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Na, da können wir ja wieder froh sein, dass dank Macron diese Super-EU gerettet ist.
Sonst würden noch Menschen lebend hier ankommen.
Die Schlepper werden bei ihren Klienten in den Schwarzafrika damit werben, dass diese keinerlei Risiko eingehen, wenn sie in ihre maroden Boote steigen, da sie immer Rettung durch die NGO-Retter erwarten können. Der daraus resultierende 'Pull-Effekt' ist nicht zu leugnen.
@Nikolai Nikitin Die Alternative ist, die Menschen ertrinken zu lassen. Ist das Ihre Idee?
@74450 (Profil gelöscht) Nein, ich würde in Nordafrika dafür sorgen, dass dem Schlepperwesen der Garaus gemacht wird und niemand in irgendwelche Boote steigen müsste. Den Menschen sind in ihren Heimatländern Perspektiven zu eröffnen.
@Nikolai Nikitin Gute Idee, die Perspektiven, die Putin und Erdogan den Menschen in Syrien eröffnen, sind ja schon mal sehr vielversprechend... Und bitte nicht so tun, als wäre wirkliches Bekämpfen von Schleppern etwas anderes als eben die Verhältnisse in den Ländern so zu verändern, dass die Menschen von ehrlicher Arbeit friedlich leben können. Dann muss niemand fliehen und damit gibt es weder die Nachfrage nach, noch den wirtschaftlichen Zwang zur Schlepperei.
Der Kommentar fällt wohl unter "getroffene Hunde bellen laut".
Gefällt der Autorin hier der kausale Zusammenhang nicht wirklich , aber leugnen kann man ihn auch nicht.
Je besser die Seenotrettung im Mittelmeer ist (egal ob NGO oder GO) , desto mehr Geld werden die Schlepper verdienen, weil sie noch weniger Geld in die Überfahrt stecken, desto mehr Schlepper wird es geben, desto mehr Menschen werden in Seenot geraten, desto mehr Menschen werden ertrinken (da keine Seenotrettung perfekt ist).
Das ist ein sehr realer Aspekt der Seenotrettungen, die Frage ist doch viel eher... wie sorgen wir dafür, dass keine Menschen im Gummischlauchboot versuchen das Mittelmeer zu überqueren.
Wer war eher da, das Huhn, oder das Ei?
Ich kann es Ihnen verraten, die Flüchtlinge. Und als dieser Wahnsinn losging, gab es noch keine Seenotrettung. Und trotzdem haben diese Menschen den sog. Schleppern viel Geld für eine 'Überfahrt' bezahlt.
Vielleicht sollten Sie einfach mal darüber nachdenken, warum Menschen versuchen in einem billigen Schlauchboot das Mittelmeer zu überqueren.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, warum gerade jetzt so viele Menschen sich auf den Weg nach Europa machen. Dass es diesen Kontinent gibt, war lange bekannt und das Wissen, dass er reicher ist als Afrika, ist auch nicht gerade brandneu.
Ob es vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass die Schlepper inzwischen ihre Strukturen entwickelt haben.. und: ja, auch Schleppertum folgt betriebswirtschaftlicher Logik, die Investitionen müssen sich rechnen.
@2730 (Profil gelöscht) Das ist doch hanebüchener Unsinn, die Schlepper gibt es, weil es die Flüchtlinge gibt und nicht umgekehrt! Und die vielen Flüchtlinge gibt es, weil einerseits die Verhältnisse in den Herkunftsländern so schlimm sind, oft nicht ohne Schuld des Westens, und weil notleidende Menschen nicht einfach in Not und Elend sitzen bleiben, das war schon vor vielen Jahrhunderten so wenn die Not zu groß wurde, wie sollte es im Zeitalter von Internet und Globalisierung denn anders sein? Alles ist grenzenlos und weltweit, nur die Not bleibt gefälligst da, wo sie hingehört, oder wie?
Also meine Vermutung ist, daß sich so gut wie keiner daran stört, sondern sich insgeheim noch darüber freut, daß dadurch weniger Menschen kommen.
Sonst würde es viel mehr Proteste geben. Aber die gibt es nicht mal von den allerlinkesten Akteuren.
@Nobodys Hero Gibt schon noch welche, die das stört: http://www.huffingtonpost.de/katja-kipping/europa-grenzen-mittelmeer-fluechtlinge_b_16406174.html?ncid=engmodushpmg00000004
@24636 (Profil gelöscht) vielen Dank für den Link. Das macht Hoffnung...
"Also meine Vermutung ist, daß sich so gut wie keiner daran stört, sondern sich insgeheim noch darüber freut, daß dadurch weniger Menschen kommen."
Wenn Sie das glauben, und ferner, dass es Proteste "nicht mal bei den allerlinkesten Akteuren" gibt - wie schaut's dann bei Ihnen selbst aus?
