schlichter gestrickten Menschen etwas einfacher zu machen, zwischen Juden und dem israelischen Staat zu unterscheiden, würde es allerdings helfen, wenn sich der Zentralrat der Juden in Deutschland nicht ganz so rückhaltlos hinter die Politik der israelischen Regierung stellen würde, wie er das derzeit tut.

Wer auf Demonstrationen gegen Antisemitismus israelische Fahnen mit sich trägt, nährt den Verdacht, dass es ihm eher um eine bedingungslose Solidarität mit Israel als mit deutschen Juden geht. Und wie schnell ein Engagement „gegen Judenhass“ in ein plumpes Ressentiments gegen Muslime umschlagen kann, hat gerade erst die Bild-Zeitung vorgemacht.

Wie man es richtig macht, zeigt dagegen etwa die Berliner Initiative Salaam-Shalom, die sich gleichermaßen gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus engagiert und die ausgerechnet im angeblichen Brennpunktbezirk Neukölln Zeichen setzt. Oder auch der gemeinsame Appell der Jüdischen und der Palästinensischen Gemeinde in Hannover, deren Vorsitzende Yazid Shammout und Michael Fürst seit Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen.

Solche Beispiele machen Mut und zeigen, wie man den Extremisten auf allen Seiten wirksam entgegentritt.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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119 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Ein guter Beitrag zur Debatte. Danke.

  • Liebe Leute, ---

    Das ist nicht einfach eine "Pro-Israel-Demo".

    Es gibt viele Leute, die sind angesichts der antisemitischen Aggressionen gegen die Rotschilds der FED und gegen Synagogen und gegen Israel der letzten Monate besorgt

    Was da noch alles kommt.

    Die stellen sich auch zu einer Kundgebung. Wie ich in meiner Stadt.

     

    Israel ist ein Land. Aber nicht alle sind mit jedem politischen und militärischen Schritt einverstanden.

    Weder dort noch hier.

    Und bei einer solchen Kundgebung trugen Mitglieder der jüdischen Gemeinde Kippa und die Israelfahne.

    Natürlich, während zugleich verlautet wurde: "Bitte keine Fahnen."

    "Israel is on the map to stay"

    Den Spruch finde ich gut -

    okay dann ist das "Pro-Israel"

    Mann ist das plump...

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      "Israel is on the map to stay"

       

      Der Spruch ist schlecht. Die Umstände der Staatsgründung Israels verstißen damals schon gegen geltendes Völkerrecht. Und da das Völkerrecht immer noch dasselbe ist, folgt daraus, was nur daraus folgen kann.

  • Dürftiger Beitrag. Wie gehabt. Aber es ist schon eindrücklich, wenn die Enkelkinder der glorreichen deutschen Vätergeneration, die durch widrige Umstände an der Vollendung ihres Mörderhandwerkes gehindert wurden und sich nun als "Nahostexperten" probieren, ausgerechnet durch die spärliche Existenz von israelischen Fahnen in emotionale Wallungen geraten... Nun gut, was solls, hiermit stehen Sie ja in ner feinen Tradition. Erinnert sei an den fünf Jahre zurück liegenden "Duisburger Flaggenstreit": http://www.ruhrbarone.de/israelische-fahne-von-der-duisburger-polizei-entfernt/1496 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/demo-in-duisburg-polizei-stuermt-wohnung-und-haengt-israelfahne-ab-a-601058.html

    • @Uri Degania:

      tut mir leid.......aber experte ist nun mal jeder der "Nahost" und "Antisemit" richtig aussprechen kann.......zu mindest kriegen die "echten" experten auch nicht mehr hin......und der versuch, hier einen meinungsaustausch und evtl sogar meinungsbildung und auch einen abgleich herbeizuführen hat teilweise schon geklappt.......außerdem reicht oft nur ein kleiner keim um das menschliche gehirn zum arbeiten zubringen.......

  • D
    D.J.

    Meine mittlerweile gewonnene Auffassung dazu:

     

    Solange es in Deutschland gefährlich sein kann, die Fahne Israels zu zeigen, solange darf, nein solange muss man sie zeigen. Immer wieder. Auch wenn man die derzeitige dortige Regierung alles andere als schätzt.

    • @D.J.:

      Dann näh dir am besten ein Kleidchen bzw. einen Anzug aus der Israelfahne, oder am Besten gleich mehrere!

       

      Was für ein Schwachsinn...

    • @D.J.:

      Meine mittlerweile gewonnene Auffassung dazu:

       

      Nationalfahnen sind chauvinistische Kackscheiße, immer und überall!

      Das gilt für bierstolze Fußballdeutsche genauso wie für selbsternannte "Antifas", denen immer schon Geländespiel, Provokation und ihre (gelegentlich auch geschlechterübergreifende) Männlichkeit wichtiger waren als irgendein Inhalt.

      • @Clamus:

        Sind nur Nationalfahnen für Sie nicht akzeptabel oder grundsätzlich Fahnen. Letzlich sind Fahnen nur Symbole einer bestimmten Gruppierung, ob im Großen (Nationalfahnen, UN-Fahne o.ä.) oder im Kleinen (Fahnen von Parteien, Vereinen, Familien etc.). Wenn man Fahnen grundsäzlich ablehnt, lehnt man doch nur die Existenz von Gruppierungen ab.

    • @D.J.:

      das mit den fahnen finde ich ein schwieriges thema.....auf der einen seite ist die fahne ein nationales zeichen, dass das jeweilige im ganzen erfasst und für alles steht was dieses land vertritt oder anstellt......andererseits sollte ja das volk das land sein und somit auch die flagge......ich denke wir, nein jedes land, brauch eine zweite flagge die ausschließlich für das volk steht und die regierungshandlungen zum ganzen ausklammert.....ich denke so wäre es möglich sich mit einem volk optisch zu solidarisieren ohne die Politik gut zu heißen....

      • @frei:

        Dass die Regierenden Volksvertreter sind, zumindest in Demokratien, wissen Sie aber schon, oder? Daher ist die Idee mit der zweiten Flagge Unsinn.

        • @MRO:

          Hmmm - ist schon merkwürdig, wenn ausgerechnet der "oberste Repräsentant" des Volkes in unserem Fall gar nicht von uns gewählt werden kann, genauso wenig, wie eben auch der Kanzler...!

