Kommentar Tarifkonflikt bei Helios: Es ist genug Geld da

Die neuen Eigentümer der Damp Kliniken, Helios und Fresenius, verfügen über genug Geld, um sich den Abschluss eines vernünftigen Tarifvertrages leisten können.

Am Geld kann es nicht liegen, wenn sich die neuen Helios-Bosse bei den Verhandlungen über einen Tarifvertrag für die Damp-Kliniken knauserig zeigen. Denn das nötige Kleingeld zum Kauf der Damp-Holding war schließlich vorhanden. Und auch die große weltweit operierende Konzern-Mami Fresenius lockt zurzeit mit üppigen Anzeigen, in denen den Aktionären der Rhön-Klinikum AG das Doppelte für ihre Wertpapiere angeboten wird, als sie vor Bekanntgabe der Übernahme-Ambitionen durch Fresenius an der Börse wert waren.

Nein, es ist mal wieder das alte kapitalistische Laster, den Hals nicht vollzukriegen. Dazu wird der Rotstift bei den Mitarbeitern angesetzt, die täglich als Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger oder Laboranten eine hervorragende Arbeit an den Patienten leisten und durch ihr Engagement dafür sorgen, dass eine Klinik einen guten Ruf bekommt und deshalb ihr Geld wert ist.

Eines muss man den Helios-Bossen allerdings lassen. Der Trick, plötzlich für den Schleswiger Standort eine Mitgliedschaft im kommunalen Arbeitgeberverband des öffentlichen Dienstes aus dem Hut zu zaubern, zeigt eine gewisse Schlitzohrigkeit und hat bei der Gewerkschaft Ver.di für einige Irritationen gesorgt. Inzwischen hat sich Ver.di wieder gefangen und dem Arbeitgeber zur Kenntnis gegeben, dass ein Arbeitskampf auf Konzernebene dadurch nicht auszubremsen ist.

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Jahrgang 1956, Seit 1983 bei der taz – zuerst bei der taz.hamburg und jetzt bei der taz.nord in Hamburg. Ressorts: Polizei, Justiz, Betrieb und Gewerkschaft. Schwerpunkte: Repression, progressive Bewegungen und Widerstand gegen Gentrifizierung

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