Freut es Sie insgeheim?
Das Todschlagargument ist dann immer: Wie soll es weitergehen? Wo sollen die alle hin...Geht nicht!
Aber auf die Frage, ob man die Menschen einfach ertrinken lassen soll, hat irgendwie nie jemand eine Antwort...
"wie schaut's dann bei Ihnen selbst aus?
Freut es Sie insgeheim?"
Nein, ich denke, daß das alles eine Riesensauerei ist. Aber wenn ich mit Bekannten oder Verwandten darüber anfange zu sprechen, stoße ich sehr schnell auf sehr wenig Unterstützung. Daher mein Eindruck.
mehr transparenz über herkunft der spenden und deren verwendung würde vieles einfacher machen. wie passt eigentlich die annahme des "global citizen award" (25.000.- an h.höppner von einer firma die bei der "einbürgerung" hilft )in diesen kontext?
@pjotr Warum ist das interessant?
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@pjotr Verstehe nicht genau, was es mit dem Leid der Menschen zu tun haben soll, von wem die Spenden kommen...
@pjotr ja und?
@74450 (Profil gelöscht) tja warum wohl?
@pjotr Sie haben ja gar kein Argument! :D
@74450 (Profil gelöscht) in der ersten klasse wird das geld verdient
@pjotr Super!
Die bittere Wahrheit ist: Damit die Festung Europa stabil bleibt, müssen eben nicht weniger, dafür müssen mehr Menschen ertrinken. Nur Bilder und Berichte darüber soll es möglichst nicht geben. Und die Schuldigen müssen immer klar benannt werden: Die kriminellen Schlepper sind schuld und müssen mit allen Mitteln verfolgt werden. Das ist natürlich zynisch und verlogen, aber was soll man machen, wenn das mit den humanitären Werten nie ernst gemeint war, aber jetzt nicht mehr aus der Sache raus kommt.
"Die NGOs sollten für ihre Arbeit ausgezeichnet und gefeiert werden. Doch das passiert nicht, weil die Staaten nicht retten, sondern Migration stoppen wollen."
Deutsche NGOs bestimmen über die Einwanderung nach Italien - unglaublich, dass die Italiener sich das gefallen lassen.
Ja, es ist auch richtig, dass es Schlepper gibt, die den Flüchtenden helfen.
Ansonsten stimme ich dem Filou-Kommentar zu:
es ist ein Krieg gegen Immigration und Flucht, die Zäune, die Festung.
@Frau Hecht
Sie haben einen sehr emotionalen Artikel geschrieben. Können Sie mir auch sagen, wie es denn zukünftig gehandhabt werden soll mit der großen Anzahl an Menschen, die zu uns kommen und sich ein besseres Leben erhoffen.Wo und wie soll das geschehen?
Haben Sie Lösungsvorschläge dazu?
Bitte, die Frage ist ernst gemeint, und ich habe sie schon verschiedentlich gestellt, aber nie eine Antwort darauf erhalten.
Danke!
"Wo und wie soll das geschehen?"
So wie bisher auch. Integration geschieht seit Jahrhunderten, unterstützt durch die einen und bekämpft durch die anderen. Wenn ihre Frage so ernst gemeint ist, wie ich es ihnen nicht abnehme, lade ich sie ein ihnen gelebte Integration in Form von Kollegialität am Arbeitsplatz, Freundschaften, Familiengründungen, Unternehmensgründungen, Kultur- und Sozialprojekten, Nachbarschaften vorzustellen. Dann wissen sie, wo und wie sowas geschieht.
@Filou
das alles kenne ich schon, danke Filou1
Momentan ist es doch aber so, dass die Menschen in Griechenland und Italien festsitzen ohne Aussicht auf ein besseres Leben. Wo sollen die Arbeitsplätze herkommen, die Bildung. die Integration.
Es gibt immer nur Reden und nirgends ein handeln.
Das was sie schreiben , kann ich unterstützen, aber wo passiert dies?
Wo leben sie denn? Ich lebe in einer deutschen Großstadt. Meine Freunde haben zur Hälfte Migrationshintergrund, meine Kollegen sind zur Hälfte eingewandert oder zweite/dritte Generation, meine Post wird von einem Migranten zugestellt, der Kiosk über die Straße wird von Migranten betrieben. Würden hier und heute alle in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund die Arbeit niederlegen, stünde das Land still. Über das Wie und Wo der Integration wird in den deutschen Medien seit zwei Jahren laufend berichtet. Sie haben da eine sehr selektive Wahrnehmung. Lesen sie einfach mal, was geschrieben wird: http://www.zeit.de/campus/2017-05/liebesgeschichte-fluechtling-ahmad-toni-berlin
[...] Kommentar bearbeitet. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl.Die Moderation
Es geht nicht um diejenigen, die hier leben und unser Zusammenleben bereichern. So falsch war meine Frage doch nicht zu verstehen!