          • @palomino:

            Ich habe von Regierenden gesprochen, und wie Sie wissen, ist der oberste Repräsentant nicht Regierungsmitglied. Und nein, der Kanzler wird nicht vom Volk direkt gewählt, sondern von den Parlamenentarier, die wiederum vom Volk gewählt werden.

        • @MRO:

          natürlich sollte dem so sein....nur sind die zeiten der absoluten mehrheiten gerade nicht und die die entscheiden vertreten nichtmal unbedingt die die sie gewählt haben (die sache mit den wahllügen), außerdem würde das ja auch heißen das sie demonstrationen oder solidaritäten nur gut heißen, wenn es die regierung auch tut....hm..

          • @frei:

            Nun, das nennt man nun mal Demokratie. Dass sich nicht alle von der Regierung vertreten fühlen, liegt in der Natur der Sache. Das mit der Flagge für das Volk würde daran ja nichts ändern, das Volk ist ja nicht homogen, oder möchten Sie vom NPD Wähler bis zum KPD Wähler alle über einen Kamm scheren.

            • @MRO:

              naja das liegt ja nun in der natur den nationalflagge........mit der zweiten würde man sich wenigstens von der politik entkoppeln.......um sich weiter zu differenzieren bräuchte es dann natürlich weiter fähnchen.....könnte zu einem chaos führen dem wir jetzt schon gegenüberstehen...da keiner mehr weiß welches symbol wofür steht und wenn doch wer da nicht noch irgend einen geschmacklosen mumpitz mit ausdrückt.......also doch besser gleich keine flagge.......

              ja die demokratie ist das beste was es momentan gibt...

  • Sinnvoller Kommentar, aber etwas zu knapp und schlicht gehalten fuer dieses hochemotionale Thema, siehe Disk...Schlammschlacht.

     

    nb, D-Fahnen in der taz-Redaktion? Die WM ist vorbei, noch nicht bemerkt?

  • Sinnvoller Kommentar, aber etwas zu knapp und schlicht gehalten fuer dieses hochemotionale Thema, siehe Disk...Schlammschlacht.

     

    nb, D-Fahnen in der taz-Redaktion? Die WM ist vorbei, noch nicht bemerkt?

    • @christine rölke-sommer:

      Mir gehen die Fahnen auch immer auf die ... Egal welche Fahne, egal wann wie wo. Irgendwie so Männerspielzeug scheints...

  • Warum sollte man die Flagge der einzigen Demokratie im Nahen Osten nicht voller Stolz zeigen? Verstehe ich nicht.

    • @Klar&Wahr:

      Einfach nochmal den Artikel lesen, da steht warum.

  • "Um es manchen schlichter gestrickten Menschen etwas einfacher zu machen, zwischen Juden und dem israelischen Staat zu unterscheiden, würde es allerdings helfen, wenn sich der Zentralrat der Juden in Deutschland nicht ganz so rückhaltlos hinter die Politik der israelischen Regierung stellen würde, wie er das derzeit tut. " Falsch! Israel ist das Land, das, im Falle eines Falles, Juden bedingungslos aufnimmt. Davon machen zur Zeit nicht wenige Juden aus Frankreich Gebrauch, da sie den Antisemitismus der dortigen Muslime nicht länger ertragen können/wollen. Von daher ist Israel eigentlich für alle Juden so etwas wie das "last resort". Und das kritisiert man in der Regel nicht.

    • @Klar&Wahr:

      Mitdenken erwünscht ...

      Wenn Israel der letzte Fluchtpunkt für Juden ist, die sich nirgendwoanders wohlfühlen, dann sollten die sich ganz besonders einmischen und dafür sorgen dass das keine rechtsextreme Hochburg von Idioten wird. Israel nicht zu kritisieren bedeutet derzeit Rassisten nicht zu kritisieren. Immer eine doofe Idee.

  • da ist wohl wer recht aufgebracht in der moschee.......aber so etwas hilft ja nu auch garnicht bei dem dilemma und die andere seite macht es natürlich nicht besser...... ist ja nun nicht gerade ein diplomatischer weg und nach lösungsbemühungen sieht es auch nicht aus....doof nur das es anscheinend genügend hampel dort interessiert was nen anderer hampel hier palavert..... eigentlich ist es nur noch zum heulen und zum schreien über diese grenzenlose dummheit und verbohrtheit.....

    • @frei:

      Ist nicht meine Absicht und meine Überzeugung. Diese Hassreden finden auf beiden Seiten statt. Bermerkenswert ist jedoch, was man offensichtlich in Deutschland straffrei äußern darf. Mir ist nicht bekannt, dass der Berliner Imam für derart Todesschwüre belangt wurde.

      • @lions:

        ich habe nicht angenommen, dass dieser link ihrer meinung zu dem konflikt entspricht.....(dafür habe ich von ihnen zu viele beiträge gelesen)...... erschreckend ist es trotz alle dem

      • @lions:

        auch in diesem blatt stand zu lesen, dass anzeige... und StA....

        möglicherweise gibt's jedoch ein kleines verfahrenshindernis - der imam ist nicht berliner sondern dänischer

        ....

        da müssen wir uns vorerst damit trösten, dass er gottes zorn auch auf die arab rulers herabgefleht hat.

        was natürlich auch nicht geht .... geistliche sollten sich darauf beschränken, darum zu bitten, dass jenner die mächtigen immer das rechte tun und das unrechte lassen läßt.

        • @christine rölke-sommer:

          Jener "jenner" scheint ein mächtiger Versager zu sein.-

           

          Wäre nicht das Schlechteste, wenn die Funktionäre des religiösen Fimmels das mal überall zur Kenntnis zu nähmen.

      • @lions:

        bezog sich auf Zitat:

        "die andere seite macht es natürlich nicht besser."

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Von Deutschen demonstrierter Pro-Israelismus ist leider allzuoft nur ein verkappter Antiislamismus rechter und rechtsradikaler Strömungen. Unterstütze erst den Feind deines größten Feindes und danach vernichte den kleineren - so ist die perfide, verachtungswürdige und parasitäre Strategie.

    • D
      D.J.
      @90191 (Profil gelöscht):

      Wenn ich mal was Gutes über Teile der Antifa sagen darf: Einige von denen gehören zu den wenigen, die den A... in der Hose haben, mit Israelfahnen zu demonstrieren, auch wenn's gefährlich werden könnte.

      Nein, die Welt ist doch etwas kompliziertes, als Sie es sich je vorstellen können.

      • @D.J.:

        Es sind nicht nur "Teile der Antifa", (nämlich die sog. Antideutschen), die mit Israelfahnen durch die Gegend laufen, sondern, wie ich unten bereits schrieb, auch Rechtsextreme von Pro-Köln, der "Freiheit"etc., PI-ler, Evangelikale, Mitglieder der German Defence League und noch ein paar andere zweifelhafte Grüppchen.

         

        Und die tun das nicht, weil sie einen, quote, "A... in der Hose haben" (bei Demos ist ja wohl Polizei vor Ort, oder nicht?), sondern weil sie erstens provozieren wollen (in der Hoffnung, dass es so zu verwertbaren Eskalationen kommt, siehe der bekannte Vorfall in Duisburg), und weil sie zweitens ihre eigene Agenda, ihre eigene Ideologie, ihren eigenen Rassismus hinter dem Davidstern verstecken wollen. Insofern hat der Vorposter völlig Recht.

         

        Näheres zum Demonstrationsverhalten der Antideutschen:

        http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/politik/aktuelles_berichte/Antideutsche-sind-haeufig-in-gewalttaetigen-Demonstrationen-auffaellig-geworden;art29862,469948

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        "Allzuoft" heißt nicht "immer". Lernen Sie, zu differenzieren.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Leute, die in der Öffentllichkeit mit Davidstern rumlaufen als Parasiten zu bezeichnen ist voll 30er.

      • @kurtc:

        Heutzutage laufen in Deutschland aber nicht Juden mit dem Davidstern herum, sondern Leute, die die jüdische Geschichte, jüdisches Leid für ihre eigenen politischen Zwecke instrumentalisieren. Insofern ist "parasitäre Strategie" als Formulierung hier vollkommen in Ordnung.

        • @Ella:

          Im Gegensatz Israel / von Vernichtungswillen beseelten islamischen Nachbarn ist der Kern des Konflikts, den der Westen insgesamt hat, wie in einem Brennglas sichtbar. Im übertragenen Sinne: Wir sind alle Israelis. Israelische Flaggen sind dafür ein Symbol.

          Im übrigen: Für wen israelische Flaggen eine Provokation darstellen, der lässt doch ganz deutlich die Hosen runter.

          • @Huitzilopochtli:

            Nein, wir sind nicht alle Israelis, und der Konflikt ist seinem Wesen nach ein Territorialkonflikt (mit beiderseitigen Feindbildern).

             

            Da ist es nun wirklich keine Kunst, irgendwelche Deppen zu finden, die hochgehen, wenn am Rande einer Protestdemonstration die Fahne des politischen Gegners geschwenkt wird.

            • @Ella:

              Soso, ein simpler Territorialkonflikt.

              Ich stelle mir die Frage, warum es dann in der gesamten islamischen Welt/Köpfen diese emotionale Parteinahme gibt. Z.B. in Ländern, die noch nicht einmal eine gemeinsame Grenze zu den Konfliktpartnern haben - bei Moslems, die auch ethnisch nicht aus der Region kommen.

              • 9G
                90191 (Profil gelöscht)
                @Huitzilopochtli:

                Wer hier nicht aus der Region kommt, sind die Israelis. Die wurden seit den 30er Jahren importiert und sind überwiegend angloamerikanischer Herkunft.

              • @Huitzilopochtli:

                Von "simpel" habe ich nicht geredet. Und "emotionale Parteinahme" durch Nichtbetroffene findet man auch im christlichen Abendland reichlich. Auf der einen Seite stehen Millionen von Westlern, die in Israel die Frontlinie gegen die barbarischen, die Welteroberung anstrebenden Muslime sehen, auf der anderen Seite Millionen von Orientalen, die die Palästinenser als Frontkämpfer gegen den unterdrückerischen Westen feiern. Das sagt allerdings nichts über die Ursache dieses Konflikts, sondern lediglich über seine Folgen.

                • @Ella:

                  1) Antipalästinensische Demonstrationen gibt es hierzulande nicht, die Emotionen sind eindeutig auf einer Seite, immer.

                  2) Ist das Abendland nicht mehr christlich, sondern säkular.

                  3) Die historischen Ursachen des Konflikts, der Konflikt selber würde Niemanden mehr interessieren, wenn er nicht ständig neu befeuert werden würde von einer Kultur, die in dem ihr (gefühlt) zugefügten Unrecht suhlt, die das notwendigerweise sogar braucht, um die ihr innewohnende Aggressivität zu legitimieren, die keinen Ausgleich kennt, die nur Rechtgläubige akzeptiert und jeden Anderen abwertet, bekämpft, nur wenn es nicht anders geht zeitweise toleriert.

                  • @Huitzilopochtli:

                    Kann man denn, die von Ihnen hier -im Originalton- ausgewiesenen Attribute:

                    „Eine Kultur die in dem ihr zugefügten Unrecht suhlt, die das notwendigerweise sogar braucht, um die ihr innewohnende Aggressivität zu legitimieren, die keinen Ausgleich kennt, die nur Rechtgläubige akzeptiert und jeden Anderen abwertet, bekämpft.“

                    Kann man also diese Charakterzüge nicht nachgerade auch bei so vielen jüdischen Hitzköpfen ausmachen?

                    • @H.-G.-S:

                      Irgendwie hatte ich mit solch einem Argumentenrecycling schon gerechnet...

                      Es passt aber zuwenig davon:

                      - das Gefühl des erlittenen Unrechts nicht.

                      - die Aggressivität auch nicht (Scharren mit den Füßen im Publikum...)

                      - diese Hitzköpfe sind zuwenige, sie sind nicht bestimmend.

                      • @Huitzilopochtli:

                        Wo Sie ja damit gerechnet haben, dürfte es ja einer gewissen Einsichtigkeit geschuldet gewesen sein.

                        Zweite Frage:

                        Wie kommen Sie auf die Idee, dass bei der momentan für die Palästinenser so monströsen Leidenszeit auch nur irgendeiner hier "antipalästinensische Demonstrationen" für angebracht hielte?