Was passiert konkret mit den Menschen, die im Mittelmeer gerettet werden.
Sitzen sie im Flüchtlingscamp in Griechenland oder Italien?
Werden sie weiter betreut, von den NGOs?
Wie soll es weitergehen mit ihnen? Die Lager sind völlig überfüllt, es herrschen schreckliche Bedingungen.
Sollen die Lager weiter aufgefüllt werden ohne über die Konsequenzen nachzudenken?
Die griechische Bevölkerung, besonders auf den Inseln, ist am Rande ihrer Aufnahmefähigkeit.
Da müssen Lösungen her und genau diese würden mich interessieren.
Und ja, solange weiterhin die Hoffnung aufrechterhalten wird, die NGOs werden Bootsflüchtlinge retten, wird weiterhin dieser Weg mit mehr Zuversicht gewählt werden.
Da muss doch eine andere Lösung her, auch mit Hilfe der NGOs.
Wie kann der aussehen? Das würde mich interessieren und immer schön höflich bleiben, Filou, erleichtert den Austausch ungemein. Beste Grüße
@36855 (Profil gelöscht) In Deutschland stehen dafür die Unterkünfte leer. Hier ist genügend Aufnahmekapazität vorhanden. Einfache Lösung. Wird aber vor der Wahl nicht passieren.
Eine europäische Kampagne zur Rückgabe des 2012 an die EU verliehenen Friedensnobelpreises wäre die hier mit jedem einzelnen Toten dringlicher werdende notwendige Initiative.
@24636 (Profil gelöscht) Europa ist immerhin noch offener als Australien oder die USA.
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische Kriegsführung.
Kommentar Seenotretter im Mittelmeer: Imageträchtige Hetzkampagne
Die Vorwürfe, NGOs würden Schleppern helfen, zielen auf deren Kriminalisierung ab. Ihre Würdigung passt nicht in die Strategie der Abschreckung,
Einsatz des Schiffes „Iuventa“ der italienischen Juventa-Jugend im Mittelmeer Foto: dpa
Der italienische Staatsanwalt Carmelo Zuccaro ist nicht der Erste, der Sea-Watch und anderen Hilfsorganisationen vorwirft, mit Schleppern zu kooperieren. Frontex-Chef Fabrice Leggeri und der deutsche Innenminister Thomas de Maizière hatten den NGOs in einer ersten Welle der Kritik unterstellt, das Geschäft der Schlepper zu befördern. Und der österreichische Außenminister Sebastian Kurz hatte die Organisationen als „Partner“ der Schlepper bezeichnet und gefordert, der „NGO-Wahnsinn“ müsse „beendet werden“.
Genau das ist das Ziel solcher durch nichts belegten Verleumdungen, von denen sogar der Staatsanwalt selbst zugibt, es seien „leider keine gerichtsverwertbaren Beweise“. Aber wenn nicht juristisch, so ist eine solche Hetzkampagne doch zumindest in Sachen Image wirksam: Mit solchen Behauptungen sollen die Hilfsorganisationen kriminalisiert werden.
Der Grund dafür ist durchschaubar: Im Mittelmeer sollen so wenig Organisationen wie möglich unterwegs sein, damit die Öffentlichkeit vom Versagen und dem immer weiteren Rückzug der staatlichen Stellen so wenig wie möglich mitbekommt. Deshalb setzt die EU statt auf eigenes Engagement oder die Helfer auch lieber auf so zweifelhafte Partner wie die libysche Küstenwache, die Menschen ihrem Schicksal überlässt oder Rettungseinsätze auch schon mal aktiv behindert.
Mehr als 5.000 Menschen wurden 2016 tot aus dem Mittelmeer geborgen, und ohne Organisationen wie Sea-Watch oder Sea-Eye wären es noch viel mehr gewesen. Mittlerweile werden bis zu 40 Prozent der Migranten, die in Seenot geraten, von privaten Organisationen gerettet.
Die NGOs sollten für ihre Arbeit ausgezeichnet und gefeiert werden. Doch das passiert nicht, weil die Staaten nicht retten, sondern Migration stoppen wollen. Die Mittelmeerrouten sollen immer abschreckender, immer gefährlicher werden. Und die Menschen weiter und weiter sterben.
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Schwerpunkt Flucht
Kommentar von
Patricia Hecht
Redakteurin Inland
war Chefin vom Dienst in der Berlinredaktion, hat die Seite Eins gemacht und arbeitet jetzt als Redakteurin für Geschlechterpolitik im Inland. 2019 erschien von ihr (mit M. Gürgen, S. am Orde, C. Jakob und N. Horaczek) "Angriff auf Europa - die Internationale des Rechtspopulismus" im Ch. Links Verlag. Im März 2022 erschien mit Gesine Agena und Dinah Riese "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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