                        Und noch was zum wundern:

                        „Das Abendland ist nicht mehr christlich, sondern säkular.“ -?- Sie hatten es auch schon mal als „sublimiertes Christentum“ bezeichnet. Ist davon nichts übrig geblieben?

                        • @H.-G.-S:

                          Unpräzise, zugegeben. Hätte statt "antipalästinensisch" natürlich "antiislamisch" schreiben müssen.

                        • @H.-G.-S:

                          Ein fotographisches Gedächtnis - oder Sie führen eine Kartei.

                          Sublimiert, also überwunden, weiterentwickelt, fortgeführt in etwas anderem.

              • @Huitzilopochtli:

                Der Konflikt ist hoch emotionalisiert. Viele Menschen auf der Welt solidarisieren sich mit den Palestinensern, weil sie in dieser Konfliktpartei die unterdrückte, chancenlose Partei sehen. Da reagieren muslimische und nicht-muslimische Menschen sehr ähnlich. Ob das nun angemessen ist oder nicht..

                • @Dhimitry:

                  Die Frage ist, warum ist dieser Konflikt derartig emotionalisiert, während die meisten anderen Konflikte auf der Welt mit Zehnerpotenzen mehr Toten keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken - vom üblichen Kopfabschneiden der Religion des Friedens mal ganz abgesehen.

                   

                  Zu Ihrem Begriff von "chancenlos": Wäre eine Bewaffnung auf Augenhöhe dann eine Chance für die Palästinenser? Oder wäre der Verzicht auf Gewalt nicht die einfachere Lösung? Falls dann noch Konflikte übrig wären, gäbe es immer noch gewaltlosen Widerstand, Generalstreik u.ä.

                  • @Huitzilopochtli:

                    Das Emotionspotenzial liegt in der Ungleichheit der Machtmittel. Sowohl in Kiegs- als auch in Friedenszeiten. Die Dauer des Konflikts plus die hohe mediale Aufmerksamkeit kommen als weitere Faktoren hinzu. Es gibt kein Schwarz und kein Weiß. Das ist bei anderen Konflikten nicht gegeben.

                     

                    Ich weiß auch nicht genau, was Sie beklagen. Andere Konflikte, wie beispielweise die Ausbreitung des islamistischen Kalifats werden in Deutschland ebenfalls sehr emotional medial begleitet. Nur gibt es dabei halt kaum zwei Meinungen, gegen die es sich lohnen würde zu protestieren.

          • @Huitzilopochtli:

            Wie meinen Sie das: Wir sind alle Israelis?

             

            Solidarisch mit Israel? Oder wollen Sie behaupten wir alle wären von Raketen und Entführungskommandos bedroht?

            • @Dhimitry:

              "Oder wollen Sie behaupten wir alle wären von Raketen und Entführungskommandos bedroht?"

               

              *Nach Westen übern Teich schau, nach Osten übern Ural schau*

               

              Tja....

              • @DasNiveau:

                und aus dem süden droht afrika und aus dem norden...

                • @christine rölke-sommer:

                  aus dem Norden .... Eisbären!

  • da ist wohl wer recht aufgebracht in der moschee.......aber so etwas hilft ja nu auch garnicht bei dem dilemma und die andere seite macht es natürlich nicht besser...... ist ja nun nicht gerade ein diplomatischer weg und nach lösungsbemühungen sieht es auch nicht aus....doof nur das es anscheinend genügend hampel dort interessiert was nen anderer hampel hier palavert..... eigentlich ist es nur noch zum heulen und zum schreien über diese grenzenlose dummheit und verbohrtheit.....

    • @lions:

      Ja, das Video ist schon lange bekannt.

      Natürlich nur ein Einzelfall. Man wird mit allen rechtsstaatlichen Mitteln dagegen usw. bla bla.

  • Sehr richtig, Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus gehören bekämpft. Bloß was soll der Reduktionismus auf „Rassismus jeder Art“? Und wie soll hier irgendein Extremismusbegriff zum Verständnis beitragen? Wie zeigt das denn bitte, wie anti-antisemitischen, antirassistischen „Extremisten“ entgegenzutreten ist?

     

    Zu den Flaggen: Sorgen Sie erst einmal dafür, dass die deutschen Flaggen, mit denen sich Leute „rückhaltlos“ hinter deutsche Männerfußballnationalmannschaft, deutsche Nation und deutsche Abschiebepolitik stellen, aus der taz-Redaktion verschwinden.

    • D
      D.J.
      @Antinat:

      Tja, da sprechen Sie doch wirklich die wesentlichsten Probleme der Menschheit an - Fahnen, am Ende gar Fans der NATIONAL-MANNschaft, in der taz-Redaktion. Wer hätte eine solche Barbarei gerade dort erwartet?

  • Danke, Herr Bax, Sie treffen den Nagel auf den Kopf!

    • @JustMe:

      ich fürchte, er hat nicht den nagel sondern den daumen getroffen.

       

      der zentralrat der juden in 'schland darf israelische regierungspolitik verteidigen und fahnen schwenken und weiß der henker was sonst noch. wie alle möglichen anderen es auch dürfen. siehe dazu http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

      und ich habe die freiheit, an einer solchen veranstaltung teilzunehmen oder nicht. wie ich auch die freiheit habe, die fahnenschwenkerei doof zu finden, egal aus/zu welchem anlaß geschwenkt wird.

       

      im übrigen: wenn ich zu einer 'Asa-veranstaltung gehe, dann zeige ich nicht nur mit den dort eingeschlossenen solidarität sondern auch mit millionen staatenloser palästinenserinnen rund um den globus und mit etlichen anderen jüdinnen noch dazu.

      • @christine rölke-sommer:

        "mit etlichen anderen Jüdinnen noch dazu"...sind Sie Jüdin?

        • @Ella:

          was wollen Sie wissen? ob meine mutter, großmitter, urgroßmitter, ururgroßmutter...jüdin ist/war? ob ich innerhalb einer 'rechtmäßigen' verbindung gezeugt? ob ich tfillin lege und jeden morgen jennem dafür danke, dass er mich als mann erschaffen? ob ich von einem rückkehrrecht gebrauch machen kann/darf?

           

          kurzum: wie muß ich beschaffen sein, um solidarisch sein zu dürfen? und ggf mit wem?

          • @christine rölke-sommer:

            Hä? Okay, wenn das Terrain so vermint ist, ziehe ich meine Frage hiermit offiziell wieder zurück. (Die im Übrigen eine reine Verständnisfrage war, ohne irgendeinen Subtext.)

            • @Ella:

              Falls man vor "jüdinnen" ein Komma setzte, käme auch ein Sinn in die Sache.-?-

              • @H.-G.-S:

                Es ist/wäre auch ohne Komma ein Sinn in der Sache. Deshalb hatte ich ja gefragt. (Meine Frage lautete allerdings nicht: "Mit welchem Recht solidarisieren Sie sich?")

              • @H.-G.-S:

                ja, das ginge. obwohls wohl konmisch aussehen täte.

                nehmen wir mal, versuchsweise, u.a. auch jüdinnen und denken uns millionen davor.

            • @Ella:

              vermint?

              ich fragte doch nur zurück, was Sie eigentlich wissen wollen.

              • @christine rölke-sommer:

                Das stimmt doch gar nicht!

                Sie sind explodiert, weil Sie Ihre Solidarität nicht hinterfragt haben mögen.-Ist doch okay.

                • @H.-G.-S:

                  ich ex-plodiere ständig, auf dass ich nicht im-plodiere.

                  vielleicht wäre das, was dann von mir übrig bliebe, jüdin - ich weiß es nicht.

        • @Ella:

          Was sollen diese personalisierten Fragen hier?

          • @Arcy Shtoink:

            Der Anlass für diese Nachfrage (eine, nicht mehrere, und auch nicht "personalisiert", sondern höchstens "persönlich") ist eine Formulierung von Frau Rölke-Sommer, und wenn sie sich dazu nicht äußern möchte, kann sie es mir ja sagen. (Was sie meiner Einschätzung nach auch locker ohne Ihre Hilfe hinkriegen dürfte.)

      • @christine rölke-sommer:

        Wieso sehen Sie in Bax Artikel mehr Schmerz als Nutzen?

        Ich versuche für mich mal, Sie zu interpretieren:

         

        Auf Demos des Zentralrats der Juden könnte man gefälligst mal, Solidarität auch für die Sache der Palästinenser hören lassen?

        Denn immerhin wird auf Demos für die Sache der Palästinenser, wie selbstverständlich, Solidarität auch für „etliche andere jüdinnen“ geäußert?

         

        Soweit mein persönliches Verständnis Ihres Kommentars.

         

        Man hat andererseits den Eindruck, Sie wollten damit auch sowas wie eine Metabotschaft lancieren.

        Nämlich, dass ungerechterweise den Palästinademonstranten es bloß nicht einfallen solle, für die Gaza-Regierungspolitik (Hamas) die „regierungspolitik zu verteidigen und fahnen zu schwenken“

        Hätte ich Ihre Botschaft, hinsichtlich des Textes, so richtig begriffen?

        • @H.-G.-S:

          ich seh schon, ich hab mich mal wieder zu kurz gefäßt.

          vielleicht hätte ich in der reihe derer, mit denen ich solidarität zeige, noch ein paar mehr leutz nennen sollen?

           

          den schuh mit dem gefälligst ziehen Sie sich bitte selber an.

           

          und, ja, ein problem in diesen diskussionen ist wirklich: darf ich (mann-frau-kind-hund-katze) hamas als die verteidigen, welche in 'Asa die feuerwehr undundund finanzieren, aus einnahmen aus der tunnelwirtschaft?

    • @Soquette:

      geht ganz anders los in dem blog...

  • Leider überwiegt, gefühlt, in JEDEM Land die Anzahl der Arschlöcher.....

  • Mir scheint, dass Daniel Bax prinzipiell etwas gegen Israelsolidarität hat. Klar, die Pro-Hamas-Gaza-Demonstranten könnten sich von israelischen Flaggen "provoziert" fühlen und geneigt sein, sie anzuzünden. Am besten man verbietet auch, auf Schwulendemos Regenbogenfahnen zu hissen. Schließlich muss man auf die Homophobie vieler Menschen (ob mit oder ohne Migrationshintergrund) Rücksicht nehmen.

  • Herr Bax,

    die Demonstrationen, auf denen Israel-Flaggen geschwenkt wurden, waren keine Anti-Antisemitismus-Demos, sondern Gegendemonstrationen zu Anti-Israeldemos, in deren Verlauf die antiisraelischen Demonstranten in antisemitische Exzesse verfielen. Sollte es Ihnen entgangen sein, die Unruhen in vielen europäischen Städten ereignen sich bei Pro-Gaza-Demos, bei denen Palästinensische und sogar Hamas-Fahnen geschwenkt werden. Wenn ich eine Israel-Flagge schwenke, dann heißt das zunächst einmal, dass ich voll und ganz hinter Israel stehe und bedeutet nicht, dass ich "rückhaltlos" hinter der israelischen Regierung stehe. Das würde ja bedeuten, dass Israelis, die gegen die gegenwärtige isr. Regierung sind, ihre Fahne verbrennen müssten. Also, ich finde, nachdem man in Deutschland einen Judenstern tragen musste, es nicht verpönt sein sollte, die Israel-Flagge mit dem Davidstern zu zeigen.

    • @Soquette:

      Herr oder Frau Soquette:

       

      "" Also, ich finde, nachdem man in Deutschland einen Judenstern tragen musste, es nicht verpönt sein sollte, die Israel-Flagge mit dem Davidstern zu zeigen.""

       

      Und ich finde. dass Sie hier einen etwas komischen Zusammenhang bilden.

  • Die Deutschen werden den Juden den Holocaust nie verzeihen.

  • Wenn Muslime auf Demonstrationen "Adolf Hitler" schreien, schürt das selbstverständlich Ressentiments. Leider oftmals gegen alle Muslime.

     

    Aber jetzt haben wir gelernt, dass natürlich nur die Juden daran schuld sind.Was müssen sie auch immer diese Israel Flagge schwenken? Da bleibt einem empörten Muslim ja nicht anderes übrig als nach dem Führer zu brüllen.

    • @JC Kay:

      Wer eine Israelfahne herumträgt, ist deswegen noch lange kein Jude.

       

      Es gibt am rechten Rand des politischen Spektrums inzwischen eine beträchtliche Anzahl von Gruppierungen, die unter dem Deckmäntelchen der "Solidarität mit Israel" ihre eigene Agenda verfolgen.

       

      So zum Beispiel die Rechtsextremisten von Pro-Köln oder der "Freiheit", Evangelikale, Antideutsche, PI-ler und Mitglieder der German Defence League.

       

      All diese (und diverse andere) Grüppchen schwenken schon seit Jahren demonstrativ die Israelfahne, wenn sie Kundgebungen abhalten oder eben demonstrieren gehen...

      • @Ella:

        Da sind sie ja alle wieder, Ihre Lieblingsfeinde, alle in einer Reihe:

        „die Rechtsextremisten von Pro-Köln oder der "Freiheit", Evangelikale, Antideutsche, PI-ler und Mitglieder der German Defence League.“

         

        Laufen die Ihnen eigentlich schon morgens beim Brötchenholen über den Weg?

        Wie wär's zur Abwechslung mal mit Sam Harris, der letztens in einem Blogeintrag die gemeinsamen Interessen aller Säkulären beschwor?

        „... we are all living in Israel. It’s just that some of us haven’t realized it yet.“

        http://www.samharris.org/blog/item/why-dont-i-criticize-israel

        • @Senckbley:

          Ich habe einen Sachverhalt beschrieben, Senckbley.

          An Ihren Flames bin ich nicht interessiert.

          • @Ella:

            Haben Sie nicht. Sie haben "Solidarität mit Israel" mit Randgruppen assoziiert, als ob es abwegig für einen normalen, säkulär eingestellten Menschen wäre, dieses Land zu unterstützen. Denkfehler.

            • @Senckbley:

              Schön, dass Sie Ihre Denkfehler gleich selbst markieren! (Man könnte alternativ - und in Kenntnis Ihrer Diskussionsgewohnheiten - natürlich auch von einer von einer gezielten Falschbehauptung sprechen. Na ja, schwer zu entscheiden bei Ihnen.)

               

              Um zur Sache zurückzukommen: Ich sagte, dass Leute, die auf Demonstrationen in Deutschland die Israelfahne schwenken, im seltensten Falle Juden sind, sondern in der Regel Rechtsextremisten von Pro-Köln oder der "Freiheit", Evangelikale, Antideutsche, PI-ler und Mitglieder der German Defence League und andere Grüppchen.

               

              Ich sagte hingegen NICHT, Sie Logiker: "Nur wer eine Israelfahne trägt, ist solidarisch mit Israel." Und zwar deshalb nicht, weil's extrem bescheuert wäre. Das haben Sie sich also dazugedichtet.

            • @Senckbley:

              Mit dieser paranoiden Lesart dürften Sie hier ziemlich alleine da stehen.

              • @H.-G.-S:

                Wir sind schon mal zwei, ich hab's wie Senckbley verstanden. Es geht ja nicht um sinnloses Aufzählen von Fakten und fotorealistischer Schilderung von Strasseneindrücken, sondern der Forist möchte uns in aller Regel etwas mitteilen.

                Es wäre jetzt an @ELLA, nicht durch logische doppelte Verneinungen und boolsche Algebra zu glänzen, sondern ganz einfach und schlicht zu sagen, was sie eigentlich meint: Ist das Zeigen einer israelischen Flagge jetzt eine (unzulässige) Provokation (gleichgültig, ob sie jetzt ein Israeli oder Jude oder Pro-Kölner schwenkt). Ja oder nein?

                • @Huitzilopochtli:

                  Es ist @ellas Sache, ob sie sich auf den -jedenfalls für mich unzweifelhaften- Sachverhalt noch weiter einlässt.

                  Mein Verständnis von @ellas Beitrag ist: Man solle sich tunlichst vorsehen, neben welchem Israelfahnenschwenker man sich unverhofft, untergehakt wieder finden könnte.

                  Da kann für mich, von Ihrem -hintertrieben ins Blaue hinein provozieren wollendem- „gleichgültig“ wer die Fahne schwenkt, diese ist sowieso eine Provokation-, dann wohl keine Rede sein.

                   

                  Wer hier Doppelzüngiges ins unpassende Spiel hineinbringen will, sind Sie, wenn hier hergeleitet werden soll, @ella sei wohl der Meinung, man dürfe keinesfalls eine Israelfahne schwenken,

                  weil diese Fahne z.Zt. ein Hasssymbol per se sei. Irrwitzig, welchen Anlass Sie hier dazu hochstilisieren wollen. Das erinnert an eine frühere Forumsseite, als Sie und @senckbley in der Manier triebhafter Raufbolde für intellektuelle Mätzchen, @ella noch mit den groteskesten Geistesverrenkungen vor sich hertreiben wollten. Immer gefälligst sachlich beim Thema bleiben auch wenn der Giftgeifer an anderer Stelle noch so brodeln sollte.

                  • @H.-G.-S:

                    "Gefälligst" sagen Sie recht gerne.

                     

                    Sie memorieren unvollständig: @Ella war (und ist) diejenige, die um des Recht-behalten Willens (und um ja nicht mal positiv einen Standpunkt zu formulieren) Logeleien bizarrster Ausprägung veranstaltet hat. Meinen Respekt für Senckbley, der dem standgehalten hatte - ich habe mich da immer frühzeitig ausgeklinkt.

        • @Senckbley:

          "die gemeinsamen Interessen aller Säkulären beschwor"t?

          der ashera von yhwh stehen die haare zu berge!

           

          die reihe von @ella ließe sich noch fortsetzen.

          mich interessiert aber viel mehr, wieso die einen wie die anderen sich ständig an nationalstaatlichen emblemen festhalten müssen. gibt's sonst keinen phall mehr, der halt verspricht?

          • @christine rölke-sommer:

            Es wäre ja so schön einfach, wenn sich das Böse eindeutig auf nationales Handeln zurückführen ließe. Kommunismus und Islam sind zwei Ideologien mit universalem Herrschaftsanspruch, wobei erstere abgewirtschaftet und fast 100 Millionen Tote auf dem Kerbholzkonto hat und letztere (laut Hamed Abdel-Samad) gerade dabei ist abzuwirtschaften, weshalb man über die Gesamtopferzahl noch nichts Genaues sagen kann.

             

            Der säkuläre Geist steht abseits von diesen Dingen, und mit ihm der Zionismus, weshalb ich Sam Harris voll zustimme: „... we are all living in Israel. It’s just that some of us haven’t realized it yet.“ Israel ist eben am Dilemma leider zur Zeit am dichtesten dran, deshalb sollte man sich klar machen, dass es eine säkuläre nähere Zukunft nur geben kann, wenn Israel sich behauptet.

    • @JC Kay:

      Auf welcher Demonstration haben MUslime "Adolf Hitler" geschrien?

      Bitte Datum und Ort angeben.

      Oder verwechseln Sie da etwas? meinen Sie die Siedlerdemos, auf denen "Tod den Arabern" geschrien wurde?

      • @Bernado:

        Hier:

        https://www.youtube....h?v=5zoukXdlOvE

         

        ab min. 3:00

        • @JC Kay:

          Der Link funktioniert nicht.

          • @Bernado:

            http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=5zoukXdlOvE

             

            Der sollte funktionieren...

            und wenn Sie sich das Video ansehen, sollten Sie mir zustimmen, dass dort einige selbst für negative Ressentiment sorgen.

             

            Die Israel Flagge ist eben nicht die Ursache.

             

            Sollte man nun meinen, dass das Schwenken der Fahne so provokant ist, das den Leuten nichts anderes übrig bleibt so einen Mist zu gröhlen...

            ...dann kann ich auch nicht helfen.

  • Ich hätte einen besseren Vorschlag: Auf Demonstrationen gegen Israel sollte in Zukunft das Zeigen der Hamas-Fahne und der Hisbollah-Fahne verboten werden. Schließlich handelt es sich bei beiden "Vereinen" um Terrororganisationen, die grundsätzlich antisemitisch eingestellt sind (siehe Hamas-Charta). DAS wäre ein echtes Zeichen, das gegen Antisemitismus gesetzt wird.

    • @phaedra:

      Die Hisbollah ist weder antisemitisch noch eine Terror-Organisation. Die Hisbollah ist im Libanon eine politische Partei, die sich an Wahlen beteiligt, Abgeordnetet im Parlament hat und sich mit Ministern an der Regierung beteiligt. Die Hisbollah hat allerdings bewaffnete Kräfte wie andere Parteien im Libanon auch.

      Weder die UN noch EU sehen die Hisbollah bisher als Terrororganisation.

      Warum also sollten Hisbollah-Fahnen hier verboten werden?

      Sollten wir nicht lieber erst einmal isrealische Fahnen aufgrund der vielen Morde an Zivilisten in Gaza verbieten?

      • @Bernado:

        Wie war das mit dem Attentat auf Rafiq al-Hariri (23 Tote, 100 Verletzte)? Vier Hisbollah-Mitglieder werden steckbrieflich gesucht.

        • @Senckbley:

          Vergessen Sie es. Die ganzen Ermittlungen bez. des Hariri-Attentats

          waren politisch motiviert.

          Zuerst beschuldigte man Syrien, verhaftete sogar syrische Militärs, musste sie Jahre später wegen offensichtlich fingierter "Beweise" wieder freilassen, und danach, Jahre nach dem Attentat, kam man darauf: es könnte ja die Hisbollah gewesen sein. Neutrale Ermittlungen wurden nie geführt (bei den einseitigen Ermittlungen hat sich der Deutsche Staatsanwalt Mehlis besonders hervorgetan,

          http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_auf_Rafiq_al-Hariri

          Die Behauptung, die Hisbollah hätte etwas mit dem Hariri-Attentat zu tun,

          ist reine Propaganda.

  • Rassismus und Chauvinismus sind zwei verschiedene Paar Schuh' . Mit den schwammigen Begriffen, die nicht nur diese Debatte plagen, tut man sich keinen Gefallen. Wie wild wird Ethnie, Kultur, Staatsangehörigkeit und Religion austauschbar zueinander umher geschmissen. Eine ordentliche Begriffsbestimmung sollte vor jeder zielführenden Debatte abgeschlossen sein.

  • Dazu muss man leider auch sagen, das der Zentralrat der Juden als Vertretungs-Organ der hier lebenden jüdischen Menschen es anderen Menschen hier nicht leicht macht. Nicht nur, das der Zentralrat grundsätzlich jeden Krieg Israels verteidigt und rechtfertigt, genauso wie Besatzung und die Annexion von Land, auch anderen Kriegen (von denen man anscheinend glaubt, das sie Israel irgendwie nützen könnten) steht man positiv gegenüber.

    Z.B. dem Irak-Krieg (Paul Spiegel):

    http://www.fr-online.de/spezials/zentralrat-der-juden-spiegel-verteidigt-kriegskurs-der-usa,1472610,2829384.html

    z.B. dem Libyen-Krieg und dem Syrienkrieg (Dieter Graumann):

    http://www.presseportal.de/pm/66749/2546619/koelner-stadt-anzeiger-praesident-des-zentralrats-der-juden-fuer-militaerschlag-in-syrien

    .

    Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist eben nicht nur die Vertretung der jüdischen Menschen hier in Deutschland, er ist faktisch auch so etwas wie eine Vertretung des israelischen Staates hier.

    Und wenn der Zentralrat die aktuellen Tötungen der IDF in Gaza verteidigt, und das mit Israelfahnen in den Händen, dann stellt er die Verbindung zur Regierung Israels ja selbst her. Da muss man sich dann nicht wundern: wer Tötungen von Zivilisten rechtfertigt, wird harten Worten ausgesetzt sein.

    • @Bernado:

      Stimmt, wenn Juden in Deutschland so frech sind und auch noch eigene Ansichten zum Nahostkonflikt äußern, haben sie den Antisemitismus ihrer Mitbürger praktisch selbst verschuldet. Sollen die sich mal nicht beschweren.

      • @kurtc:

        Aber wenn Funktionäre jüdischer Organisationen sich hier als Kriegstreiber betätigen, dann darf man sie auch "Kriegstreiber" nennen, oder?

        Oder ist das dann "Antisemitismus"?

        • @Bernado:

          Funktionäre dürfen Sie so nennen, am besten direkt mit Namen, dann ist nämlich klar, dass sie keine ethnische Gruppe meinen.

           

          Nicht behaupten dürfen Sie dagegen, es sei denn, sie sind Rassist, dass die jüdische Bevölkerung von dem Zentralrat der jüdischen Gemeinden hier vertreten wird.

          Dann kann ich Ihnen, sofern Sie aus einem mehrheitlich katholischen Bundesland kommen, auch sagen, Sie verletzen die Rechte der Frauen und Schwulen.

          Jüdisch zu sein kann eine ethnische wie auch eine religiöse Eigenschaft sein.

           

          Von der israelischen Bevölkerung sind btw nur 75% Juden und von denen bis zu einem Drittel säkular.

        • @Bernado:

          Keine Ahnung. Wenn Juden Brunnen vergiften, darf man sie dann "Brunnenvergifter" nennen? Vermutlich schon. Trotzdem sind wahrscheinlich die meisten Leute die das tun wiederliche Antisemiten.

          Ich weiss ja nicht so genau was sie mit "Kriegstreiber" meinen. Wenn für sie ein Kriegstreiber ist, wer das Recht eines Staates anerkennt seine Bevölkerung notfalls mit Waffengewalt vor dem andauernden Beschuss mit Raketen zu schützen, müssten sie ne ganze Menge Leute als Kriegstreiber bezeichnen. Ich unterstelle aber einfach mal, dass sie das nicht tun.

  • D
    D.J.

    Hmm, warum wurden eigentlich bisher keine Demonstranten körperlich bedroht, die Palästina-Flaggen schwenkten. Oder gar Hamas-Fahnen (übrigens oft ebenfalls deutsche Staatsbürger/innen)?

    Zum Begriff "antimuslimischer Rassimus" (bzw. zuweilen besonders originell: "antiislamischer Rassimus"): Warum wird eigentlich bei der Feindschaft oder gar bein Massakern gegen Christen im Nahen/Mittleren Osten nicht von "antichristlichem Rassimus" gesprochen? Oder beim Abschlachten von Atheisten von "antiatheistischem Rassimus? Vielleicht, weil eine solche Überdehnung des Rassimusbegriffs eine Dummheit wäre, die lediglich die Analyse solcher Haltungen und Vorgänge erschwert?

    • @D.J.:

      Berechtigte Fragen, auf die Sie, wie üblich, keine Antwort bekommen werden. So kann man Debatten natürlich auch führen: Wenn die Argumente ausgehen, sich totstellen oder einen Link in anderer Sache schicken.

    • D
      D.J.
      @D.J.:

      Noch eine Anmerkung dazu:

      Hans-Eberhard Schultz, so genannter Menschenrechtsanwalt, der die Dreistigkeit hat, sich links zu nennen, und wohl darum von Herrn Bax mal sehr wohlwollend interviewt wurde, hat bereits 2009 das Recht auf das Schwenken von Hamas-Flaggen gerichtlich durchgesetzt:

       

      http://www.tagesspiegel.de/berlin/meinungsfreiheit-gericht-erlaubt-hamas-flaggen-bei-demonstration/1420442.html

       

      Lustige "linke" Welten.

      • @D.J.:

        da kann's wohl mal wieder wer nicht verknusen, dass menschenrechte nicht das privileg einiger weniger sind.

         

        ansonsten versteh ich dieses gedöhns mit den nationalstaatsemblemen sowieso nicht.

        aber ... wer's braucht, der soll sich halt an so nem teil festhalten.

        • @christine rölke-sommer:

          Sinnlose Ungleichbehandlung ist ja des Herrn D.J. angeprangertes Problem.

  • "Wer auf Demonstrationen gegen Antisemitismus israelische Fahnen mit sich trägt, nährt den Verdacht, dass es ihm eher um eine bedingungslose Solidarität mit Israel als mit deutschen Juden geht."

     

    Der Davidstern ist eben das verbreitetste Symbol des Judentums. Im Übrigen habe ich solch einen sonderbaren Kommentar noch nie im Zusammenhang mit dem Tragen von palästinensischen oder türkischen Fahnen gelesen.

    • @Langer Tünn:

      Wie Ella zuvor schon sagte, geht es nicht um einen Davidstern, sondern um die israelische Nationalfahne. Wer im Zusammenhang eines Krieges mit so einem Lappen rumläuft, der stellt sich auf die Seite der einen Kriegspartei. Wenn er dann behauptet, das betreffende Wink-Element hätte eine andere Bedeutung, dann irrt er, oder vermutlich stellt er sich nur einfach dümmer, als er in Wirklichkeit ist.

       

      Selbstverständlich darf normalerweise jeder wedeln, was er will – solange kein Hakenkreuz drauf ist. Die dänischen Freunde meiner Eltern hissten bei jedem Geburtstag eines Familienmitglieds im Vorgarten die dänische Fahne. Waren echt nette Leute. Ein Krieg ändert aber die Bedeutungen. Wer in einer solchen Situation mit dem einschlägigen nationalen Wink-Element rumläuft, darf dann nicht so dumm tun, er könne selbst entscheiden, was er damit sagen will.

       

      Als während des zweiten Irakkrieges, als alle Pace-Fähnchen am Balkon hängen hatten, der Wohnungsnachbar eines Freundes von mir meinte, er müsse die US-Fahne daneben hängen, wurde er natürlich darauf angesprochen. Er behauptete, er sei gar nicht für den Krieg, sondern er wolle nur gegen den Antiamerikanismus ein Zeichen setzen. Dummes Zeug. Wenn Krieg ist, geht das nicht.

       

      Also, ich selbst halte Nationalismus für die Pest des 20. Jahrhunderts, leider noch nicht ausgerottet, bin daher gegen alles nationalistische Brimborium. Aber wenn man schon meint, im Palästina-Konflikt mit diesen Symbolen hantieren zu müssen (ein eigener Staat der Palästinenser wäre ja ein Fortschritt für die Menschen dort), warum dann nicht eine zweigeteilte Fahne? Eine Hälfte israelisch, die andere palästinensisch (eine diagonale Unterteilung böte sich an). Eine solche Stellungnahme mit Fahne würde ich gelten lassen.

    • @Langer Tünn:

      Hätte es schon mal Demos gegen Islamophobie gegeben, wäre ein analoger Kommentar im analogen Fall selbstverständlich genauso berechtigt gewesen.

      Und die Israelfahne ist, wie der Name schon sagt, die Fahne eines Staates, nicht die Fahne des Judentums.